• Copacabana & Isla del Sol☀️

    25.–30. heinäk. 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

    Copacabana habe ich - wenn auch nicht ganz gewollt - lange ausgekostet.
    Geplant hatte ich 3-4 Nächte dort zu bleiben, allerdings hatte mein Magen mal wieder was gegen das Essen hier, was dazu geführt hat, dass ich doch noch 1,5 Tage länger im Hostel verbracht habe.
    Allerdings habe ich mich im Hostel sehr wohl gefühlt - es war nahezu europäischer Standard und ja, ich muss zugeben, dass dieser Luxus hin und wieder eine gelungene Abwechslung zu den gängigen Unterkünften ist.

    Noch vor meinen Magenproblemen habe ich einen Tagesausflug auf die Isla del Sol unternommen. Auf der Nordseite der Insel angekommen, behauptete ein Guide, dass man die erste Stunde nur mit Guide laufen darf. Er war penibel darauf fokussiert, dass auch alle Touristen bei ihm bleiben. Aus dieser Stunde wurden dann gleich mal 1,5h, sodass ein österreichisches Paar und ich uns gegen Ende doch heimlich davongeschlichen haben, nachdem wir uns auf Anweisungen des Guides an einem Inka-Fels noch durch Berührung die positive Energie mitgenommen haben.

    Diese Energie haben wir durchaus brauchen können, denn die Tour hat so viel Zeit gekostet, dass wir uns für die restlichen knapp 10km bis zum Südufer echt sputen mussten, um das letzte Boot zurück nach Copacabana noch zu erreichen.
    Wir alle auf dem Boot waren uns einig: die Tour über die Nordseite war weitaus touristischer als erwartet - hätten wir das vorher gewusst, hätten wir nur ein Boot zur Südinsel gebucht - denn dort darf man sich auch ohne Guide frei bewegen.

    Trotzdem war der Tag insgesamt sehr gelungen, gefüllt mit interessanten Gesprächen über das Reisen und die Zeit nach dem Reisen und vielen Tipps für meinen weiteren Aufenthalt in Bolivien.

    Nachdem ich heute wieder ausreichend Kraft zum radeln hatte, bin ich den Weg nach La Paz im Schneckentempo angetreten. Die Strecke entlang des Sees war wunderschön und trotz der Teerstraße wenig befahren. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre der Titicaca See ein eigenes Meer, denn der See scheint einfach nicht aufzuhören - was ich sehr genießen kann. Zusätzlich zum Seeblick bin ich heute den Bergen immer näher gekommen. Die Kombination aus See, Bäumen und schneebedeckten Gipfeln macht direkt glücklich und stimmt mich voller Vorfreude auf La Paz, wo ich eine Hochtour auf den Huayna Potosi geplant habe.

    Was heute sehr amüsant und gleichzeitig ein wildes Unterfangen war, war die Überquerung der „Seeenge“ ca. 30km nach Copacabana. Die Hauptverkehrstraße verläuft dort über einen ca. 500m langen Abschnitt des Titicaca Sees. Eine Brücke gibt es nicht. Dafür aber Dutzende Riesen-Floße, die jegliche Gefährte, vom Fahrrad, über Busse bis hin zu LKWs auf die andere Seite transportieren.
    Die Sicherheit dieser Floße ist sehr fraglich - denn der Boden dieser ist nur spartanisch mit Brettern ausgelegt, die wild zusammengenagelt sind. Angetrieben werden die Floße mit einem normalen Motorboot-Motor. Dementsprechend viel Geduld und Gelassenheit braucht man bei der schaukligen Überfahrt!

    Im Endeffekt ging alles gut und ich konnte schmunzelnd weiterradeln, um morgen entspannt La Paz zu erreichen!:)
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