• Villa Esche (Erdgeschoss)

    14 Temmuz 2024, Almanya ⋅ ⛅ 23 °C

    https://www.c3-chemnitz.de/unsere-haeuser/villa…

    Das Haus
    Die Villa Esche wurde 1902/03 als Gesamtform geplant, erfuhr ihre Fertigstellung jedoch erst 1911, als einige Aussparungen an der Westseite ergänzt wurden. Zur selben Zeit entstand auch das rückwartige Remisengebäude. Einige der eigenwilligen Formungen Henry van de Veldes zeigen auf wie der Künstler, der ursprünglich Malerei studiert hatte, über die Gestal- tung von Mobeln den Weg zur Architektur fand. Vor allem die Ausbildung der Giebel läßt
    das erkennen.
    Dem Architekten Henry van de Velde stand immer eine Integration aller Künste bei einem Hausbau vor Augen. So war es für ihn selbstverständlich, auch die innere Gestaltung zu über- nehmen (gelegentlich schuf er auch die Garderobe der Bauherrinnen). Die starke Farbigkeit des Außeren ist offensichtlich ein Erbe seines Wirkens als moderner Maler.
    Nachdem der Belgier seine Vorstellungen über eine unprätentiöse und wahrhaft den mensch- lichen Bedürfissen dienliche Architektur 1895 in seinem eigenen Haus ,,Bloemenwerf im Brüsseler Stadtteil Uccle zum ersten Mal verwirklicht hatte, bildete das Haus Esche seine
    erste architektonische Manifestation in Deutschland. Verwandte Gestaltungskriterien lassen sich dabei beobachten. So gruppierte Henry van de Velde gern den Grundriss seiner Hauser um emne zentrale, von oben belichtete Halle, deren Schwerpunkt die Treppe ist. Von diesem Raum lassen sich fast alle anderen erreichen. Zierstück des ansonsten fensterlosen Zentrums ist stets ein farbiges Oberlicht mit einer betont künstlerischen Wirkung. In den Ornamenten lässt sich die dynamische, von Bewegungen und gegenläufigen Richtungen bestimmte Handschrift Henry van de Veldes deutlich erkennen. Er verzichtete dabei auf Vorbilder aus der Natur und entwickelte stattdessen ein abstraktes Lineament, das die Kräfte, die seiner Vorstellung nach innerhalb einer ,,vernunftgerechten Gestaltung wirksam sind, zur
    Anschauung bringen soll.
    Die Villa Esche bezeugt die Einkehr ihres Schopfers in einen ersten Reifeprozess. War die Brüsseler Zeit noch sehr expressiv bestimmt, so disziplinierte sich der Gestaltungswille mit Beginn der deutschen Periode. Am besten lässt sich dieser Wandel an dem Mobiliar ablesen. Die zuerst fur die Chemnitzer Wohnung Herbert Esches entworfenen Mobel unterscheiden sich deutlich von denen, die wenige Jahre später für die Villa entworfen worden sind. Fast nehmen sie sich in der nun recht straff konzipierten Innenraumgestaltung wie Fremdkörper aus; (o zu sehen im Gegensatz der beiden Anrichten zu den umlaufenden Pancelen im Speise- zimmer oder in dem Kontrast der beweglichen Möbel zur Wandgestaltung im Schlafzimmer).
    Okumaya devam et