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- Day 1
- Sunday, May 5, 2024 at 2:30 PM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 79 m
GermanyNeustrelitz53°21’47” N 13°3’44” E
Der Müritz-Nationalpark...

...ist ein Erbe der letzten beiden Regierungen der DDR.
Auszug aus der Wikipedia zum Nationalparkprogramm der DDR:
"14. Januar 1990: Michael Succow wird Stellvertreter des Ministers für Naturschutz, Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Unter seiner Leitung beginnt eine Arbeitsgruppe mit den Arbeiten zur Ausweisung von Großschutzgebieten.
16. März 1990: Durch Ministerratsbeschluss werden fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und 16 Naturparks einstweilig gesichert, was 10,8 Prozent der damaligen Landesfläche entsprach. Die nach den ersten freien Wahlen am 18. März 1990 zu bildende Regierung erhält das Mandat zur Weiterarbeit an dem Programm.
18. März 1990: Erste freie Wahl in der DDR. Unter der neuen Regierung von Lothar de Maizière wird Karl-Hermann Steinberg Minister für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit (MUNER). Succow verliert seine herausgehobene Stellung und verlässt im Mai das Ministerium. Das Nationalparkprogramm wird dennoch weitergeführt.
Mai 1990: Die Arbeitsgruppe erhält personelle Unterstützung aus dem Bundesumweltministerium. Vor allem Rechtsberatung ist nötig, da hauptsächlich Wissenschaftler ohne Erfahrung in Ministeriums- oder Gesetzgebungsarbeit mitwirken. Nach dem Vertrag vom 18. Mai 1990 über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion sollte die DDR zum 1. Juli das Umweltrecht der Bundesrepublik Deutschland übernehmen. Das Bundesnaturschutzgesetz enthält die entscheidenden Paragraphen zur Ausweisung von Großschutzgebieten. Der Termin 3. Oktober 1990 für die deutsche Wiedervereinigung war zu der Zeit noch nicht bekannt. Er wurde erst im Rahmen der 2plus4-Gespräche mit dem Vertrag vom 12. September 1990 festgelegt. Die Arbeitsgruppe ging also von einer Arbeitsdauer mindestens bis Ende 1990 aus, wovon letztendlich nur die halbe Zeit bis September zur Verfügung stand.
Juni 1990: Die Arbeitsgruppe im MUNER erteilt dem Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz (ILN) in Greifswald den Auftrag, die wissenschaftlichen Grundlagen für die endgültige Unterschutzstellung der zunächst vorläufig gesicherten Gebiete bis Ende des Jahres zu erarbeiten.
Juli 1990: Mit der Währungsunion tritt das Umweltrahmengesetz in Kraft. Für die künftigen Großschutzgebiete bedeutet dies, dass individuelle Verordnungen mit klarer Zonierung, Ge- und Verboten inklusive kartographischer Abgrenzungskarten erarbeitet werden müssen. Die Schutzgebietsverordnungen sind vor Ort mit dem Rat des Bezirkes abzustimmen und dem Ministerrat als Vorschlag vorzulegen. Die zahlreichen Aufbaustäbe in den Verwaltungen vor Ort erhielten personelle Unterstützung von zahlreichen Experten aus der Bundesrepublik Deutschland. Vom ILN wurde anhand einer Biotopkartierung die Zonierungsabgrenzung fortgeführt. Beratungen mit den Räten der Bezirke und Kreise wurden durchgeführt. Stellenweise gab es Bürgerversammlungen. Am 25. Juli wurden von Minister Steinberg noch die Gebiete Nationalpark Untere Oder und die Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft sowie Erzgebirge-Vogtland unter einstweiligen Schutz gestellt. Die Zahl der einstweilig gesicherten Großschutzgebiete erhöhte sich so auf 26.
August 1990: Zur Mitte des Monats wurden die Pläne zur raschen deutschen Wiedervereinigung bekannt. Der Ministerrat beschloss am 15. August, dass am 12. September die letzte Zusammenkunft stattfinden sollte. Das Nationalparkprogramm erfuhr so eine enorme Beschleunigung. Anfang September sollten alle Schutzgebietsverordnungen bei Minister Steinberg vorliegen, damit sie abgestimmt und in der allerletzten Sitzung des Ministerrates beschlossen werden konnten. Der sehr enge Zeitplan galt als unrealistisch und ein Scheitern war nicht auszuschließen. Trotzdem gelang es, die einzelnen Verordnungen miteinander abzustimmen und juristisch abzusichern, nachdem Ende August die Verordnung des Müritz-Nationalparks als Muster angelegt wurde.
September 1990: Die verbleibenden Schutzgebietsverordnungen wurden erarbeitet und am 5. September Minister Steinberg zur Unterschrift vorgelegt, der sie anschließend an die sieben Ministerien weiterschickte, da deren Zustimmung innerhalb der kommenden zwei Tage benötigt wurde. Die Abstimmung gelang, auch wenn umfangreiche Zugeständnisse an die einzelnen Fachressorts gemacht werden mussten. Am 12. September verabschiedete der Ministerrat das Nationalparkprogramm mit der Ausweisung von 14 der 26 vorläufig gesicherten Gebiete. Damit wurden 4.882 Quadratkilometer Landschaft unter Schutz gestellt, das waren knapp 5 Prozent des Territoriums der DDR.
Im Anschluss mussten die Verordnungen bis zum 3. Oktober in den Einigungsvertrag aufgenommen werden, was sich überraschend schwierig gestaltete. Die Landwirtschaftsministerien in Ost und West sowie das Bundesverkehrsministerium waren gegen das Nationalparkprogramm. Unter Leitung der beiden Innenminister Schäuble und Krause wurden die Verhandlungen geführt. Als Kompromiss wurde der Vorrang des Bundesverkehrswegeplans vor die Vorschriften der Nationalparkverordnungen festgeschrieben.
Oktober 1990: Inkrafttreten der 14 Schutzgebietsverordnungen zum 3. Oktober."
Der Müritz-Nationalpark ist Heimat von 54 Säugetierarten, 214 Vogelarten, 859 Käferarten, 673 Großschmetterlingsarten, 61 Spinnenarten, 16 Reptilien- und Amphibienarten und 26 Fischarten. Dazu gesellen sich noch einmal 910 Gefäßpflanzenarten, 133 Moosarten, 17 Armleuchteralgen, 593 Pilzarten und 152 Flechtenarten. Womit dieser Nationalpark wohl sicherlich zu einem der Artenreichsten in ganz Deutschland zählt.
Die prominentesten Arten sind wohl Fischadler, Seeadler, Europäische Sumpfschildkröte, Biber und Knabenkräuter/Orchideen.
Selbst mit meinem fachlichen Hintergrund würde ich sicherlich nicht einmal 5% davon erkennen =D Nichts desto trotz hoffe ich ab morgen auf viele schöne Sichtungen und ggf. dem ein oder anderen Fotoshooting.
Der Rundweg wird damit beworben, daß er alle Landschafts- und Biotoptypen abbilden würde, na da dürfen wir mal gespannt sein, ob das nicht nur PR ist ;)Read more
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- Day 1
- Sunday, May 5, 2024 at 2:56 PM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 80 m
GermanyNeustrelitz53°21’25” N 13°5’14” E
Die Sachen sind gepackt...

...und ich freue mich wie Bolle, daß ich ab morgen endlich wieder on trail sein kann.
Die letzten Wochen waren anstrengend as fuck und führten auch wieder zu der ein oder anderen Panikattacke gefolgt von leichten Depressionsepisoden. Zum Glück fiel genau in die Zeit auch eine neue Saison in Diablo 3 und das Nachholen von Saison 3 in Diablo 4 mit netten und verständnisvollen Freunden im Discord, sonst wäre ich wohl nur noch die Wände hochgegangen.
Die Natur, Bewegung und frische Luft werden mir helfen das zu verstoffwechseln und den Akku wieder aufzuladen. Zum Glück habe ich das Hiken als Selbsttherapie für mich entdeckt.
Mein Loadout habe ich etwas modifiziert.
Ich habe mich in Anbetracht der Möglichkeiten in dieser Region entschieden einen Wasserfilter mit Aktivkohle zu verwenden. Das scheint mir nach all meinen Recherchen zum Thema Wasseraufbereitung bei Stillgewässern doch etwas vernünftiger als mit reinen Hohlmembranfiltern. Auf meinen letzten Touren auf der Friesischen Halbinsel und hier in der Seenplatte stand ich doch zu häufig an dem Punkt dem vorhandenen Wasser nicht zu trauen und stattdessen welches zu kaufen oder Anwohner zu fragen, wenn kein Friedhof erreichbar war. 450g wiegt der Gerät -.- Ich hätte zwar auch noch den Katadyn Pocket hier rumliegen, aber Aktivkohle ist dann halt doch etwas besser als Keramik. Zudem lohnt sich der Pocket mit seinen >550g eigentlich nur wenn es darum geht größere Gruppen mit Wasser zu versorgen.
Auf dieser Tour will ich auch meinem Tages- & Einkaufsrucksack dem Norix 48 von Tatonka mal eine Chance geben mich zu überzeugen, ob er nicht auch tourentauglich sein könnte. Wäre eine Gewichtsersparnis über die ich mich freuen würde.
Für die Gearjunkies mein Loadout dieser Tour: https://lighterpack.com/r/3pyde3
Tja morgen früh geht es dann nach Waren(Müritz) und ab auf den Trail. Natürlich nicht ohne den Rucksack vorher am nächsten Supermarkt mit Nahrungsmitteln und Bier zu befüllen. Wäre ja viel zu schlau mal unter 11kg zu laufen =DRead more
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- Day 2
- Monday, May 6, 2024 at 10:45 AM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 63 m
GermanyBurgwall53°30’11” N 12°41’17” E
So darf es immer starten...

