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  • Day 21

    Versteckte Kamera

    January 8, 2022 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

    Als ich hier in Zanzibar so in der Sonne liege, fällt mir plötzlich ein, dass ich einen Teil vom Tag 5 vergessen habe zu erzählen.
    Ich habe euch doch von der Great Migration, also der Gnuwanderung erzählt, dass die Tiere jetzt eigentlich im Süden wären.
    Natürlich verschwinden Millionen von Gnus nicht einfach so, sondern die sind in der Central Serengeti verstreut. Witson hat uns mehrere solche Herden gezeigt. Es ist sehr imposant Tausende von Tieren zu sehen. Auf Fotos haben wir versucht dies festzuhalten. Aber keine Chance. Man sieht immer nur einen Bruchteil der Tiere.
    Gnus gehören allerdings nicht gerade zu den hellsten Leuchten am Himmel.
    Ein Gnu gibt die Richtung vor und alle anderen Folgen. Der Begriff Herdentier bei uns Menschen kommt nicht von nichts. Überquert ein Gnu die Strasse, überschreiten die anderen an der genau gleichen Stelle diese. Auch im Fluss ist dies so und dies bedeutet für Tausende von ihnen den sicheren Weg ins Jenseits. Viele ertrinken oder werden Opfer von Krokodilen. Was brutal tönt hat aber auch wieder seinen Zweck und so wird auf natürliche Weise die ,,Überbevölkerung" geregelt.
    So das war noch der kurze Abstecher zur Great Migration.
    An unserem letzten Tag bringt Witson uns noch in zwei Souvenirshops.
    Der Besuch im ersten Laden fällt bei uns allen kurz aus, da horende Preise verlangt werden und wir in unseren Backpacks sowieso keine Platz haben um gross einzukaufen. Der zweite Laden ist eine grosse Gallery wo es das berühmte Tansanit zu kaufen gibt. Dies ist ein blauer Schmuckstein, welcher in ca. 20-30 Jahren erschöpft sein soll. Die Gallery ist riesig und hat eine seperate Schmuckabteilung.
    Als unsere Mitreisenden beschliessen einen solchen Stein als Wertanlage für später zu kaufen, beschliessen wir uns auch je einen Stein zu kaufen. Wir bekommen alle ein Zertifikat welches uns die höchste Qualität bescheinigt.
    Spoiler Alarm: Wir werden noch eine unschöne Überaschung erfahren. Aber dies in einem anderen Blog.
    Danach essen wir noch alle zusammen Lunch und übergeben Witson ein grosszügiges Trinkgeld, bevor es für unsere Mitreisenden an den Flughafen Arusha geht. Wir reisen alle nach Zanzibar aber leider nicht vom gleichen Flughafen aus. Unser Flug wurde auf den Abend verschoben und geht vom Kilimanjaro Airport aus.
    Die Zeit bis dahin überbrücken wir mit lesen und Fotos aussortieren.
    Am Zanzibar Flughafen können wir dann tatsächlich, nach drei Wochen, unseren vermissten Kitebag in die Arme schliessen. Wo genau dieser war wissen wir bis heute nicht, da Lufthansa ausser automatisch generierten Mails nicht auf unsere Schreiben reagiert. Soviel zur Kundenfreundlichkeit.
    Über unsere Unterkunft haben wir ein Taxi nach Paje bestellt. Natürlich mit dem Hinweis ein grosses Auto zu schicken, da wir viel und grosses Gepäck haben.
    Mir wird versichert, dass das Auto gross genug sei.
    Als wir unseren Fahrer finden sehen wir sein Gefährt. Der kleinste SUV. Vergleichbar mit einem Fiat Panda nur höher.
    Vergeblich suchen wir die versteckte Kamera. Das kann doch nur ein Scherz sein.
    Thierrys langer Kitebag passt mit Glück auf den CM genau der Länge nach ins Auto und berrührt sowohl Front wie auch Heckscheibe. Unsere Backpack werden hinten reingedrückt und der kleinere Kitebag quer hinter die Rücksitze. Aber als sei das nicht genug hat der Fahrer, noch Kollege Essig vom Hotel als Dolmetscher dabei.
    Also 2 Kitebags, 2 Backpacks, 2 kleine Rucksäcke und 4 Personen in dieser kleinen Trucke.
    Heisst für mich ich muss mich über eine Stunde lang mit angwickelten Beinen auf die Hälfte des Rücksitzes quetschen, da der lange Kitebag in der Breite auch noch Platz wegnimmt.
    Auf meinen Kommentar ich hätte doch extra geschrieben, dass wir ein grosses Auto brauchen, sagt er nur er habe sich wohl etwas verschätzt.
    Nach fast einer Stunde Fahrt und dösen, biegt der Fahrer plötzlich in eine enge, dunkle Holpergasse ab. Es sieht etwas aus wie im Slum. Mit einem Schlag bin ich hellwach und bekomme es mit der Angst zu tun. Wo bringt der uns hin? Thierry findet nur ich solle mir nicht gleich ins Hösli machen.
    Nach bangen Minuten in den verwinkelten
    Gassen, kommt für mich die Erlösung und wir halten endlich an. Meine Angst war natürlich unbegründet und kurz darauf stehen wir in unserem Zimmer. Endlich wieder am Meer.
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