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- Sep 22, 2014
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 391 m
- ChinaChongqingTianci29°25’54” N 106°54’44” E
Ausschiffung, Chongqing und Weiterflug
September 22, 2014 in China ⋅ ☀️ 28 °C
... nach Xian
Abgeholt wurden wir um 8.00 Uhr von Felix. Unser Guide für Chongqing. Da wir jetzt wieder einen deutschsprachigen Guide hatten, habe ich wieder den Ausfragemodus angeworfen!
Ich hatte ja schon erwähnt, das Chinesen irgendwie das frühstücken, was wir zu mittag essen würden. Jetzt weiss ich auch warum. Als Continentales Frühstück gibt es hier Toast und süße Sesambrötchen, dazu Butter, Erdbeeer- und Orangenmarmelade. Es gibt Spiegelei und Müsli. Mit etwas Glück findet man auch Wurst, die ich jetzt wiederrum nicht probieren möchte. Ansonsten gibt es nur warmes chinesisches Frühstück.
Ich hab mich ja gewundert, das es nur Erdbeer- und Orangenmarmelade gibt. Das hat einen Grund! In China gibt es nur 2 Herstellerfirmen von Marmelade. Ich dachte ja, das die Auswahl größer sein könnte. Hier gibt es Pfirsische, Melonen, Kirschen, Pflaumen, usw. Nein es gibt nur Erdbeer- und Orangenmarmelade. Im Prinzip bin ich ja gegenüber ausländischem Essen ja mehr als aufgeschlossen, aber normalerweise frühstücke ich nicht und wenn ich dann mal frühstücke, dann brauch ich was süßes.
Die Chinesen essen warmes Frühstück...weil....Brot! Toastbrot um genau zu sein. Das ist für die Chinesen hier zu teuer. Deshalb kein Brot, dadurch auch keine Butter und auch keine Marmelade! Kettenreaktion. Ich habe mich nämlich schon gewundert. Beim Frühstücksbuffet auf dem Schiff, habe ich gesehen, das die Chinesen labbriges ungetoastetes Toastbrot mit Marmelade bestrichen haben und dann noch Butter obendrauf geschmiert haben. Nun weiss ich, das die das nicht kennen und gar nicht wissen wie sie es essen sollen! Sie sehen nur: das ist was, was man normalerweise nicht kauft weil zu teuer, also *draufstürz*.
Apropos Buffet. Nicht deutsch verhalten! Also nicht brav anstellen und langsam am Buffet entlang vorrücken. Da hat man in China keine Chance. Hier macht man das so...man sondiert die Lage wo was ist, was man gerne Essen möchte. Schnappt sich einen Teller und drängelt sich genau da rein wo die Leibspeise steht. Vorsichtig reinschieben und nach dem auf-den-Teller-häuf-Besteck greifen. Die Chinesen machen das genauso! Und sie machen beim Essen eine riesen Schweinerei. Der Buffettisch sieht am Ende genauso aus wie ein Schlachtfeld, wie auch der Tisch an dem sie Essen. Was das Essen angeht, das wird geschmatzt, geschlürft und mit offenem Mund gekaut. Was das schlürfen angeht muss ich sagen, dass das fast unvermeidbar ist, das liegt an der Löffelform. Ich hab es selbst getestet.
Milch und Käse. Mir wurde von Felix unserem Guide glaubhaft versichert, das entgegen aller Gerüchte Chinesen durchaus problemlos Milchprodukte und Käse vertragen. Weil Käse hab ich kaum gesehen, Joghurt und Milch schon. Käse ist teuer. Das liegt unter anderem daran, dass China nicht in der Lage ist den Bedarf an Milchprodukten zu decken. Die Nachfrage bestimmt den Preis. Es gibt 1,3 Milliarden Chinesen. Ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist entsprechend zu produzieren. Die Milch...soweit ich es verstanden habe die aus dem Kühlregal im Supermarkt besteht zu 2/3 aus Milchpulvermilch und zu 1/3 aus echter Milch.