...denke ich mir gerade so.
Okay vielleicht etwas getrödelt heute Morgen und daher erst den Zug um 9Uhr erwischt und hätte nicht mit gefühlten 50 lärmenden Klassen einer Gesamtschule den Zug teilen müssen. Die halbe Binnenmüritz Promenade hätte ich auch nicht laufen müssen und Becks hätte ich auch in der Altstadt bekommen. Aber kein Odins Trunk, mein absolutes Lieblingsbier.
Und ich würde jetzt nicht hier sitzen mit Frühschoppen und Kieler Sprotten mit diesem tollen Blick auf den Warener Hafen und Altstadt. Thats Traillife I think🤣
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag 🌞🌞🌞Read more
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- Day 2
- Monday, May 6, 2024 at 1:05 PM
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 69 m
GermanyTeufelsbruch53°28’23” N 12°40’45” E
Warum kommen die Mücken...

...nicht zu Ihnen?
Wurde ich gerade von einem Tageswanderer Pärchen gefragt, als ich auf einer Bank mitten im Uferwald an der Müritz eine Paus zum Lüften der Füße einlegte.
"Gute Vorbereitung und Erfahrung!" war meine Antwort und ich zeigte ihnen mein schwedischen Insektenschutz, auf den ich seit Jahren schwöre. Den beworbenen Schutz vor so ziemlich allen Arten von insektoiden Blutsaugern kann ich aus der Praxis nur bestätigen. Und das schöne ist, er besteht nur aus Wasser, Eukalyptusöl und Zitronenöl und kann ohne Probleme auf 1:3 verdünnt werden. Weiterer nützlicher Nebeneffekt: es überdeckt den Geruch von Hikertrash und man riecht ehr wie n Saunaaufguss 🤣🤣🤣
Ja der Weg bis zu dieser Bank war auf dem ersten Kilometer bis kurz hinter dem Strandrestaurant leider Asphalt und Beton, aber seitdem ein wunderschöner Singeltrail durch den Uferwald. Wanderer sind kaum unterwegs dafür viele nette, alte Leute auf E-Bikes, die gerne mit einem "jungen" Wandersmann smalltalken und sichtlich beeindruckt sind, wenn sie hören, daß man vor hat 175km in 7 Tagen zu Fuß zu gehen🤣
Besonders witzig finde ich das ich hier zusammen mit dem roten Eichhörnchen laufe. "Follow the white rabbit!" kenne ich ja und weiß auch, daß ich auf dem Höhepunkt angeschlossene Elektrogeräte in gefüllte Badewannen mit zu gedröhnten Anwälten werfen soll. Aber roten Eichhörnchen zu folgen ist mal ne neue Form von Acidtrip🤣🤣🤣Read more

TravelerDen habe ich 🥳 Feier den Weg gerade mit meiner Playlist von Berlin Rap aus den 2000ern🥳🎉🥳🎉🥳
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- Day 3
- Tuesday, May 7, 2024 at 6:40 AM
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 70 m
GermanyRöbeler Wold53°27’20” N 12°47’3” E
Kreislaufprobleme & Abbruchängste

Nach dem Päuschen mitten im Mückenland ging es weiter über Singletrails und alte Feldwege durch Wald und Wiesen an Gräben, Mooren und Seen vorbei. Gegen 16 Uhr steuerte ich abseits der Hauptroute eine Vogelwarte an, weil ich Kohldampf hatte. Diese wäre sogar für eine Übernachtung in Frage gekommen, aber ich wollte das Tageslicht nutzen und hatte auch noch nicht genug Trailkilometer auf der Uhr. Also fix n Onepott gekocht, gefuttert und mit nem netten niederländischen Rentnerpärchen n Klönschnack gehalten. Die beiden sind vor 5 Jahren den Camino frances und anknüpfend den Camino de Santiago gewandert und haben dort Dixie aka Homemade Wanderlust (amerikanische Youtuberin und Tripplecrowner) kennen gelernt. So quatschten wir uns fest übers Wandern und Reisen im allgemeinen bis ich mit erschrecken feststellen musste, daß es auf einmal schon 18 Uhr war.
Schnell einpacken und weiter hieß es für uns 3. Sie mußten noch zum Check-in nach Boek radeln und ich wollte eigentlich noch bis hinter Speck ca. 9km weiter.
Nach gerade einmal 45min an einer riesigen Runderweide stürzte mir plötzlich der Kreislauf ab. Schüttelfrost, rasende Kopfschmerzen und die Muskeln versagten den Dienst. Scheiße was jetzt?
Ich bemühte mich ruhig zu bleiben und machte mir mit meinem Rest Wasser eine Tasse mit Elektrolyt-Getränkepulver und legte die Beine hoch auf den Rucksack. Nach etwa 30min bekam sich mein Kreislauf wieder auf die Reihe und ich schaute auf die Karte. Noch 30min bis Schwarzenhof. In deinem Zustand wohl eher 1 Stunde. Ne lass mal! Das Eichenwäldchen hier sieht gut aus. Also fix Hängematte und Tarp aufgebaut und ab in den Schlafsack. Ich bibberte bei noch fast 16°C vor Kälte. Vorsichtshalber ne Aspirin rein um das Herz mit dem verdünnten Blut zu entlasten. Das half dann auch nach etwa 2 Stunden und mir wurde wieder warm. In der Zeit davor bauten sich die Ängste vor einem Abbruch der Tour auf. Doch als die Wärme zurück in die Glieder kehrte kam auch die innere Ruhe zurück und ich sagte mir, daß ich mich damit auch noch nach einer erholsamen Nacht auseinander setzen konnte.Read more

Traveler😳 das klingt ja abenteuerlich. Gute Besserung und dass das hoffentlich nicht mehr auftaucht

TravelerDanke aber mir geht es schon wieder viel besser. Nach nem guten Frühstück bin ich seit 5 Uhr wieder auf dem Trail und bisher läuft alles gut. War wohl die extreme Schwüle zusammen mit dem etwas zu schnellen laufen, weil ich erst so spät aus Waren raus war.

TravelerPuh gut reagiert, das würde mir auch Angst machen, und schön das ich deinen Handlungsschritte hier mal lesen durfte.
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- Day 4
- Wednesday, May 8, 2024 at 7:45 AM
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 86 m
GermanyZwenzower Tannen53°18’39” N 12°56’6” E
Der 2 Tag auf dem MNPW

Heute mal ohne viele Worte, weil ich noch bis nach Neustrelitz will für Resupply, Rucksack wechseln und wohl eine Nacht im Bett. Morgen werde ich wegen Vatertag wohl n Zero daheim machen. Mir ist nicht so wirklich nach betrunkenen Krachmachern mit Bollerwagen voll Alk.
Rucksack leider zu unbequem bei 9kg+
Morgen vom 2. Tag ging's mir wieder gut.
Weg von Schwarzenhof bis Boeker Mühle schöne Singeltrails durch Wald und Wiesen.
Von Boeker Mühle Umweg von 3km gemacht für Fischbrötchen und Räucheraal direkt aus'm Rauch.
2km hinter Boeker Mühle im Halbschatten am Wegesrand Hängematte aufgebaut für 2 Std Mittagsschlaf.
Wege zwischen Boeker Mühle und Babke nur Beton, Asphalt und Schotter - scheiße für die Füße 1 Blase gelaufen.
Nach Babke bis Blankenförde traumhafter Singletrail.
Nicht mehr vorhandene Brücke bei Blankenförde und Umleitung leider nur aus Richtung Wesenberg angekündigt.
Nach Umweg zur nicht mehr vorhandenen Brücke Schlafplatz im Kiefernwäldchen in der Nähe eingerichtet.
Nach ca. 37 Tageskilometern wie tot bereits um 20Uhr im Bett.
Aufgestanden um 4Uhr 5:30Uhr wieder unterwegs.
Kurze Pause für die Füße und dann weiter.
Ende des Telegramms 🤣Read more
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- Day 4
- Wednesday, May 8, 2024 at 10:05 AM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 55 m
GermanyWesenberg53°16’57” N 12°57’55” E
2. Frühstück in Wesenberg

