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  • Day 20

    Ngorongoro Krater

    January 7, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 24 °C

    Tag 5+6
    Heute morgen ist noch Muskelarbeit angesagt, da wir gestern noch mit einem Platten ins Camp gekommen sind.
    In gut 15 Minuten ist der Reifen von zwei Mitarbeitern und Witson gewechselt.
    Danach machen wir uns auf die lange Rückfahrt zum Ngorongorokrater. Fast die gesamte Fahrzeit dösen wir vor uns hin. Erst als Witson einen Strauch mit riesen Dornen rammt werden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen. Witson fährt aber unbeiirt weiter. Sein rasanter Fahrstyl hat aber auch seine Berechtigung. Denn würde er zu langsam über die Schotterpisten fahren ist die Gefahr grösser, dass das Auto beschädigt wird oder wir in steilen Gelände spulen würden. Darum fliegen wir mit guten 90km/h über Unebenheiten und Schlaglöcher und haben auch des öfteren Schieflage.
    Gegen den späteren Nachmittag kommen wir im Ngorongoro Farmhaus an.
    Heute steht noch ein Coffee Walk auf der hauseigenen Kaffeplantage an. ☕️
    Unser Guide stellt sich mit dem Namen Baba Dingii vor. Er ist ein spezieller Vogel wie wir in Schweizerdeutsch sagen würden. Er kann die Tour die eigentlich ca. 30 Min gehen würde, locker auf über 1 Stunde verlängern. Auch wenn er sehr viel spricht erfahren wir doch interessante Dinge zur Cafeproduktion. Auch der Hoteleigene Gemüsegarten ist imposant. Alles wird für die Gäste verwertet.🥑🍅🥕🫑
    Am nächsten Tag gehts nochmals relativ früh los auf unsere letzte Safari auf dieser Reise.
    Wer gut mitgezählt hat, hat sicher bemerkt, dass uns noch ein Tier für die Big 5 fehlt, nämlich das Nashorn. Als die Big 5 bezeichneten früher Grosswildjäger fünf bestimmte Tiere in Afrika.
    Nämlich Löwe, Büffel, Nashorn, Leopard und den Elefant. 🦁🦬🦏🐆🐘
    Die Auswahl bezog sich dabei nicht in erster Linie auf die Körpergröße der Tiere, sondern vorwiegend auf die Schwierigkeiten und Gefahren bei der Jagd auf sie.
    Das Nashorn ist schwierig zu finden und noch seltener von nahem zu sehen. Aufgrund der stark verminderet Zahl der Nashörner durch Wilderei ist es offziell nur noch mit Glück im Ngorongoro Krater zu finden wo sie durch Rangers und GPS überwacht werden und auch wieder in den Krater getrieben werden umso den Schutz zu erhöhen. Witson sagt es gäbe auch wenige in der Serengeti deren Aufenthaltort sei aber ein Geheimnis.
    Nicht nur die Wilderei der Nashörner verhindert das schnelle Wachstum der Population sondern auch die Empfängnis der Weibchen ist nicht oft und es braucht nur etwas kleines was das Weibchen stört und alles kann schon vorbei sein. Auch die Tragezeit von 18 Monaten ist ganz schön lang.
    Wieder passieren wir den Eingang der Conservation Area und fahren die enge mit Dschungel umgebene Strasse hoch.
    Der Kraterrand liegt auf 2300 Metern. Der Krater selber entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg zusammenbrach.
    Er hat etwa einen Durchmesser von 17-21km.
    Wie ich schon in einem der vorherigen Berichten geschrieben habe ist die Aussicht vom Kraterrand atemberaubend schön. Die Strasse die normalerweise zum runtergehen benutzt wird ist momentan in Sanierung und daher wird nur eine Strasse zum hoch und runtergehen genutzt.
    Im Krater besteht die Möglichkeit alle Big Fives an einem Tag zu sehen.
