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  • Day 25

    Xi'an

    July 28, 2016 in China ⋅ ☀️ 38 °C

    Für Xi'an hatte ich tatsächlich spontan einen Tag vorher noch einen Couchsurfer gefunden, der mich aufgenommen hat. Die Stadt ist riesig und gefühlt gibt es hier noch weniger englisch sprechende Menschen. Ich hatte mich verguckt und war im falschen Bus gelandet, fand dann aber jemanden, der mir half, die richtige Bushaltestelle zu finden. Der hatte mir gesagt, ich müsse bis zur Endstation fahren, es stellte sich jedoch heraus, dass es doch ein wenig davor war und ich musste nochmal zwei Stationen zurück fahren und landete dann tatsächlichen am richtigen Ort. Ist ziemlich außerhalb der Stadt (man fährt 40 Minuten oder so mit dem Bus), in einem Appartementblock mit Portier. Eine nette ältere Frau rief ihn dann an, damit er mich dort einsammeln konnte. Danach brauchte ich erstmal eine Dusche. Hier ist es echt warm und man sieht den blauen Himmel :)
    Nachdem ich ein bisschen erfrischt war, bin ich erstmal in die Stadt gefahren, zur Besichtigung der Stadtmauer. Diese ist riesig. Auch Pingyao hatte eine, also irgendwie habens die Chinesen mit Mauern. Wahnsinnige Bollwerke, man hätte sich ein Fahrrad ausleihen können und die 14km radeln, aber so spannend fand ich es da oben dann doch nicht. Vorher war ich noch total lecker essen, ein amerikanisches Pärchen, das hier mal gearbeitet hat, wurde mit an meinen Tisch gesetzt (das Restaurant hatte nur zwei) und ich hatte nette Gesellschaft. Sie haben ihre vegetarischen Dumplings mit mir geteilt, die ich bisher noch nirgendwo gesehen hatte. Es sind so gedämpfte Teigtaschen, aber normalerweise mit Fleisch drin. Es gibt hier echt mega leckeres Essen, ich könnte den ganzen Tag nur durch die Straßen laufen und alles probieren, was gut aussieht ;)
    Aber ein bisschen Sightseeing muss ja auch sein, also habe ich den Glockenturm besichtigt. Das war ganz spannend, weil er die Mitte der Stadt innerhalb der Stadtmauern bildet und in alle Himmelsrichtungen eine Straße abgeht. Man erreicht ihn auch tatsächlich nur über eine Unterführung, so wie die Autos oberhalb in einem riesigen Kreisverkehr drum herum fahren. Anschließend bin ich durch das muslimische Viertel gebummelt - noch mehr Essen, noch mehr zu sehen, riechen und Neues zu entdecken.
    Wieder zurück beim Couchsurfer war nun auch seine Verlobte da, die kein Englisch spricht und total süß ist und ich habe mit ihr die Giveaways für die Hochzeit gepackt (kleine Säckchen mit Nüssen und Süßigkeiten), während Zhengtao gekocht hat.
    Endlich mal wieder eine Nacht im Bett, wobei das fast genauso ungepolstert ist wie im Zug. Offenbar schlafen die Chinesen etwas härter. Geht aber tatsächlich auch ganz gut.
    Am nächsten Morgen habe ich mir trotzdem den Wecker gestellt, weil ich mir die Terrakotta-Armee natürlich nicht entgehen lassen wollte und das etwas außerhalb liegt. Am Bahnhof hatte ich dann erstmal wieder das gleiche Problem, den richtigen Bus zu finden bzw. wo er abfährt. Es gibt so viele Linien und alles ist etwas unübersichtlich und es ist echt nicht einfach, jemanden zu fragen. Als ich in Indien war haben die Leute dort ja gesagt, wenn man in Indien reisen kann, kann man es überall. Ich revidiere. China ist der Maßstab! Es ist unglaublich, wie viel komplizierter es hier ist mit der Sprache und der Schrift, aber selbst mit Händen und Füßen geht es nicht besser, weil sie offenbar auch ein anderes Gestikulier - System haben.
    Saß dann aber im richtigen Bus und schloss mich beim Ausstieg der Masse an (das wiederum funktioniert hier ganz gut). Aufgrund guter Tipps von Wikitravel nahm ich weder einen Audioguide noch an einer Führung teil, sondern schaute mir in Ruhe die drei riesigen Ausstellungshallen alleine an. Wobei in Ruhe aufgrund des hohen Touristenaufkommens natürlich auch geschmeichelt ist. Aber es ist eben auch mega beeindruckend, dass zu sehen.
    Nach einer leckeren Nudel - Tomaten - Ei - Suppe fuhr ich zurück in die Stadt und beschloss, zur Großen Wildganspagode zu fahren. Mehrere schöne Parkanlagen mit Schatten sind drumherum. Der tat bei der Hitze hier echt gut - als ich aus dem Bus stieg, fühlte es sich an, als hätte jemand einen riesen großen Föhn auf die Stadt gerichtet. Im Park traf ich endlich mal auf einen gut Englisch sprechenden Chinesen. Leider stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass er auf Brautschau war und meinte, ich sei die Richtige. Meine Notlüge, ich hätte einen Freund störte ihn herzlich wenig und es war echt schwierig, den wieder los zu werden. Nachdem ich das dann aber geschafft habe, konnte ich mir doch noch in Ruhe die Springbrunnen - und Lichtshow vor der Pagode anschauen.
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