Kurz bevor der Trail am kleinen Labussee nördlich von Wesenberg nach Nord-Ost wieder von Wesenberg wegführt, beschloss ich den Trail für einen ca. 3,5km Umweg zu verlassen. Ich wollte mich der Tagesaufgabe gerecht noch mit Zuckerwasser und schnellen, leichten Energiehäppchen eindecken. Richtig füttern kann ich heute Abend zu Hause. Also Asphalttreten ist angesagt! Netter Nebeneffekt ich konnte die Kleinseenbahn mit ihrem historischen Triebwagen aus DDR-Zeiten für euch einfangen. Innen ist er übrigens auf aktuellem RB-Standart der DB aufgehübscht, nur die Geräuschdämmung ist wie früher 🤣
Beim örtlichen Netto wurden natürlich nur die gesunden Sachen geholt😁
Nun mache ich hier in Wesenberg auf ner Bank unweit des Netto noch n zweites Frühstück und gönne den Füßen eine Pause bevor sie mich weiter Asphalt tretend bis nach Klein Quassow zum nächst besten Anschluss an den Trail tragen müssen.
Zeit genug um noch n bissel was von dem gestrigen Abschnitt nach zu tragen. Musste btw beim letzten FP gerade noch von Hand den richtigen Standort ändern, den Findpenguins einfach nach Wesenberg gelegt hatte.
Ja gestern waren die Wege zwar scheiße, aber dafür hatte ich viele Tierbeobachtungen nur leider alle so, daß ich sie mit der geringen Brennweite der Handy-Kamera nicht für euch festhalten konnte. Ganz besonders habe ich mich über meine 4. Wolfssichtung gefreut. Wohl ein Einzeltier, daß in etwa 300m Entfernung an seinem Riss rum nagte. Auch die Philosophie der Müritzfischer an der Bolter Schleuse gefiel mir sehr. Wenn man vom Trail runter nach Boeker Mühle rein geht kommt auf den Fischerlehrpfad durch die Fischteichanlage mit Infotafeln über die Zuchtfische und welche Tiere an ihr noch leben. Auch Fressfeinde wie Kormorane und Fischotter werden hier nicht ausgesperrt sondern in das Gesamtkonzept der Fischzucht eingebunden. Auch die Teiche selber sind schön anzusehen, weil man hier See- & Teichrosen stehen lässt. Als Kunde im Imbiss zahlt man für diese Form der ökologischen Fischzucht natürlich drauf. Aber dafür ist der Fisch frisch aus dem Räucherofen wirklich fair von den Preisen. Wüßte jetzt nicht wann ich das letzte Mal für 5,50€ n ganzen Räucheraal bekommen hätte.
Dammwild sah ich ausnahmsweise mal deutlich weniger, aber sehr viele Füchse und Hasen gab's zusehen und von der einen Vogelwarte eine der größten Ansammlungen von Haubentauchern.
Bei meiner letzten Pause irgendwo vor Blankenförde auf einer Bank kurz vor einem Bohlenpfad durchs Moor floß mal ein Bach mit sandig, steinigen Ufer in der Nachmittagssonne wo Bachstelzen rum kasperten🤣
Und heute morgen bin ich wieder durch Dammwildgruppen ohne Ende, die so früh noch mit keinem Zweibeiner gerechnet hatten.Read more
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- Day 4
- Wednesday, May 8, 2024 at 5:27 PM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 64 m
GermanyStrelitz Alt53°19’54” N 13°5’54” E
Ende der Etappe...

...Waren -> Alt Strelitz
Tageskilometer 28,6 - Ankunft in Alt Strelitz Alexander Platz Bushaltestelle 15:15 Uhr - auf den Bus warten 1 Stunde, weil ich die Behelfshaltestelle nicht gesehen hatte und mich wunderte warum der erste Bus einfach durch rauschte statt zu halten 🤦
Ja der Weg heute war spektakulär unspektakulär. Hatte ich ab Klein Quassow mit etwas besserem Wegebelag als Asphalt oder Beton gerechnet wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Die Macher haben wohl als Überbrückung zwischen NP Müritz und NP Müritz Serrahner Wald sehr unkreativ den Weg einfach auf einen vorhandenen Radweg gelegt was bedeutete, daß ich heute gerade einmal 10km Waldboden und sonst überwiegend Beton, Asphalt und gelegentlich Baustraßen-Schotter ablaufen durfte. Der Schönheit der Landschaft und dem traumhaften Wetter tat das jedoch kein Abbruch. In Alt Strelitz hatte ich dann aber absolut keine Lust noch einmal 4km Betonweg hinzuzufügen und fuhr mit dem Bus bis fast vor die Haustüre.
Ich entspanne jetzt bis Freitag Morgen die Gelenke, die von den harten Untergründen gerade doch etwas schmerzen.
Ich drücke allen, die morgen unterwegs sind, ganz fest die Daumen, daß sie von volltrunkenen Herrengruppen mit Krachmachern & Alk im Bollerwagen verschont bleiben. Und sofern ich Empfang habe gibt es dann ab Freitag Neues vom MNPW. Einen schönen Vatertag allerseits!Read more
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- Day 6
- Friday, May 10, 2024 at 8:50 AM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 67 m
GermanyDomjüchsee53°19’34” N 13°7’47” E
"On the road again"

Canned Heat - 1967 wurde heute morgen mein Soundtrack und auch zum Motto der Strecke, im wahrsten Sinne des Wortes.
6:30 Uhr aus'm Haus 1,5km Beton zum Edeka. Nächster Bus vom Edeka zum Alex in Alt Strelitz erst 8:15 Uhr also nochmal 2,5km Beton bis zum großen Domjüch, 2,3km zur Abwechslung mal Asphalt dazu, wo ich jetzt ne Fußpause brauche. War gleich erstmal zum Füße kühlen im See. Jetzt gibt's n Moment Ruhe und Frühstück mit Baguette, Ludwigsluster Katenrauchwurst und n Kaffee mit filtriertem Domjüch-Wasser🤤
Den Weg versüßte ich mir mit meiner "Woodstock" Playlist, The Mamas and the Papas, Jethro Tull, Pink Floyd, Deep Purple, Canned Heat, CCR, Jannis Joplin & Jimmy Hendricks. Bei dem Sound fliegen die Beine und der Arsch wackelt 🤣
Auf dem Weg durch Grünen Baum kamen mir die Fürstenseer Broiler Wagen entgegen und ich ärgerte mich ein wenig, daß ich heute an keinem ihrer Standorte vorbeikommen würde, die sind nämlich verdammt lecker. Selten so gutes Brathähnchen gefuttert. Mitten in Neustrelitz auf einer Wiese an der Straße standen zwei Rehböcke für ein Fotoshooting, ich hoffe die Aufnahme ist einigermaßen akzeptabel, da mein CAT-Phone zwar robust und ausdauernd ist, aber nicht die modernste Kameratechnik hat.
Danach kam ich an dem Quartier einer Trash Metal Gruppe vorbei😉🤣
Entlang des Weges ist alles voll mit den Hinterlassenschaften der Vatertagsgruppen und um so mehr bin ich froh gestern n ruhigen Zero daheim gemacht zu haben! Mit wäre vermutlich irgendwann der Geduldsfaden gerissen und hätte die Arschgeigen angemotzt, daß sie ihren Scheiß gefälligst bis zum nächsten Mülleimer bringen sollen.
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag 🌞🌞🌞Read more
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- Day 6
- Friday, May 10, 2024 at 10:20 AM
- ⛅ 17 °C
- Altitude: 64 m
GermanyKleiner Lanz53°18’33” N 13°8’45” E
Ich glaube...

...ich habe da wen kennen gelernt, der von hier kommt😂
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- Day 6
- Friday, May 10, 2024 at 11:09 AM
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 61 m
GermanyPlasterinsee53°17’60” N 13°10’14” E
Der Badestrand...

