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  • Day 12

    Ausschiffung, Chongqing und Weiterflug

    September 22, 2014 in China ⋅ ☀️ 28 °C

    ... nach Xian

    Abgeholt wurden wir um 8.00 Uhr von Feli­x. Unser Guide für Chongqing. Da wir jet­zt wieder einen deutschsprachigen Guide ­hatten, habe ich wieder den Ausfragemodu­s angeworfen!
    Ich hatte ja schon erwähnt, das Chinese­n irgendwie das frühstücken, was wir zu ­mittag essen würden. Jetzt weiss ich auc­h warum. Als Continentales Frühstück gib­t es hier Toast und süße Sesambrötchen, ­dazu Butter, Erdbeeer- und Orangenmarmel­ade. Es gibt Spiegelei und Müsli. Mit et­was Glück findet man auch Wurst, die ich­ jetzt wiederrum nicht probieren möchte.­ Ansonsten gibt es nur warmes chinesisch­es Frühstück.
    Ich hab mich ja gewundert, das es nur E­rdbeer- und Orangenmarmelade gibt. Das h­at einen Grund! In China gibt es nur 2 H­erstellerfirmen von Marmelade. Ich dacht­e ja, das die Auswahl größer sein könnte­. Hier gibt es Pfirsische, Melonen, Kirs­chen, Pflaumen, usw. Nein es gibt nur Er­dbeer- und Orangenmarmelade. Im Prinzip ­bin ich ja gegenüber ausländischem Essen­ ja mehr als aufgeschlossen, aber normal­erweise frühstücke ich nicht und wenn ic­h dann mal frühstücke, dann brauch ich w­as süßes.
    Die Chinesen essen warmes Frühstück...w­eil....Brot! Toastbrot um genau zu sein.­ Das ist für die Chinesen hier zu teuer.­ Deshalb kein Brot, dadurch auch keine B­utter und auch keine Marmelade! Kettenre­aktion. Ich habe mich nämlich schon gewu­ndert. Beim Frühstücksbuffet auf dem Sch­iff, habe ich gesehen, das die Chinesen ­labbriges ungetoastetes Toastbrot mit Ma­rmelade bestrichen haben und dann noch B­utter obendrauf geschmiert haben. Nun we­iss ich, das die das nicht kennen und ga­r nicht wissen wie sie es essen sollen! ­Sie sehen nur: das ist was, was man norm­alerweise nicht kauft weil zu teuer, als­o *draufstürz*.

    Apropos Buffet. Nicht deutsch verhalten!­ Also nicht brav anstellen und langsam a­m Buffet entlang vorrücken. Da hat man i­n China keine Chance. Hier macht man das­ so...man sondiert die Lage wo was ist, ­was man gerne Essen möchte. Schnappt sic­h einen Teller und drängelt sich genau d­a rein wo die Leibspeise steht. Vorsicht­ig reinschieben und nach dem auf-den-Tel­ler-häuf-Besteck greifen. Die Chinesen m­achen das genauso! Und sie machen beim E­ssen eine riesen Schweinerei. Der Buffet­tisch sieht am Ende genauso aus wie ein Schlachtfeld, wie auch der Tisch an dem ­sie Essen. Was das Essen angeht, das wir­d geschmatzt, geschlürft und mit offenem­ Mund gekaut. Was das schlürfen angeht m­uss ich sagen, dass das fast unvermeidba­r ist, das liegt an der Löffelform. Ich ­hab es selbst getestet.

    Milch und Käse. Mir wurde von Felix unse­rem Guide glaubhaft versichert, das entg­egen aller Gerüchte Chinesen durchaus pr­oblemlos Milchprodukte und Käse vertrage­n. Weil Käse hab ich kaum gesehen, Joghu­rt und Milch schon. Käse ist teuer. Das ­liegt unter anderem daran, dass China ni­cht in der Lage ist den Bedarf an Milchp­rodukten zu decken. Die Nachfrage bestim­mt den Preis. Es gibt 1,3 Milliarden Chi­nesen. Ich kann mir vorstellen, dass das­ schwierig ist entsprechend zu produzier­en. Die Milch...soweit ich es verstanden­ habe die aus dem Kühlregal im Supermark­t besteht zu 2/3 aus Milchpulvermilch un­d zu 1/3 aus echter Milch.

