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  • Day 10

    9.4.2024 in Saint Malo

    April 10 in France ⋅ 🌬 12 °C

    Gegen 14 Uhr sind wir zwei soweit, das wir uns einen Spaziergang zuzutrauen. Es geht aufwärts.
    Die Stadtmauern und die dahinter liegende Stadt sind Ausdruck von Macht und Reichtum. Ein Freibeuterbrief zur rechten Zeit kann also Stadtentwicklung befördern. Wenn dann in den Folgegenerationen die Terrorristen mit Freibrief, zu Reedern mutieren und Söhne und Enkel Anwälte werden, dann steht der Kapitalstock auf sicherem Grund. Tolle Story über das Wesen der Menschheit. Ich bin begeistert.
    Die Touristenläden im Inneren der Stadtmauern nerven mich wahnsinnig. Wir sehen zu, schnell von der einen Seite der Stadtmauer auf die andere Seite zu gelangen. Auf dem Weg dorthin finden wir noch eine Lieferdienst für Meeresfrüchte. Für 191 € eine Platte mit Langusten, Austern, Schnecken usw. auf Eis. Dazu eine Flasche Moet, wenn gewollt. Schön auf Eis angerichtet auf dein Hotelzimmer geliefert. Für vier Leute. Eine wunderschöne Zeugin der wilden Zeit von Saint Malo liegt im Hafen und kann genutzt werden, um etwas über Geschichte zu lernen oder aber nur, um den Spass am Segeln zu verstehen oder hassen zu lernen. Die Story, die zu diesen Schiffsnamen gehört, liefert das Internet:
    https://de.saint-malo-tourisme.com/angebote/la-….
    Direkt gegenüber liegt das Casino. Die Puffs habe ich nicht finden können.
    Bei voller Ebbe geht's am Strand zurück. 12 m Tidehub legen große Flächen frei. Ein Untergrund wird sichtbar und die alten Filme im Kopf kommen. Die Bilder von "Die Piraten von Saint Malo" und ähnlichen Schinken. Mein Gott. War das schön. Wenn wir Bengels dann aus dem Kino stürmten und mit jedem verfügbaren länglichen Gegenstand aufeinander eindroschen, müssen uns die Umstehenden, für völlig bekloppt gehalten haben.
    Der Muschelsammler, den ich auf englisch bitte mir zu zeigen, was er aus dem Sand gegraben hat, möchte eigentlich schnell an mir vorbei. Aber siehe da. Er bleibt stehen, nestelt an sich herum, dann schaut er in mein freundlich grinsendes Gesicht, grinst zurück und kann dann englisch sprechen. Stolz, wie die meisten Pilzsammler, präsentiert er mir dann eines seiner Exemplare. Ich mache mein Foto und bedanke mich höflichst auf französisch mit einer leicht angedeuteten Verbeugung.
    Zum Schluss, dann das was häufig zu erleben ist. Der Rechen rottet die Muscheln aus.
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