...am großen Fürstensee gegenüber der Ortschaft Fürstensee wird für mich wohl so langsam zu einer Tradition für Rasten in der Gegend östlich von Neustrelitz. Aber mal ehrlich, wer kann einem so traumhaften Platz schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht! Und deswegen geht es auch gleich erstmal kurz schwimmen, ohne Badehose 🙈 Die beiden alten Damen mit ihren Hunden werden sich sicher freuen FKK war ja Kult in der DDR.
In Fürstensee war eine Offene Kirche auch tatsächlich mal offen 😂 Ich bin zwar alles andere als gläubiger Christ, aber ich mag die handwerkliche Kunst und Geschichte, die Kirchen ohne Worte vermitteln. Und als Lüneburger Heidjer habe ich eh ein Faible für Fachwerk und Backsteingotik.
Das Foto mit dem Holz stammt aus dem Randgebiet des NP Serrahner Wald. Hier wird noch geplant bis 2035 Holzeinschlag gemacht um die kargen Sandböden langsam von Kiefernforst zu naturbelassenen Mischwäldern auf der Basis von Naturverjüngung zu entwickeln, wie ich aus einem Gespräch mit dem Leiter der Nationalpark Verwaltung Serrahner Wald aus dem Januar dieses Jahres noch im Kopf habe.Read more
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- Day 6
- Friday, May 10, 2024 at 4:24 PM
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 88 m
GermanyGrünower See53°19’47” N 13°16’18” E
Fast geschafft!🌞

Die letzten Stunden ging es nonstop durch den grünen Tunnel von MV, wie der Serrahner Wald von nun an bei mir heißen wird. Wirklich schön war dieses Stück, aber auch verflucht anstrengend. In Herzwolde vor ca. 14km war die letzte Bank und im Wald wird man so von Mücken genervt, daß man sich nicht setzen mag. Sie stechen mich zwar nicht, aber in einer Wolke von den Biestern ist keine Pause erholsam, daher durch ballern. In Herzwolde gab es einen Minifriedhof mit Wasserhahn, frisches, klares Süßwasser! direkt aus der Leitung 😂 Ich trank erstmal fast 1 Liter, machte mir n Bufferino und füllte mir gleich was für Abendessen und Frühstückskaffee ab. Leider nutzte ich die Bank nicht für ne Fußpause und so waren die letzten 4km echt schmerzhaft. 4km deswegen, weil ich n ganzes Stück zurück und über einen anderen Weg nach Steinmühle musste, da der Originalweg von Sturmwurf komplett versperrt ist. Da ist auf gut 500m alles am Hangweg voll mit richtig dicken Stämmen. Ich hätte es theoretisch umgehen können, aber nicht ohne den Weg deutlich durch die Dickung verlassen zu müssen. Und in der Frischlingszeit kann das die letzte dumme Entscheidung deines Lebens sein. Abgesehen davon ist das Verlassen der Wege im Nationalpark natürlich strengstens verboten.
Jetzt mache ich die dringend benötigte Pause an der Steinmühle und habe nur noch 2km für mein Tagessoll zu laufen. Wahrscheinlich werden es noch mehr, weil es mir für die Schlafplatzsuche noch zu früh ist. Aber das entscheide ich erst, wenn ich die erste potentielle Übernachtungsmöglichkeit am See außerhalb des NP gesehen habe. Tageskilometer bisher: 29Read more
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- Day 6
- Friday, May 10, 2024 at 7:40 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 79 m
GermanyPracherbusch53°20’46” N 13°17’10” E
So viel zum Thema nur noch 2km😂

Es wurden 9.....🥵 Somit Tages Gesamtleistung 38km.
Der direkte Weg nach Grünow war leider gesperrt und so mußte ich einer deutliche längeren Umleitung folgen. Aber ich fand es tatsächlich nicht schlimm, weil ich noch genug Energie und Kraft hatte. Außerdem hätte sonst diese Ansammlungen von Wollgras und Waldmeister verpasst. Auch die Alpakas und Ponys in Grünow hätte ich nicht gesehen und wäre nicht auf einem historischen Handelsweg gewandelt.
Mein Riecher für schöne Übernachtungsmöglichkeiten hat mich auch dieses Mal nicht im Stich gelassen. Und so werde ich mit schönem Ausblick auf den Grünowsee an einer windstillen, Mücken armen Waldkante nächtigen.
Doch jetzt gönne ich mir erstmal einen Onepott mit Gemüsebrühe, Katenrauchwurst, Dinkel Lunchbowl, Tomatenmark und Baguette und kann mich endlich über meine 3 Feierabend Bier her machen, die ich 34km weit mitgeschleppt habe 😂
Prost liebe Leute🍻Read more

TravelerPass auf, dass das Bier nicht zum Äquivalent meiner Dose Ravioli wird 😉🤣

TravelerDa besteht nicht die geringste Gefahr 😉 Ich muss mich ehr am Riemen reißen, daß bis zum Feierabend noch welches übrig bleibt. Weil 10 Uhr ist Frühschoppen und nachm Mittagessen schmeckt n Halber auch immer. Und so Nachmittags, wenn man schon 20 oder mehr km in den Beinen hat lächelt einen die Bitterbrause auch zusehends mehr an 😂

TravelerNa dann ist ja gut 😁 wir wollen ja nicht, dass du mir Konkurrenz beim Ultra-doof sein machst 🤣🤣

TravelerIch mache nur light doof😂 Habe heute morgen vergessen n Pullover einzupacken... Jetzt muss ich mich in meinen Schlafsack wickeln wenn es Abends und Morgens kühl ist 🤦
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- Day 7
- Saturday, May 11, 2024 at 8:18 AM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 76 m
GermanySchlesersee53°21’16” N 13°14’26” E
Gedanken beim Frühstück

Als ich heute um 5Uhr die Augen auf machte hatte ich meinen Moment der totalen Entschleunigung. Normalerweise geht es bei mir immer recht zügig von Augen auf zu Zigarette drehen und Blase leeren hin zu Lager abbauen und Kaffee kochen. Heute morgen so gar nicht. Ich war absolut im Moment und in der inneren Ruhe. Auf der Wiese tummelten sich schon 2 Hasen und 4 Rehe, im See sprangen die Fische auf die 2 Fischotter Jagd machten und ein Fischadler kreiste über dem Ganzen. Ich lag da in meiner Hängematte und beobachtete ohne jedes Zeitgefühl und jegliche Regung etwas erledigen zu müssen.
Erst gegen 6:30 Uhr war der Zeitpunkt gekommen, wo die Blase vehement darauf bestand nicht mehr ignoriert zu werden😂 Die Hasen und Fischotter ignorierten den nun aktiven Zweibeiner, die Rehe jedoch nicht und hopsten wieder in den Wald. Um 7 Uhr war ich dann bereit für den Aufbruch. Das Wasser war mir zu trübe zum Filtern, daher ohne Kaffee los. Der nächste Ort mit Bach, Bergfeld, nur einen Katzensprung entfernt. An den Bach müsste ich aber gar nicht, denn etwa 40m vorm Ort war schon eine rüstige Rentnerin mit ihrem Wuffi unterwegs und sprach mich gleich an. Sie erkennt Wanderer sofort, so erfuhr ich, weil sie in der Hauptsaison auf ihrer Terrasse direkt am Trail sitzt und den Leuten Wasser auffüllt, Obst und Gemüse aus dem Garten und Eier von ihren Hühnern verkauft. Nicht das sie das Geld bräuchte, aber sie unterhalte sich so gerne und die immer gleichen Geschichten aus dem Dorf habe sie schon lange über😂 Also klönen und warten bis Leica mit ihrem Morgengeschäft fertig ist und dann zu Tante Gerda, wie sie genannt werden möchte, Wasser auffüllen. Ich bedankte mich sehr herzlich und zog wieder meines Weges.
Ne halbe Stunde später in Carpin dann endlich Bänke und Tisch für Kaffee und Frühstück. Ich beobachtete das Treiben auf der Bundesstraße und mußte viel über das Tempo der modernen Welt nachdenken und wie kirre mich das immer macht. Mir fällt auch immer mehr auf, wie griesgrämig die meisten drein schauen. Wie lange geht das noch gut für uns Menschen? Immer mehr Burnout, immer mehr Aggressionen, immer mehr Zivilisationskrankheiten. Ist es nicht längst an der Zeit sich auch mal über artgerechte Menschenhaltung Gedanken zu machen. Die Alten hier auf dem Land sind so tiefenentspannt und freundlich und auch aus meiner Kindheit kann ich mich noch gut an das Leben der Landwirte erinnern. Kontinuierlich gearbeitet aber mit Ruhe und Sorgfalt und immer mit Zeit für die Menschen und ihre Bedürfnisse. Mit Wertschätzung für das Leben und besondere Augenblicke. Die Welt durchläuft eine Fehlentwicklung, statt wie früher die Maschine dem Menschen anzupassen, passen wir uns immer mehr dem Takt der Maschinen an.
Achja noch 19km Tagessoll um darüber nachzudenken ☺️Read more

TravelerJa solche Gedanken habe ich auch, sorge mich aber nicht, es gibt überall Graswurzelbewegungen und gelebtes Wachsein.

