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  • Day 4

    Erster Ausflug mit dem Reiseleiter

    October 11, 2015 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Es ist 19:29 Uhr Ortszeit und 30 Grad.
    Frühstück hatten wir heute um 8:00 Uhr. Der Orangensaft ist lecker! :)
    Um 8:30 Uhr kam Gede, unser deutschsprachiger balinesischer Reiseleiter. Auf dem Besichtigungsplan für heute stand:
    - Tanah Lot (Tempel im Meer)
    - Einheimischenmarkt
    - Schmetterlingspark
    - Reisterrassen von Jatiluih (Weltnaturerbe seit 2012, das Weltnaturerbe bezieht sich auf die Bewässerungsgenossenschaft der Reisfeldterrassen siehe Wikipedia)
    - Kaffee-, Kakao-, Nelken-, Kokosnussplantage
    - Tempel Taman Ayun

    Gede kann sehr gut deutsch. Manche Wörter spricht er zwar so aus, das man den Sinn überlegen muss, aber er spricht ein gutes verständliches deutsch.
    Zuerst sind wir zum Tempel Tanah Lot gefahren. Massenhaft Touristen dort, hauptsächlich Chinesen. Aber auch andere Nationalitäten. So hat uns ein Mann angesprochen, ob er sich mit uns fotografieren lassen kann. Wir haben zugestimmt, er hat uns dann gesagt das er aus Java kommt und sich sehr bedankt. Ich selbst kenne das ja noch von meinem Chinaurlaub. Auf dem Rückweg vom Tempel haben wir ihn wieder gesehen...da posierte er mit einer anderen westlichen Touristin für ein Foto. Vielleicht hat er eine Wette laufen, wieviele weibliche westliche Touristinnen sich mit ihm fotografieren lassen. :)

    Das bei Tanah Lot massenhaft Touristen sind, hat einen Grund. Mitten auf einem Felsen vor der Küste steht dieser Tempel. Man kommt nur bei Ebbe über ca. 50 Meter nasse rutschige Steine dorthin. Rein architektonisch sind balinesische Tempel für meinen Geschmack sehr ansprechend. Das ganze hat einfach Flair. Dort ist die Felseninsel mit Tanah Lot und rechts davon sind 2 vorgelagerte Klippen...sieht aus wie 2 Felseninseln mit natürlicher Brücke...sie sind ca. genauso hoch wie die Klippe der Küste. Auf der größten ist der Tempel. Zwischen den 2 anderen Felseninseln muss zumindest eine Sandbank oder ein Riff sein, denn dort waren 2 Surfer unterwegs. Keine Ahnung wie die da runtergekommen sind, ich habe keinen Zugang von der Klippe nach unten gesehen. Unten an der Klippe war noch ein schwarzer Sandstrand. Mal abgesehen von den Touristenmassen war es einfach ein toller Anblick.

    Im Anschluss sind wir zum Einheimischenmarkt gefahren. Dort shoppen die Balinesen. Wir waren die einzigen Westler auf dem Markt. Es waren Einheimischenpreise, keine Touristenpreise. Selbst wenn wir einen Touriaufschlag gezahlt haben, war es immer noch billiger als in Ubud auf dem Markt wo mehr Touristen als Einheimische sind.
    Gede hat uns einiges erklärt: Kurkuma gezeigt (sieht aus wie Ingwer in Kleinformat, das "Fleisch" ist aber eher orangefarben), Palmzucker probieren lassen, (sehr süß, sehr lecker, sehr starker Eigengeschmack, im Kaffee z.B. würde der Eigengeschmack den Kaffee fast übertünchen), eine Schlangenhautfrucht für uns geschält (schmeckt ein wenig wie Apfel, hat aber die Konsistenz von weichen Pekanüssen), balinesische Süßigkeiten vorgestellt, rote und grüne Chilischoten und Macadamianüsse, sowie Yak-Früchte gezeigt. Balinesen sind Hindus. Sie leben ihre Religion im Alltag. Sie beten 3x am Tag, zumindest die meisten und geben mit ihren Gebeten zusammen eine Opfergabe. Wer die Opfergaben nicht selbst machen kann oder will, kann diese auf dem Markt auch schon fertig kaufen. Wie die gemacht werden und welche Materialien verwendet werden hat uns Gede auf dem Markt anschaulich erklärt. Die Opfergaben leuchten einfach bunt und sehen meiner Meinung nach auch richtig super aus. Zusammen mit den Opfergaben werden auch Räucherstäbchen angezündet, an dem Stand waren wir dann auch und haben uns durch die Räucherstäbchen durchgeschnuppert. Am Ende haben wir noch 2 große Tüten Kautabak gesehen und sind dann weiter zum Schmetterlingspark.