    Ich weiss nicht warum aber für mich ist dieser so etwas wie der Ursprung des Lebens oder besser gesagt der Entstehung der Tierwelt. Wie eine kleine Arche Noah.
    Voller Spannung fahren wir in langsamem Tempo den Hang hinunter.
    Unten angekommen fährt Witson mit uns direkt in eine Art Dschungelwald in der Hoffnung auf Leoparden. Anstatt eines Leoparden treffen wir auf einen einzelnen Elefantenbullen. Dieser ist allerdings gar nicht gut drauf. Bereits sein Trompeten verheisst nichts Gutes und kurze Zeit später kommt er auch schon bedrohlich paar Schritte auf uns zugerannt und Witson gibt Gas.
    Nebst dem Nashorn hoffen wir noch auf die Sichtung eines älteren Löwen mit richtig mächtiger, dunkler Mähne.
    Als hätte das Universum unseren Wunsch erhöht, sichten wir kurze Zeit später ein älteres Löwenpaar. Beide Tiere haben dunkleres Fell und sehen richtig majestätisch aus. Ich glaub wir haben den Lion King gefunden. 🦁
    Das Weibchen scheint bald Paarungswillig zu sein denn der Löwe weicht ihr nicht von der Seite. Witson erklärt uns, dass er anhand des Dufts ihres Urins herausriechen kann ob sie paarungswillig ist oder nicht. Falls dies der Fall ist dauert das ganze Ritual ca. 7 Tage lang, wobei sich die Tiere 3-4 mal die Stunde paaren, damit so die Chance auf Nachwuchs wächst. Ganz viel Ausdauer. 🤣
    Als wir genug Fotos von den Löwen gemacht haben fahren wir weiter. Natürlich immer Ausschau haltend nach Nashörnern. So mancher Büffel aus der Ferne wird mit einem verwechselt und Witson muss uns jedes mal enttäuschen.
    Auf einmal sehen wir von weitem etwas grosses auf der Strasse liegen und einge Jeeps die dort stehen. Beim näher kommen erkennen wir, dass es sich um einen Büffel handelt. Der arme Kerl hat aber das zeitliche gesegnet und dient nun als Löwenbuffet. Ein Löwe bedient sich gerade an ihm und läuft kurze Zeit später mit blutverschmierten Kinn davon um sich paar Meter daneben ins Gras zu legen um zu verdauen. Ringsum liegen etwa 8 weitere Löwen verstreut herum. Erstaunlicherweise ist der Büffel noch ziemlich ganz. Witson vermutet, dass das Rudel erst gerade Nahrung hatte und dies Reserve sei und sich wahrscheinlich gerade eine Gelgenheit ergab diesen zu erlegen. Wir verweilen nicht allzu lange da die Löwen schlafen und der getötet Büffel kein schöner Anblick bietet.
    Die Fahrt geht weiter ans Ufer des Sees. Es gibt viele Flamingos welche mit ihrem rosa Gefieder einen schönen Farbtupfer abgeben. 🦩🦩🦩Ausserdem sehen wir noch ein Hippo am grasen. Die kurzen Beine welche den massigen Körper tragen sehen echt witzig aus.
    Die Hoffnung auf ein Nashorn haben wir noch nicht aufgegeben. Wir hatten bisher immer solches Glück irgendwo wird schon noch eines auftauchen. Und tatsächlich kommt ein Funkspruch durch. Witson fährt auf einen kleinen Hügel und nimmt sein Fernglas hervor. Nach einigem suchen hat er schliesslich zwei entdeckt. 🦏🦏
    Allerdings sind diese so weit weg, dass sie von blossem Auge nicht erkennbar sind und auch mit dem Fernglas und Objektiv schwer zu sehen. Trotzdem ist unsere Freude gross die Big 5 zusammen zu haben.
    Wir essen noch Lunch bevor wir uns auf den Rückweg zur Lodge machen.
    Noch einmal machen wir Halt beim Aussichtspunkt und geniessen die imposante Aussicht.
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