TravelerIn Sorge bin ich auch nicht mehr. Ich habe mich damit abgefunden Beobachter an einem spannenden Punkt der Zivilisationsgeschichte sein zu dürfen. Was die Grasroots angeht bin ich weniger hoffnungsvoll. Hat uns die jüngste Geschichte doch gezeigt, daß nur die Anteile davon entwurzelt und vereinnahmt werden, die sich kommerziel ausschlachten und pervertieren lassen. Aber die Wende wird kommen, wenn nicht durch Vernunft und Einsicht, dann durch die Unabänderlichkeit von Naturgesetzen😁

SchönwetterwandererDem kann ich mich nur anschließen, ich denke oft, unsere Gesellschaft/Zivilisation hat den Höhepunkt überschritten, danach geht es dann leider abwärts.
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- Day 7
- Saturday, May 11, 2024 at 1:32 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 63 m
GermanyStrelitz Alt53°20’46” N 13°6’5” E
Wasserlos durch den Günen Tunnel von MV

Nach der Pause in Carpin ging es noch ein kurzes Stück über eine Asphaltstraße und dann wieder auf einen dieser schönen Waldwegen, die mir nach Waren so gut gefallen hatten. War es in Carpin noch relativ frisch schlug mir im Wald eine Wand aus schwülwarmer Luft entgegen. 22°C sagte der Sensor von meinem Handy🥵 Gefühlt habe ich mich wie bei 28°C. Quasi Instant schmorte ich im eigenen Saft und der Buff wurde zum Stirnband. Machten meine Beine nach dem Aufstehen bis Carpin noch ganz gut mit merkte ich jetzt die Strecke von gestern ganz schön im Bewegungsapparat. Für die 13km bis nach Neustrelitz rein habe ich ganze 3 Stunden gebraucht und ich musste mich häufig für 10min setzen, was bei den Mückenschwärmen ganz schön unangenehm war. Und Brand hatte ich. Noch bevor ich die 4,4km zum Forsthaus Serrahn hinter mir hatte waren von meinen 2,2 Liter Tante Gerda Wasser nur noch 250ml übrig. Naja jetzt ist schon Mai da wird die Nationalpark Austellung in Serrahn nebst WC und Wasserhahn wohl endlich mal offen haben, dachte ich mir optimistischer Weise. Tja was soll ich sagen: "Ich zog den Zonk!" Nix mit WC und das kleine Gartenkaffee hatte auch zu... Schöne Scheiße😕
Noch 9km bis Penny und nix mehr zum Süppeln mit Muskelkater in den Oberschenkeln na herzlichen Glückwunsch Herr Kienkerl, daß habe sie sich ja großartig eingebrockt!
Aber was hilft's? Na nix. Also kurz Fußpause und weiter geht's. Die letzten 250ml gönnte ich mir dann auf der Hälfte zusammen mit einer Zigarette, denn ich war endlich wieder aus'm NP raus. Bis zu Penny bin ich schon fast gehumpelt, aber lange Pause gibt's erst mit was zum Trinken dabei.
Rein in die Olga und Zuckerwasser gekauft, Energie war auch bitter nötig, und n Stück zurück zur Bushaltestelle am Trail. 1,5 Stunden bis der Bus kommt. Perfekt! Endlich ne lange Pause für die Stelzen☺️
Mit dem Bus geht's dann bis zum Bahnhof und dann weiter zum Kaufland irgendein Häppchen und 3 Bier für den Feierabend. Ich muss den Urbanhike heute etwas verkürzen sonst geht's morgen gar nicht mehr vorwärts. Da der Trail hier in Neustrelitz sowieso auf meinen üblichen Einkaufsrouten liegt betrachte ich es als bereits erfolgreich absolviert.
6km Tagessoll fehlen noch sagt mir OSM, aber ich muss noch n Drittel um den Zierker See, an nem kleinen Ort vorbei um die nächste Ecke für die Übernachtung zu erreichen, daß wird noch anstrengend genug.
Achja: "Die ersten Sumpfschwertlilien blühen!☺️🌞☺️🌞☺️Read more

TravelerDie Bezeichnung war neu für mich. Ich kenne das von Lüneburg als Landwehr, die aber auch dafür diente, daß Händler die Stadt nicht umgehen um so das Stapelrecht durch zu setzen.

WildWortWechselDas ist ja interessant! Mittelalterliche Städte haben sich immer viel Einfallen lassen, um an Geld zu kommen.
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- Day 8
- Sunday, May 12, 2024 at 12:05 AM
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 61 m
GermanyKratzeburg53°25’40” N 12°56’31” E
Abbruch in Kratzeburg☺️

Aber traurig oder verärgert bin ich nicht. Glücklich und stolz wie Sau🌞
Aber von vorne:
Ich nahm wie geplant den Bus zum Bahnhof in Neustrelitz ging zum Kaufland und deckte mich für die geplanten 2,5 Tage bis Waren noch einmal mit Vorräten ein. Sogar 8 Büchsen Jever mutete ich meinen müden Beinen noch einmal zu. Ca. 16,5kg müsste mein Rucksack danach gewogen haben. In meinem Kopf war ja der Plan noch kurz vor Prälank-Kalkofen im Wald einen Schlafplatz zu finden, evtl. sogar am Kanal, der den Zierker See mit den Havelseen verbindet. Lediglich 4 zu laufende Kilometer trenten mich von der ersehnten Erholung.
Doch schon in den Wäldern am Ufer hätte ich die Zeichen erkennen sollen. Das Wetter hatte umgeschlagen und war vorgewitterlich. Aber halt, ich greife schon zu weit vor! In Neustrelitz ging ich von Kaufland aus noch zu meinem lieblings Italiener und gönnte mir Bruschetta als Vorspeise, eine Pizza Diavolo mit original Calabrese Salami und viel Knoblauchöl und als Magenschließer einen Rucola Salat mit Tomaten, Büffelmozzarella und Balsamico. Leben wie Gott in Italien sach ich immer😂 Einen kleinen Umweg für schöne Fotomotive machte ich auch noch.
So ich war also auf dem Weg aus Neustrelitz raus und übersah böse Omen. Der Wald war nämlich voll mit Schwärmen von Mücken in heftigster Stechlaune. So viele, daß sie Wolken bildeten und der Wald regelrecht am summen war. Das Wetter war wohl ein richtiges Aphrodisiakum für die kleinen Nervtöter und die Weibchen daher voller Hunger auf Blut. Mit anderen Worten: "Wer stehen bleibt verliert!"
Also gehe ich. Ich gehe durch Prälank, ich gehe durch das erste Stück National Park, ich gehe durch Langhagen und das zweite Stück National Park bis ich in Kratzeburg ankomme; nonstop. Noch mal 17km (38km Tagesleistung) trotz Muskelkater. Ich bin durch, konnte ich doch keine Pause mehr seit Neustrelitz machen. Es ist bereits 20:40 Uhr als ich endlich eine Bank ohne Mücken, 1km vorm Bahnhof von Kratzeburg finde. Durchatmen, Schuhe aus, Socken aus, verschwitztes T-Shirt gegen das Trockene tauschen und auf der Karte checken, wo ein Übernachtungsplatz sein könnte. Uff noch 6km... Das packst du nicht mehr! Mir ist jetzt schon klar daß ich morgen Gelenkschmerzen und Muskelkater sein Vater und Großvater haben werde und weder Federow noch Waren erreichbar wären. Ich würde n Zero brauchen. Aber n Zero aufm Waldspielplatz an der Havelquelle? Mehr so nein! Einzige andere Option: noch irgendwie den einen Kilometer zum Bahnhof und dann mit dem nächsten Zug nach Hause, Muskeln und Gelenke erholen lassen und die letzten 35km dann mit nem Tagesrucksack nachholen.
Ja ich könnte frustriert, wütend und verärgert sein, weil ich den Trail nicht so gelaufen bin, wie ich es vor hatte. Aber ich bin es nicht! Ich habe durchgezogen, nicht aufgegeben und bis zur letzten Minute mein Bestes geben! An den Umständen kann ich nichts ändern und mit den Mücken auf dem ganzen Weg hierher ist es nun Mal wie es ist. Thats life. Thats Nature. Und ich bin 2 Tage hintereinander 35+km gelaufen ohne, daß die Knie streiken.
Ich nehme also den nächsten Zug nach Hause, marschiere die 2km und falle wie tot in mein Bett.
Und trotzdem reicht die Energie noch für diesen Footprint. Ich habe allen Grund stolz zu sein☺️Read more