Nun aber zum heutigen Besichtigungsziel. Die Stadt Chongqing. Peking ist vermutlich die größte Stadt Chinas, gleich gefolgt von Chongqing. Das Umland von Chongqing sowie die Stadt Chongqing hat 32 Millionen Einwohner und ist so groß wie Österreich. Um mal die Dimensionen aufzuzeigen! Diese Stadt besteht nur auch Hochhäusern. Hier werden 15stöckige Häuser die völlig in Ordnung sind abgerissen, um höhere Hochhäuser an die selbe Stelle zu bauen. Einfach aufstocken geht aufgrund der Statik nicht. Felix hat erklärt das zwischen der Quelle und der Mündung des Yangtze, Chongqing die erste große Stadt ist, durch die der Yangtze fließt. Anscheinend ist der Yangtze auch nicht so schmutzig. Derzeit hat er Hochwasser und somit von den Bauern den ganzen Müll mitgenommen. Bei Hochwasser tritt er zum düngen und bewässern diverser Felder über die Ufer (wie im alten Ägypten auch). Dabei nimmt er auch den ganzen Müll der Bauern mit, der in Reichweite ist. Das erklärt die vielen Schuh- und Einlegesohlen im Fluss. :)
Der Stausee beim Staudamm ist nicht nur Stromerzeugung sondern auch Trinkwasserreservoir. Deshalb dürfen auch keine Gifte und Chemikalien in den Yangtze geleitet werden. Was man so alles erfährt, wenn man wieder einen deutschsprachigen Guide hat :).
In Chongqing haben wir den Volksplatz mit der Volkshalle auf der gegenüberliegenden Seite angeschaut. Auf dem Volksplatz findet viel soziales Leben in der Stadt statt. Hier gibt es Tanzkurse, Kinderspielplatz, Männer spielen Karten oder Mahjongg, Frauen machen Tai Chi. Das Leben findet hier recht öffentlich statt und jeder scheint willkommen um mitzumachen. An die Volkshalle sind links und rechts Hotels angeschlossen, in denen die Parteifunktionäre wohnen können, wenn Sitzungen sind. Die Volkshalle ist nur für Parteifunktionäre zugänglich. Und nun zum witzigen. Mit der Kulturrevolution und der Machtübernahme Mao's wurde ja alles alte abgelehnt. Alles was an das Kaiserreich erinnerte wurde oftmals vernichtet und meistens auch abgelehnt. Vor allem von Mao selbst. Für die Chinesen war Mao nach der Machtübernahme der Kaiser von China. Er wird teilweise immer noch als Heiliger verehrt. Mao's Provinzstatthalter waren dadurch kleine Kaiser. Die Volkshalle wurde in den 50er Jahren gebaut und ist dem Kaiserpalast in Peking in der verbotenen Stadt nachempfunden, nur größer. Denn ein Kaiser braucht einen kaiserlichen Palast. Mao's Parteifunktionäre in Peking hatten die Volkshalle in Chongqing anders geplant. Die sollte mit einem künstlich angelegten Fluss außerhalb gebaut werden. Als Mao erfahren hat, wie die Volkshalle in Chongqing aussieht war er mächtig sauer! :)
Danach sind wir zum Elling Park auf dem Hügel. Wunderbare Gartenanlage. Wir haben Schmetterlinge gesehen, Tänzer, einen Chor, Angler und Vogelbesitzer die im Park ihre Vogelkäfige an Bäume hängen, damit die Vögel frische Luft kriegen.
Außerdem war die Aussicht auf die Stadt fantastisch!
Im Anschluss ging es zum Flughafen um nach Xian zu fliegen. Der Flug dauerte ca. 1,5 Stunden und war leicht turbulent. :).
Unser Guide in Xian heisst Hans...nach Hans im Glück. Zumindest hat er das so gesagt. :).
Xian ist laut seiner Erklärung eine der ältesten Städte in China und mit 8 Millionen Einwohnern mehr Dorf als Kleinstadt. Ich wüsste nun nicht, ob in Deutschland eine Stadt überhaupt 8 Millionen Einwohner hat. Vom Flughafen aus gings nur zum Essen. Bisher das schlimmste in China. Touristenhotel für Westler, All you can Eat und der Versuch chinesische lecker Speisen europäisch zu gestalten, der wiederrum total in die Hose ging.
Bisher hab ich 531 Bilder geschossen. Ich glaub ich bin im Fotorausch!Read more