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  • Day 14

    Trinidad

    December 6, 2016 in Cuba

    Gestern waren die 9 Tage Prohibition und das Musikverbot vorbei. Das Alkoholverbot wurde von den Kubanern oft genug umgangen, das Musikverbot jedoch nicht. Jetzt schallen uns wieder drei verschiedene Musikstile aus drei verschiedenen Ecken entgegen. Selbst die Rikschafahrer haben eine Soundbox unter den Sitzen und auch vom Pferdebus erklingt Musik.

    Wir haben heute einen Katamaranausflug auf die Leguaninsel gemacht, inklusive Schnorcheln. Wir sind also mit dem Taxi zum Hafen und dort dann auf einen recht neuen Katamaran gestiegen. Für den Trip waren 50 CUC (€) angesetzt worden, Mittagessen und ein Getränk waren inklusive. Der Katamaran fasst locker über 100 Leute, wir waren etwa 20...also absolut überschaubar. Von den Nationalitäten waren wir Deutsche, Italiener und Franzosen. Nach ca. 2 Stunden Fahrt stoppten wir für 30 Minuten um am Riff einer Insel schnorcheln gehen zu können. Es war zwar tolles Wetter aber die Sicht beim Schnorcheln war nicht ganz so optimal. Das Riff war ziemlich hoch, vielleicht einen halben Meter unterhalb der Wasseroberfläche begann es. Nach dem schnorcheln sind wir dann zur anderen Seite der etwa 500 m langen Insel, es stellte sich raus, dass das Schnorchelriff direkt vor der Leguan-Insel war.

    Auf der Insel angekommen warteten die Leguane schon auf uns. Touristen bedeuten für sie leichtes Futter. Frech, neugierig und zahlreich waren sie. Dann gab es Essen, ein Reiseintopf mit Fleisch in den sie noch ein paar Lobster reingeworfen haben, dazu Bohnen und Papaya. Als Getränk wurde Cola, Wasser oder Bier angeboten. An unserem Tisch saßen noch zwei junge französische Pärchen und ein Italienisches älteres Ehepaar. Die Leguane kamen natürlich zum bzw. unter den Tisch um Essen abzustauben. Ich habe erstmal eine Bohne runtergereicht. Der Leguan war wie ein Hund der gierig auf Leckerlis ist. In dem Fall: keine Zähne aber harte Kiefer. Ein Leguan streifte den Fuß einer Französin und schon ging das Gekreische und Gequietsche los. Die Mädels hatten nämlich Schiss vor den Viechern. Der Italienerin ging es nicht anders. Am Tisch saßen 8 Personen, davon 4 Frauen. Drei von ihnen haben während des Essens die Füße hochgezogen und die vierte bemühte sich mehr oder minder erfolgreich NICHT die Augen zu verdrehen. Da die Italiener ein resolutes Völkchen sind, schnappte sich die Italienerin irgendwann einen herumstehenden Besen und verscheuchte die Leguane. Am Nebentisch sprang ein Leguan vom Typus 'ungeduldig und hungrig' auf den Tisch, was die dort sitzenden männlichen Franzosen vom Tisch verjagte. Franzosen...Froschschenkel essen sie, aber vor ein paar harmlosen Leguanen haben sie Angst... Als wir beim Essen saßen hörte ich plötzlich so ein Fiepen, dem Geräusch folgend entdeckten wir eine Beutelratte oder Baumratte. Hat was von einem Meerschweinchen, nur in graubraun. Wollte vermutlich auch was zu fressen abhaben. Einen größeren Leguan in ihrer Nähe hat sie immer verscheuchungsmäßig angesprungen. Lässt ein bisschen auf eine alte Feindschaft schließen. Die eine Französin hat bei dem Anblick der echt niedlichen Beutelratte wieder gequietscht und ist vor lauter Grusel von einem Bein aufs andere gehüpft, gefolgt von einem Schwall französischer Worte, deren Tonfall Abscheu implizierten. Nach dem Essen hatten wir noch ca. eine Stunde Aufenthalt am Inselstrand und danach ging es auf Pfiff des Kapitäns wieder mit dem Katamaran zurück zum Festland..

    Den Ausflug kann ich nicht empfehlen! Auf dem Schiff gab es keinerlei Erklärung zum Thema Toilette oder Rettungswesten. Keine Musik und keine Cocktails (die wären auch gegen Gebühr in Ordnung gewesen). Als es ums Schnorcheln ging wurde einfach eine Kiste mit Brillen und Schnorcheln hingeklatscht mit dem Hinweis 30 Minuten. KEINE Flossen und keine Erklärung zum Riff...das es gleich unter der Wasseroberfläche beginnt und man aufpassen soll, das man nicht dagegen getrieben wird. Ohne Flossen ist es ganz schön schwer gegen die Strömung zu steuern um eben NICHT gegen das Riff getrieben zu werden. Ein Franzose hat sich ziemlich schlimm am Riff aufgeschrammt und geblutet. Die Besatzung hat sich nicht im geringsten dafür interessiert. Die Franzosen haben die Wunde dann mit Tempotaschentüchern versorgt. Auf der Insel beim Essen gab's entweder eine Dose Bier oder einen Plastikbecher Cola oder Wasser...wieder keine Musik und keine Cocktails! Das gleiche auf der Rückfahrt. Lieblos hingeklatschter Minimalservice. Für 30 CUC (€) wäre es ok gewesen, 50 CUC (€) sind Abzocke. Normalerweise sehe ich echt viel entspannt im Urlaub, aber in dem Fall war ich dann doch sauer. Wir haben eigentlich bekommen wofür wir bezahlt haben, eine Fahrt zur Leguaninsel mit Schnorcheln. Aber ein saures Gefühl bleibt.

    Wir haben auf dem Rückweg zur Unterkunft noch einen Stopp bei der örtlichen Tauchschule gemacht, ich war ja bisher immer noch nicht Tauchen. Tauchen gehen geht morgen nicht, weil sie morgen das Boot warten, übermorgen ist es kein Problem...das Problem daran ist, dass wir übermorgen im Bus nach Santiago de Cuba sitzen.

    Abends waren wir bei Frank Heindel zum Essen eingeladen. Es gab einen großen Fisch (Zahnbarsch) und für mich Rippchen, dazu Reis. Es gab auch Cocktails wie z.B. 'Canchanchara' (Rum mit Honig) und jede Menge nette Unterhaltung. Stephan erzählte immer was von...ich trage dich nicht zur Unterkunft...keine Ahnung was er meinte *pfeif*

    Ich hätte auf Kuba eher Kartoffeln erwartet, der Boden ist hier echt geeignet. Für Reis ist es hier zu trocken, den müssen sie importieren.
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