TravelerIst auch dringend nötig, Füße dick und Waden steif. Gleich erstmal Übungen machen, damit die Durchblutung in Gang kommt. Und danach ne kalte Wanne für die Füße :D
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- Day 10
- Tuesday, May 14, 2024 at 10:29 AM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 74 m
GermanyGlambecker See53°21’31” N 13°5’14” E
Kurzes Update

Moin ihr lieben Pinguine🌞
Leider habe ich mir am Sonntag beim Zero daheim mit irgendwas den Magen-Darm-Trakt zerschossen und liege daher gerade etwas flach. Ich hoffe, daß es mir bis spätestens Sonntag wieder gut genug geht um die letzten 35km des Müritz-Nationalpark-Weg von Kratzeburg nach Waren zu laufen.
Bis dahin muss ich meinen Outdoor-Genuß von den Footprints unserer aktiven Wanderer beziehen.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag & Happy Trails 🌞Read more
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- Day 54
- Thursday, June 27, 2024 at 9:03 AM
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 88 m
GermanyGlambecker See53°21’59” N 13°4’25” E
Ein verspätetes Update

Moin moin liebe Pinguine :)
Ja seit dem letzten FP war extrem viel los bei mir und ich brauchte auch etwas Wanderpause. Vorsicht Sarkasmus! Die ganzen tollen Updates für Diablo 4 hatten damit gar nichts zu tun :D
Ich habe n bissel sehr hart rein generdet und darüber alles andere son bissel vergessen.
Aber die letzten Tage packte mich wieder die Wanderlust! Den MNPW abzuschließen hat bei mir jetzt gerade weniger Priorität, da ich die letzte Etappe und das Fazit auch noch einmal so zwischen schieben kann.
Mich zieht es jetzt sehnsüchtig erstmal in südlichere und bergigere Gefilde und werde mich am Montag auf den Weg Richtung Pforzheim und auf den Westweg machen, der für dieses Jahr fest eingeplant war. Eigentlich wollte ich ja Stockmann dort begleiten, aber der hat sich ja, völlig nachvollziehbar und anerkennenswert, für seine Familie und gegen den NST-Thruhike entschieden. Und lieber Chriz tut mir sehr leid, ich wäre gerne auf deinem Sozialhikewochenende auf dem E11 dabei, aber Verpflichtungen und Termine sorgen leider dafür, daß ich jetzt das Zeitfenster für den Westweg nutzen muß, sonst schaffe ich den nicht mehr diesen Sommer. Ganz ganz vielleicht schaffe ich es auf dem Rückweg von Basel mich doch noch auf dem E11 anzuschließen. Mal sehen wie ich Flachlandtiroler und Hikingneuling mich so in den Bergen schlage :D
Ja und dann werde ich dieses Wochenende noch eine Reise für mein großes Wanderprojekt 2024 anlegen... Von Travemünde über Swinemünde zurück nach Neustrelitz, 738 Trailkilometer, welches ich Ende Juli Anfang August starten werde, ein wenig abhängig von Feinabstimmung von Terminen.
Ja soweit mal wieder was von mir und ab Montag gibt es dann Impressionen und Erfahrungsberichte von der Anreise nach Pforzheim, die ich wegen Deutschlandticket wahrscheinlich über 2 Tage machen werde, weil 14 1/2 Std. Milchkannenzüge :D Nach aktueller Planung werde ich wohl die Nacht von Montag auf Dienstag irgendwo zwischen Würzburg und Stuttgart am Rande einer kleineren Ortschaft im Wald verbringen um dann möglichst früh am Dienstag in Pforzheim zu sein und auch noch ein paar Meter bis zur ersten guten Übernachtungsmöglichkeit auf dem Westweg zu kommen. Das wäre mir am Montag mit perfekter Verbindung und Ankunft 20 Uhr und 14 Std. Bahn in den Knochen doch etwas zu hardcore :D
Ich freue mich auch schon darauf die ganzen Footprints des letzten Monats von euch nachzuholen, die mir auf der Tour dann als Buchersatz dienen werden.Read more

TravelerIch wünsche dir einen guten Start auf dem WW! Und ich bin gespannt, wie du auf 700+ km in MV kommst ;) Vielleicht kann ich da ja mal für ein paar Tage dazukommen? Happy Trails!

TravelerNa Logo darfst du dich anschließen :) Die Reise habe ich schon erstellt inkl. GPX-Track und dann siehst du ja ab Start den Wegeverlauf hier in FP. Bis Swinemünde ist das der E9 bzw. Ostseeküsten-Wanderweg und von Swinemünde geht es über Abschnitte von Jakobsweg Via Baltica - Hanseatenweg - E9A - Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte zurück nach Neustrelitz.
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- Day 144
- Wednesday, September 25, 2024 at 7:03 AM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 71 m
GermanyNeustrelitz Hbf53°21’37” N 13°4’31” E
Auf zur letzten Runde 🫡

Ich kann mich Olli über alle Berge nur anschließen: ab an die frische Luft!
Jetzt wo mein Wohlfühlwetter wieder anfängt und ich eh nur auf Post von der Rentenversicherung warten kann muß ich einfach wieder raus!
Entgegen der vorherigen Laufrichtung werde ich den letzten Abschnitt Waren -> Kratzeburg laufen. Zu einen weil ich in Waren noch einkaufen muss und zum anderen, weil ich dann morgen ne kürzere Fahrt nach Hause habe.
Ich freue mich schon darauf damit dann nach dem Heidschnuckenweg meinen zweiten Trail zur Gänze erwandert zu haben.
Zum Schlafen habe ich seit langem Mal wieder mein Nordisk Telemark 1 Zelt dabei. Mir war nach Abwechslung 😄
Und es wird mein erster Versuch mit Marschgepäck und Trekking Poles, die ich mir nach langem Hin & Her dann doch mal gegönnt habe. Ich will mal sehen, ob ich damit meine Knie etwas entlasten kann und als "Zeltstangen" für mein Hängematten Setup am Boden testen. Doch auf dieser Tour ggf. nur für mein Poncho-Tarp als Vorzelt oder Pause im Regen.
Auf Wasserfilter habe ich komplett verzichtet, weil es eh nur ne 1,5 Tagetour wird und da reichen mir 3 Liter Wasser.
Ich wünsche einen wanderbaren Tag allerseits 🥰Read more
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- Day 144
- Wednesday, September 25, 2024 at 3:50 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 79 m
GermanyFittensee53°30’5” N 12°49’11” E
Waren - Schutzhütte Charlottenhof

Also der Abschnitt heute gehörte für mich wieder zu den schöneren auf dem MNPW. Singletrails halten sich in Grenzen, aber die Landschaft ist einfach schön und abwechslungsreich. Wälder, See und endlos wirkende Blühwiesen/Brachen.
Pünktlich zum Mittagessen erreichte ich die Bunte Kuh in Federow und genehmigte mir dort Bratkartoffeln, Salat und Schnitzel mit Spiegelei. Portion, Preis und Geschmack top für die Seenplatte, daher klare Empfehlung für alle, die mal in der Gegend sind!👍 Einziger Wermutstropfen: das Lokal hat nur in der Saison von April bis Ende Oktober geöffnet.
Danach muß man leider ein wenig an einer Kreisstraße und der Bahnlinie Berlin - Rostock entlang laufen, aber landschaftlich immer noch schön und sowohl wenig befahren wie ruhig gelegen.
Eigentlich wollte ich noch bis hinter Groß Dratow laufen, aber die Schutzhütte, die Aussicht und Abgeschiedenheit gefällt mir so gut, daß ich nachher in der Dämmerung mein Zelt einfach in die Hütte stellen werde.
Bis dahin genieße ich die Ruhe und hole die Wanderwach & Kaffee Episoden der letzten 5 Monate nach🤣
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und always happy trails😘Read more

TravelerDie sieht ja fast so aus wie die Hütte, an der wir uns auf dem Heidschnuckenweg begegnet sind😃 Ich wünsche dir ne geruhsame Nacht!

TravelerJa nicht?! Von der Sorte waren die Wege heute voll. Kanns kaum erwarten zu Hause zu recherchieren welcher Falter das ist! Die sind auch groß die Viecher... Die größten Exemplare fast zwei große Big Feuerzeuge lang und etwa Daumen dick.

TravelerWow! Das ist mal ne Größe :0 Bin ich jetzt aber auch neugierig, was das für einer ist!