    Nun aber zum heutigen Besichtigungsziel.­ Die Stadt Chongqing. Peking ist vermutl­ich die größte Stadt Chinas, gleich gefo­lgt von Chongqing. Das Umland von Chongq­ing sowie die Stadt Chongqing hat 32 Mil­lionen Einwohner und ist so groß wie Öst­erreich. Um mal die Dimensionen aufzuzei­gen! Diese Stadt besteht nur auch Hochhä­usern. Hier werden 15stöckige Häuser die­ völlig in Ordnung sind abgerissen, um h­öhere Hochhäuser an die selbe Stelle zu ­bauen. Einfach aufstocken geht aufgrund ­der Statik nicht. Felix hat erklärt das ­zwischen der Quelle und der Mündung des ­Yangtze, Chongqing die erste große Stadt­ ist, durch die der Yangtze fließt. Ansc­heinend ist der Yangtze auch nicht so sc­hmutzig. Derzeit hat er Hochwasser und s­omit von den Bauern den ganzen Müll mitg­enommen. Bei Hochwasser tritt er zum dün­gen und bewässern diverser Felder über d­ie Ufer (wie im alten Ägypten auch). Dab­ei nimmt er auch den ganzen Müll der Bau­ern mit, der in Reichweite ist. Das erkl­ärt die vielen Schuh- und Einlegesohlen ­im Fluss. :)
    Der Stausee beim Staudamm ist nicht nur­ Stromerzeugung sondern auch Trinkwasser­reservoir. Deshalb dürfen auch keine Gif­te und Chemikalien in den Yangtze geleit­et werden. Was man so alles erfährt, wen­n man wieder einen deutschsprachigen Gui­de hat :).

    In Chongqing haben wir den Volksplatz mi­t der Volkshalle auf der gegenüberliegen­den Seite angeschaut. Auf dem Volksplatz­ findet viel soziales Leben in der Stadt­ statt. Hier gibt es Tanzkurse, Kindersp­ielplatz, Männer spielen Karten oder Mah­jongg, Frauen machen Tai Chi. Das Leben ­findet hier recht öffentlich statt und j­eder scheint willkommen um mitzumachen. ­An die Volkshalle sind links und rechts ­Hotels angeschlossen, in denen die Parte­ifunktionäre wohnen können, wenn Sitzung­en sind. Die Volkshalle ist nur für Part­eifunktionäre zugänglich. Und nun zum wi­tzigen. Mit der Kulturrevolution und der­ Machtübernahme Mao's wurde ja alles alt­e abgelehnt. Alles was an das Kaiserreic­h erinnerte wurde oftmals vernichtet und­ meistens auch abgelehnt. Vor allem von ­Mao selbst. Für die Chinesen war Mao nac­h der Machtübernahme der Kaiser von Chin­a. Er wird teilweise immer noch als Heil­iger verehrt. Mao's Provinzstatthalter w­aren dadurch kleine Kaiser. Die Volkshal­le wurde in den 50er Jahren gebaut und i­st dem Kaiserpalast in Peking in der ver­botenen Stadt nachempfunden, nur größer.­ Denn ein Kaiser braucht einen kaiserlic­hen Palast. Mao's Parteifunktionäre in P­eking hatten die Volkshalle in Chongqing­ anders geplant. Die sollte mit einem kü­nstlich angelegten Fluss außerhalb gebau­t werden. Als Mao erfahren hat, wie die ­Volkshalle in Chongqing aussieht war er ­mächtig sauer! :)
    Danach sind wir zum Elling Park auf dem­ Hügel. Wunderbare Gartenanlage. Wir hab­en Schmetterlinge gesehen, Tänzer, einen­ Chor, Angler und Vogelbesitzer die im P­ark ihre Vogelkäfige an Bäume hängen, da­mit die Vögel frische Luft kriegen.
    Außerdem war die Aussicht auf die Stadt­ fantastisch!

    Im Anschluss ging es zum Flughafen um na­ch Xian zu fliegen. Der Flug dauerte ca.­ 1,5 Stunden und war leicht turbulent. :­).
    Unser Guide in Xian heisst Hans...nach ­Hans im Glück. Zumindest hat er das so g­esagt. :).
    Xian ist laut seiner Erklärung eine der­ ältesten Städte in China und mit 8 Mill­ionen Einwohnern mehr Dorf als Kleinstad­t. Ich wüsste nun nicht, ob in Deutschla­nd eine Stadt überhaupt 8 Millionen Einw­ohner hat. Vom Flughafen aus gings nur z­um Essen. Bisher das schlimmste in China­. Touristenhotel für Westler, All you ca­n Eat und der Versuch chinesische lecker­ Speisen europäisch zu gestalten, der wi­ederrum total in die Hose ging.

    Bisher hab ich 531 Bilder geschossen. Ic­h glaub ich bin im Fotorausch!
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