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  • Day 56

    Kampot: da wo der Pfeffer wächst 🙂

    January 25, 2023 in Cambodia

    Unser letzter Halt in Kambodscha sollte das mittelgroße Städtchen Kampot werden.
    Es liegt quasi direkt an der Grenze zu Südvietnam und ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen als gechillter Ort mit guter Küche bekannt. Im Süden von Kambodscha lassen sich Transporte nur noch per Minivan buchen; die großen und bequemeren Busse bieten in dieser Region keine Fahrten mehr an. Eigentlich hätte man da schon stutzig werden können/sollen aber laut Google gibt's ne Straße an der Südküste entlang. Nun wissen wir es besser: auch Herr Google weiß offenbar nicht alles und nur weil dort eine Straße eingezeichnet ist, heißt das noch lange nicht, dass dort auch eine Straße ist. Vielleicht etwas "Straßenähnliches" ... wir würden es wohl eher einen fünfspurigen Feldweg nennen 😱
    Die Durchschnittsgeschwindigkeit unserer Reise sinkt bereits nach kurzer Fahrt auf 15km/h ab, aber selbst das reicht aus, dass man bei jedem der gefühlt 384.000 Schlaglöcher Angst bekommt, dass das Vehikel (offiziell hieß es bei der Buchung: Minivan) vollends auseinander bricht. Straßenregeln, wenn es denn welche in Kambodscha gibt, sind auf dieser Straße gänzlich ausgesetzt und man fährt dort, wo das nächste Schlagloch geschätzt die geringste Tiefe aufweisen wird. Nun wird uns klar, warum für die geografisch doch recht kurze Strecke (100km) über 4h Reisezeit anberaumt wurden. Zum Glück müssen wir diese Strecke nur einmal fahren; dachten wir 😅
    Aber Kampot hat nicht nur deshalb den Titel "da wo der Pfeffer wächst" verdient. Tatsächlich wird dort der angeblich weltbeste Pfeffer, eben der Kampot-Pfeffer, angebaut. Dieser ist unter Feinschmeckern wohl bekannt; wir kannten ihn davor allerdings nicht. Dabei ist Kampot-Pfeffer ein geschützter Name des speziellen Anbaugebietes und der strengen Anbauvorschriften. Ähnlich wie Champagner und Gran Padano.
    Neben der Besichtigung einer Pfefferplantage haben wir noch einen Loop mit dem Kayak in der wunderschönen Flusslandschaft gedreht und einen Rollerausflug in der angrenzenden Nationalpark gemacht. Dazu gibt es noch einen eigenen Beitrag.

    Insgesamt kann man Kampot auf jeden Fall empfehlen, wenn es halbwegs auf dem Weg liegt und man weiß, was man dort alles machen kann: hervorragend Essen (selbstverständlich mit Kampot-Pfeffer), Kayak Ausflüge, Scooter Touren in die umliegenden Nationalparks und die außergewöhnlichen Bars auf Stelzen entlang der Flusslandschaft genießen. Wenn man von weiter anfährt und sich dann nur in der Stadt selber aufhält, wird man eher enttäuscht sein.

    Eigentlich wollten wir danach über die Grenze weiter nach Südvietnam. Deswegen hatten wir diese Route überhaupt gewählt. Aufgrund diverser Faktoren haben wir uns dann quasi im letzten Moment dazu entschieden, Vietnam vorerst zu skippen und das Land zu einem für uns günstigeren Zeitpunkt zu bereisen. Da wir demnächst Besuch in Thailand bekommen, ging es für uns nun also zurück nach Thailand. Jawohl, wieder entlang der Südküste Kambodschas 😩
    Also alles wieder zurück zum Ausgangspunkt und dann nochmal die doppelte Strecke nach Thailand dran gehangen. Wer denkt, dass die Straße Richtung Thailand besser werden würde, der irrt. Sie war genauso schlecht! Aber dafür war der Minivan auf dieser Fahrt nochmal drei Stufen ... schlechter. Zu dem standardmässig im Reisepreis inkludierten Platzmangel und dem Klappermarathon kamen diesmal noch unerträglicher Gestank nach Fisch oder Pippi (oder Fischpippi?), zerfetzte Sitze mit kleinen Tierchen drin und ungefähr 2 Tonnen Fracht im Rücken dazu. Aber zum Glück dauerte die Reise gerade mal 12h 😅
    Dafür lief der Grenzübergang nach Thailand wirklich sehr smooth ab. Die Grenzbeamten verlangten zum stempeln der Pässe nicht mal ein Bestechungsgeld; damit hatten wir nach der Einreise über den Landweg nach Laos und dann Kambodscha gar nicht gerechnet 😉

    Als wir im Dezember in Thailand angekommen sind, dachten wir: schönes Land, aber natürlich nicht so entwickelt wie unser westlicher Standard. Nach 6 Wochen Laos und Kambodscha wieder in Thailand angekommen, staunt man nicht schlecht: moderne und intakte Autos, saubere und gut ausgebaute Straßen und generell das Gefühl, wieder in der Zivilisation angekommen zu sein. Eine sehr interessante Erfahrung.
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