TravelerHabs endlich herausgefunden! - Brommbeerspinner - Zumindest ist es bisher die einzige Art die ich gefunden habe, die zeitlich und landschaftlich passen würde.
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- Day 145
- Thursday, September 26, 2024 at 5:05 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 60 m
GermanyKratzeburg53°25’40” N 12°56’30” E
Schutzhütte Charlottenhof -> Kratzeburg

Gestern Abend genoss ich noch Ruhe, Bier und W&K Podcast bis 19 Uhr. Da war es wegen der Regenwolken auch schon fast stockfinster und so baute ich mein Nachtlager im Schein der Stirnlampe auf. 60min später war ich auch schon tief im Land der Träume.
Um 5:30 Uhr erwachte ich gut ausgeschlafen und kochte mir, in meinen Schlafsack gekuschelt meinen Kaffee. Bis 7 Uhr hatte ich alles gepackt und machte mich in der Dämmerung auf den Weg. Es war Poncho-Wetter trotzdem fröstelte ich noch etwas, war ich doch der Hikerweisheit: be bold, Start cold! gefolgt und hatte nur das T-Shirt an. Fast 45min brauchte ich trotz des zügigen Schrittes um mich richtig warm zu laufen. Zügiger Schritt auch, weil die Poles echt mega gut für mich funktionieren. Die Entlastung der Knie und der Beine insgesamt spüre ich deutlich und dank des zusätzlichen Vorschubs kann ich auch meine Tempophase mit bis zu 5,5 km/h im Durchschnitt sehr lange halten und auch noch mehr Dampf für die zweiten Tageshälfte bereitstellen. Leider ermüden zur Zeit meine Füße immer noch sehr schnell, so daß ich nach 15km nur noch mit Schmerzen unterwegs bin. Sollte das anhalten werde ich mir da noch Gedanken machen müssen, aber derzeit bin ich guter Hoffnung, daß es einfach nur daran lag, daß ich zu wenig gelaufen bin die letzten Wochen.
Aber trotzdem blühe ich an Tagen wie heute erst so richtig auf, auch wenn es den ganzen Weg bis Kratzeburg hieß: Poncho an, Poncho aus. Energetisch war ich voll an Deck. Die herrlich kühle Luft, der leichte Wind um die Ohren und den Regen im Gesicht waren Powerstoff für mein Norddeutsches Eisblut 🤣 Mit lediglich einer Kippenpause knallte ich durch bis Bornhof am Bornsee, der ursprünglichen Havelquelle, und machte erst dort Frühstück und 2. Kaffee. Bis hierher fand ich den Weg okay aber nicht besonders. Danach ging es zur heutigen offiziellen Havelquelle und durch schöne Bruch- und Mischwälder bis Kratzeburg. Bereits um 13 Uhr war meine Tour am Bahnhof beendet und somit der MNPW abgeschlossen. Der gesamte Abschnitt Kratzeburg - Waren ist auch einer der schönsten vom MNPW, aber dazu mehr im abschließenden Fazit, daß noch getippt werden will.Read more
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- Day 146
- Friday, September 27, 2024 at 12:17 PM
- 🌬 15 °C
- Altitude: 88 m
GermanyGlambecker See53°21’59” N 13°4’25” E
Müritz-Nationalpark-Wanderweg - Fazit