    Auf den Schmetterlingspark trifft "klein aber fein" zu. Klein aber ettliche Schmetterlinge, ein wunderbarer Garten, ein Kokoonhäuschen in denen die Schmetterlinge ihren Nachwuchs ablegen und auch ein paar Käfer, Tarninsekten (Blatt, Ast, Stamm-Tarnungen) und zwei Gottesanbeterinnen mit Eiern im Käfig und Überresten des Ehemannes am Boden dieses Käfigs. Schmetterlinge zu fotografieren ist nicht leicht! Ich hab ein paar flatternde türkisfarbene erwischt, einige am Netz dass das Dach des Parks darstellt und einen auf einem Bananenblatt. Aber die Blumen, die Farben leuchten total. Eine Orchidee, die sich am Stamm eines Baumes auf ca. Gesichtshöhe angesiedelt hat. Ein paar Hibiskus und massenhaft Seerosen. Es hat einfach gefallen!

    Die nächste Station waren die Reisterrassen. Ich hab massenhaft Bilder gemacht. Ein Motiv schöner als das andere. Reis darf nicht im stehenden Wasser sein, sondern das Wasser muss immer fließen. Man findet im Wasser dort Schlangen und Ratten, wobei da die Schlangen die guten sind, weil sie die Ratten fressen. Es gibt gelegentlich auch mal eine grüne Mamba oder eine Speikobra. Was die Feldarbeit angeht, bei den Terrassen geht alles per Hand und Kuh. Der Pflug wird von der Kuh gezogen, da es eigentlich kaum geeignete Zugmaschinen für die Terrassen gibt. Yamaha hat aber mittlerweile einige Minitraktoren produziert. Das Problem dabei sind die Terrassen, das Teil darf nicht zu breit sein, aber muss auch wendig genug sein um die Terrassen zu bestellen. Im Prinzip gibts nicht soviel zu den Reisterrassen zu sagen...der Anblick reicht aber auch aus.

    Danach gings zur Kaffee-, Kakao-, Nelken- und Kokosnussplantage. Dort zeigten sie uns erstmal die Katzen, die für Kopi Luwak verantwortlich sind. Kopi Luwak ist der Katzenkackekaffee. Es gibt eine Katzenart, die Früchte isst. Unter anderem auch die Kaffeefrüchte. Das Fruchtfleisch verdaut sie ganz normal, die Bohnen da drin scheidet sie unverdaut wieder aus. Dadurch kommt aber ein Enzym auf die Kaffeebohne, welches den Geschmack verändert. Diese Bohnen werden gesammelt, gereinigt und geröstet. Anschließend gemahlen und wie ganz normaler Kaffee aufgebrüht. Aber er schmeckt etwas anders. Und er ist sackrisch teuer. Und auf dieser Kaffeeplantage ist er zu haben!!! Außerdem produzieren sie auf der Plantage auch löslichen Tee, z.B. Ingwertee, Safrantee, Mangohauttee und eben auch Kakao und Kaffeemischungen, die kein Katzenkackekaffee sind. Außerdem gibt es dort Gewürze. Vanille nutzt Bäume als Kletterrankenhilfe, Zimt haben sie dort auch, Muskatnuss, Safran und Kurkuma. Der Shop hat eine riesige Auswahl an Gewürzen und löslichen Tee's und Kaffee's. 300g Katzenkackekaffee haben dort ca. 35 Euro gekostet...und nein, ich habe wirklich keinen gekauft.

    Als letztes waren wir noch im Taman Ayun Tempel, er gilt als einer der schönsten Tempel Balis. Ob er einer der schönsten ist, kann ich nicht beurteilen. Schön ist er aber wirklich. Wunderbare Grünanlagen und auch etliche Gebäude mit 11stufigen Dächern. Viele blühende Bäume und eine Art Tempelgraben. Zumindest kann ich euch dadurch heute Bilder von einem gespaltenen Tor und 11stufigen Dächern schicken.

    Heute gibts mal nur Infos zu den Sehenswürdigkeiten. Ich habe Gede genug ausgequetscht um morgen etwas über die Balinesische Kultur zu schreiben. Da schauen wir wenig an, weil wir einen faulen machen wollen.
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