Der Müritz-Nationalpark-Wanderweg - ein Fazit
Zur besseren Übersicht werde ich mein Fazit dieses Mal gliedern.
1. Landschaft und Naturerlebnis:
Entgegen der landläufigen Meinung ist die Mecklenburgische Seenplatte nicht flach, wie man es von der Norddeutschen Tiefebene erwarten würde, sondern relativ hügelig und wellig, weil sie Teil des Norddeutschen Jungmoränenland ist. D.h. das wir zwischen den Seen, Seenkomplexen und Havelquellkomplex immer wieder kurze, teils auch stärkere An- und Abstiege haben. Natürlich reden wir hier nicht von Steigungen, wie sie in den Mittelgebirgen vorkommen. Die Landschaft ist geprägt vom Geschiebe der Gletscher, der letzten Eiszeit, und Dünen aus der Zeit danach, bis sich eine haltende Vegetationsdecke darüber legen konnte.
Große Teile des ursprünglichen Buchenwaldes sind im Laufe der Siedlungsgeschichte gerodet worden und nur noch in sehr kleinen Teilen vorhanden. Den größten noch zusammenhängenden Teil durchläuft man im Gebiet Müritz-Nationalpark Serrahner Buchenwälder. Ansonsten wird der Großteil des Wanderwegs geprägt durch, oft sehr langweilig wirkende, Kiefernforsten, die überwiegend noch als Entwicklungszonen gelten. Hier wird, teilweise auch durch behutsame Entnahme von Kiefern, eine Entwicklung hin zu Mischwäldern befördert, was auch durchaus spannend sein kann, weil man ganz gut die jeweiligen Entwicklungsschritte durchläuft. Dennoch ist die Forstoptik häufig noch sehr dominant.
Ebenfalls prägend sind die Überbleibsel der alten Wasserwirtschaft und Fischerei sowie der Landwirtschaft. Die landwirtschaftlichen Flächen sind heute Brachen, welche nur vor dem Aufbaumen geschützt werden oder Blühwiesen, welche durch naturschutzfachliche Beweidung mit Rindern und Schafen gepflegt werden.
Die Abschnitte zwischen dem Nationalparkteilen Müritz und Serrahn durchläuft man klassische Kulturlandschaft mit kleinen Orten, die fast nur noch touristisch sind und außerhalb der Saison oft wie ausgestorben wirken. Dazu muß man wissen, daß Mecklenburg-Vorpommern ohnehin das am dünnsten besiedelte Flächenland Deutschlands ist mit gerade einmal 70 Einwohnern/km².
Von der Pflanzenvielfalt in Vollblüte habe ich auf meiner Erwanderung des MNPW leider äußert wenig gesehen, was aber auch an den Zeitpunkten der Touren lag und auch daran, daß man für die richtigen botanischen Highlights die Wege wohl verlassen müßte. Aber von dem was ich gesehen habe kann ich antizipieren, daß einige Ecken ein wahres Blütenmeer sein müssen im Hochsommer.
Die Tierwelt jedoch läßt sich sehr gut beobachten, ganz besonders außerhalb der Hauptsaison, Seeadler, Fischadler, Wolf, Fuchs, Hase, Reh, Dammwild, Hirsch, Wildschwein, Grünspecht, Buntspecht, Schwarzstroch, diverse Falkenarten, Dachs, Fischotter und Diestelfink/Stieglitz um nur ein paar Tiere zu nennen, die ich beobachten konnte.
Wer das zusätzliche Gewicht nicht scheut sollte Fernglas und/oder für Fotos ein Objektiv mit entsprechender Brennweite dabei haben. Meine wirklich besonderen Beobachtung fanden immer über Distanzen statt, bei denen mit den allermeisten Handykameras nichts zu machen ist.
2. Wegbeschaffenheit
Der Anteil an schönen Singletrails ist leider sehr gering. Überwiegend läuft man auf Forstwegen, Schotterwegen und Straßen. Das kann je nach zu bewältigender Tagesdistanz schon ganz schön in die Gelenke gehen und macht dann wenig Spaß. Aber die Singletrailabschnitte, die vorhanden sind, sind auch echt schön.
3. Infrastruktur und Übernachtungsoptionen
Öffentliche Mülleimer gibt es so gut wie keine, ebenso kaum Schutzhütten. Bänke und Tische hat es auch nur wenige und nur ganz selten mal überdacht.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in den 3 Städten Waren, Wesenberg und Neu-/Alt-Stelitz und nur ganz wenige Einkehrmöglichkeiten, die auch außerhalb der Hauptsaison geöffnet haben.
Die Wasserversorgung ist sehr gut, zumindest, wenn man weiß, was bei Stillgewässern zu beachten ist. Von der Wasserentnahme an Badeseen und denen, die von Motorbooten befahrenen werden würde ich abraten, aber man kommt an vielen sehr klaren Waldseen vorbei. Trotzdem würde ich anraten irgendeine Form von Aktivkohlefilter oder Chlortabletten zu verwenden, von Katadyn gibt es da einen Aktivkohle-Adapter. Abkochen geht zur Not auch. Nur mit einem Hohlmembranfilter alleine wäre es mir zu unsicher, da wir unser Wasser immer aus der ufernahen Flachwasserzone entnehmen, wo die Keimzahl immer deutlich höher ist als würde man mitten aus dem See schöpfen. Ich habe auf der Tour mit der Geopress von Grayl gearbeitet und nur aus klaren Gewässern entnommen und hatte keine Probleme.
Ja Übernachtungen auf dem MNPW sind so eine Sache für sich. Wer entsprechend plant und rechtzeitig bucht kann den Weg sicherlich jede Nacht in einem Bett schlafen und/oder auf Campingplätzen. Alle anderen sollten sich auf illegales Wildcampen im Nationalpark einstellen und entsprechend anhand von Googlemaps schon mal die Ecken raussuchen, wo sie meinen sehr wahrscheinlich nicht entdeckt zu werden. Der Abschnitt Waren - Wesenberg läßt einem da leider kaum eine andere Möglichkeit. Ich habs riskiert und habe schöne Spots gehabt, wo ich mir auch sehr sicher war nicht gefunden zu werden.
Die Beschilderung ist bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen beispielhaft.
4. ÖPNV
Außer im Kerngebiete des NP um die Müritz kann man Busse so gut wie vergessen. In der Hauptsaison gibt es im Kerngebiet Müritz einen extra NP-Bus mit großem Fahrradanhänger. Waren, Kratzeburg und Neustrelitz liegen an der Bahnstrecke Berlin - Rostock mit stündlichen Zügen in beide Richtungen und Wesenberg und Neustrelitz sind verbunden durch die Kleinseenbahn Neustrelitz - Mirow alle 2 Stunden. Ansonsten stehen außerhalb der Schulferien nur die Überlandbusse für die Schüler zur Verfügung, die in den allermeisten Fällen nur einmal Morgens und einmal Nachmittags fahren.
5. Persönliches Fazit & Kritik
Mir hat der Trail überwiegend Spaß gemacht und auch landschaftlich sehr gefallen. Er ist sehr abwechslungsreich und bietet an vielen Stellen Abstecher mit Mehrwert.
Leider gibt es an dem Weg auch viel zu kritisieren...
Was wirklich fürchterlich ist, ist das Nichtvorhandensein von Mülleimern & Schutzhütten. Hier und da stehen zwar mal Bänke und Tische, aber fast immer ohne Mülleimer. Und auch in vielen der kleinen Ortschaften sind keine öffentlichen Mülleimer, nicht mal an den Bushaltestellen. Das führte natürlich dazu, daß sehr häufig um die Bänke und die Rastplätze der Müll lag. Hatte ich die ersten 2 Tage der Tour noch versucht selber tätig zu werden, so mußte ich es ab dem dritten Tag aufgeben, da auch ich nicht mehr wußte wohin damit. Eigentlich bleibt einem nur bei jeder Gelegenheit freundlich zu fragen, ob man seinen Müll in die Tonnen der Anwohner oder Ferienhausmieter entsorgen darf. Ansonsten bleiben einem nur Waren, Wesenberg, Strelitz-alt, Neustrelitz und Bahnhof Kratzeburg. Ich muß sagen hier bin ich einmal wieder von der Einstellung des organisierten Naturschutz in Deutschland maßlos entsetzt. Man könnte jetzt argumentieren, daß was man mit rein nimmt kann man auch wieder mit rausnehmen, aber aus Erfahrung weiß ich einfach, daß das in der Realität einfach nicht stattfindet. Das Vorhandensein von Mülleimern führt zwar auch nicht zu einem 100%igen Vermeiden vom rumliegenden Müll an Pausenplätzen, aber es reduziert ihn doch sehr deutlich und ist meiner persönlichen Ansicht nach einer der günstigsten, praktikabelsten und grundlegenden Schritte im aktiven Naturschutz.
Ebenso halte ich es für eine äußerst hinterfragenswerte Angelegenheit einen Fernwanderweg durch einen Nationalpark anzulegen ohne sich Gedanken um Wetterschutz und Übernachtungsmöglichkeiten zu machen, was auch wiederum unweigerlich zu dem führt was ich nicht haben will, nämlich Wildcampen in Schutzgebieten. Daher habe ich mich entschlossen dieses Fazit nicht nur euch Pinguinen zur Verfügung zu stellen sondern mich damit auch an die Nationalpark-Verwaltung und den Tourismusverband zu wenden und aktive Unterstützung bei dem Finden und Umsetzen von Lösungen anzubieten. Der Weg könnte nämlich durchaus zu einem der schönsten in Deutschland werden, wenn man die bestehenden Defizite beseitigen würde.
Auch die Wegführung würde ich persönlich noch an manchen Stellen abändern, zum Einen um noch etwas mehr Abwechslung rein zu bringen und zum Anderen um Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten und bestimmte Sightseeingspots besser in den Weg zu integrieren. Als aktive Hiker sehen wir ja bestimmte Dinge aus einer Perspektive, die so ein Planungsstab nicht auf dem Schirm hat und da kann unser Input nicht schaden.
Insgesamt hinterläßt bei mir der ganze MNPW so den etwas faden Beigeschmack, daß er nur existiert um damit werben zu können, daß man auch einen Fernwanderweg hat, aber eigentlich gar kein Interesse daran hat, daß er auch wirklich gelaufen wird, was ich eben an dem fehlen von Schutzhütten, Mülleimern und Campgrounds festmache. Man hat ihn einfach etabliert und ausgeschildert sich aber in der Tiefe keine weiteren Gedanken gemacht.
6. Würde ich den Weg nochmal gehen?
Ja aber jedenfalls nicht in Gänze. Ich würde wohl von Wesenberg aus nach Waren und dann weiter nach Kratzeburg laufen und dann den Serrahner Wald als Rundtour machen, denn die Verbindungswege Wesenberg - Neustrelitz und Neustrelitz - Kratzeburg sind nicht wirklich schön zu laufen. Wesenberg - Neustrelitz hat einen Strßenanteil von über 80% und von Neustrelitz nach Kratzeburg läuft man auch viel Straße und im Nationalpark ab Prälank über Langhagen bis kurz vor Kratzeburg eine fürchterlich langweilige und langatmige Forststraße wo man kaum mal tiefer in den Wald sehen kann, weil die Wegeseitenräume schon so dicht zugewachsen sind, was einen optisch und psychisch in so einen Tunnelmodus bringt. Und wahrscheinlich würde ich sehr oft von der vorgegebenen Route abweichen um schönere Abschnitte hinzuzufügen, die ich schon kenne und auch solche, die ich als Alternative ausprobieren wollen würde.
7. Tipps auf Basis meiner Erfahrung
Nehmt stabile Müllbeutel mit, damit ihr die langen Abschnitte ohne Mülleimer überbrücken könnt.
Plant eure Tagesabschnitte so, daß ihr je nach Tagesform mehrere Plätze fürs Wildcampen in der Hinterhand habt.
Macht auf jeden Fall einen kleinen Umweg über die Bolterschleuse und kehrt dort bei den Müritzfischern ein. Die Preise für die Fischrötchen sind zwar heftig, aber dafür ist der Fisch direkt aus dem Räucherofen echt günstig und ne super Resupply-Option nebst Mülleimer.
Kenntnisse zu Trinkwasserversorgung aus Stillgewässern aneignen oder auffrischen.
In Wesenberg den Asphalthike zum Netto berücksichtigen.
In Waren Edeka am Marktplatz relativ nah am Trailhead.
In Alt-Strelitz führt der Weg direkt am Netto vorbei.
In Neustrelitz führt der Weg direkt durch die Einkaufsmeile, der Inder am Markt bietet gute Mittagsmenus zum fairen Preis.
Auf der Internetseite: https://www.fuerstenseer-haehnchengrill.de/ könnt ihr sehen wann und wo die Imbisswagen von denen entlang des Weges stehen.
Die Bunte Kuh in Federow ist ebenfalls eine gute Option für eine Einkehr mit fairen Preisen.
Im Frühjahr und Sommeranfang unbedingt ausreichend auf Mücken vorbereiten, die können hier echt heftig nervig werden.
Ich danke für die virtuelle Begleitung und ab Mittwoch geht es dann weiter mit Berichten aus meiner alten Heimat wo ich, sofern nicht amtliche Post dazwischen kommt, für 3 Wochen unterwegs sein werde mit ein paar Tagen wandern durch meine alten Wirkungsstätten und was mir noch so einfällt.
Bis dahin Happy Trails!Read more

TravelerDanke für dein ausführliches Fazit zum Trail! Macht echt Lust, sich eine eigene Route zu basteln😅 Ich wünsche dir eine gute Zeit in deiner alten Heimat!

TravelerIch kenne ja nun noch nicht so viele der Fernwanderwege aus Deutschland, aber sich eigene Wanderungen in Komoot erstellen halte ich immer für lohnenswert ;) Und bitte gern geschehen! Und danke den Spaß werde ich auf jeden Fall haben. Dienstag gehts schon gut los mit Anreise und Abends dann Kneipentour mit meinem Wanderbruder =D

SchönwetterwandererTolles Fazit, danke. Schon beim lesen kam mir der Gedanke, den du dann später im Text beschreibst, sich an die Tourismusverband bzw. Gemeinden oder Wanderverein zu wenden! Super, dass die von dir ein Feedback bekommen. 👍 und hoffentlich nimmt es auch jemand ernst.
TravelerIch wünsche dir das du alles siehst was sa so angepreist wird :)
TravelerDanke =) Wir werden es ja sehen oder auch nicht xD