Lake Tekapo bis Aoraki und Lake Pukaki
January 9 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C
Die 2. Hälfte unserer Reise startet um 00:34 Uhr mit unseren Nachbarn, die gestern gegen 23 Uhr am Campground ankamen und jetzt meinen, sie müssten Geschirr spülen, die Wasserpumpe betätigen und sich lauthals unterhalten. 🫨😤😡🤬
Irgendwann geben auch diese endlich Ruhe (ich glaube, es ist kurz vor 2) und es gibt noch etwas Schlaf. Leider ist das Bett nicht so bequem wie im australischen Camper... Irgendwie gerät meine Hüfte immer wieder in die Räume zwischen den Sitzpolstern... 🙄🥴😖
Der Morgen startet - wenn auch ein bisschen windig und kühl - mit ganz viel Sonne. 🌞🕶️
Erst halten wir an einem Lupinenfeld und machen ein paar Bilder. Wie überall in den Lupinenfeldern Neuseelands (die ich bisher gesehen habe) tummelt sich auch hier ein asiatisches Ehepaar in Hochzeitskleid und -Anzug und bekommt von einem ambitionierten Fotografen laute und sehr (!) viele Anweisungen, wie sie die nächste Pose einzunehmen haben. 😉
Der Szenerie den Rücken kehrend 😉, fahren wir weiter zum Lake Pukaki und halten an einem der ersten Lookouts, um den Blick auf den See und den schneebedeckten Aoraki (Mount Cook) 🏔️ zu genießen.
Der Gipfel versteckt sich hinter ein paar Wolken, der Blick ist jedoch traumhaft schön. Der Aoraki misst 3.724 Metern und ist damit der höchste Berg Neeseelands. (Zum Vergleich: Unsere Zugspitze ist 2.962 Meter hoch.)
Während der gesamten Fahrt ins Tal, die eine gute halbe Stunde dauert, genießen wir den Blick auf den Aoraki und die umliegenden Gletscher. Was für ein Anblick!
Da es sich beim Aoraki zweifelsfrei um einen DER Touristenspots Neuseelands handelt und wir erst relativ spät ankommen (und Hauptsaison ist), reiht sich ein Fahrzeug ans andere. Wir befürchten das Schlimmste, aber irgendwie verteilt sich alles ganz gut - wie überall in Australien und Neuseeland. 😅
Hannah hat zwar im Vorfeld bereits eine Tour herausgesucht, aber wir gehen auf Nummer sicher und statten dem Visitor Center einen Besuch ab, um uns nach Tourenmöglichkeiten, Schwierigkeitsgraden und dem Wetter zu erkundigen.
Es bleibt beim anvisierten Sealy Tarns Track, einem vierstündigen Hike mit 600 Höhenmetern und 2.000 Stufen.
Er führt einen im Tal immer näher an die Berge heran und man hat während der Tour immer alles im Blick. Auf der einen Seite den Aroarokaehe mit dem Mueller Glacier und dem Mueller Lake und auf der anderen Seite den Aoraki mit dem Hooker Glacier und dem Hooker Lake.
Während der Weg an einer Stelle zum Kea Point abzweigt, von dem aus man ebenfalls einen traumhaften Blick hat (für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind), geht's für uns weiter Richtung oben.
Zu Beginn kommen uns sehr viele Leute entgegen. Gut so! Wer runterkommt, ist nicht mehr oben. 😉 Auch wenn es ein bisschen nervig ist, immer wieder stehenbleiben, um die Leute vorbeizulassen, bin ich zwischendurch froh, eine Gelegenheit zum Durchatmen zu haben. 😅 So wie Christoph auch, der sich tapfer mit langsam abklingender Erkältung den Berg hinaufkämpft. 👏🏼💪🏼
Es geht immer weiter und weiter nach oben. Die Stufen sind steil und teilweise sehr eng. Innerhalb kürzester Zeit meistern wir die 600 Höhenmeter. Manchmal bleibe ich stehen und bekomme Lust, meine Tochter zu erwürgen. 🥵🥴😵🤬 Erstens, weil sie diese "Höllentour" ausgesucht hat und zweitens, weil sie federleicht und grazil wie eine Elfe 🧚 mühelos die Stufen hinaufschwebt. Mit dem Würgen wird es eh nichts, denn jedes Mal, wenn ich auch nur annähernd zu ihr komme, hüpft sie mit strahlendem Gesicht, einem spitzbübischen Grinsen und völlig mühelos weiter ihres Weges. 😂😂😂 Ich würde sie also eh nicht erwischen.
Nach Stufe 900 höre ich auf zu zählen, da mir klar wird, dass es nicht insgesamt 2.000 Stufen sind - also 1.000 rauf und wieder runter... Sondern 2.000 einfach! 😳
Aber Aufgeben gibt's nicht. Also weiter und immer weiter...
Auf dem Weg gibt es jede Menge Blumen und Sträucher zu entdecken und die Aussicht ist unvergleichlich. Ich habe selten in meinem Leben etwas Schöneres gesehen! 🤔🥹
Oben angekommen bin ich einfach nur glücklich, diesen Aufstieg geschafft zu haben (ein Foto gibt es von mir hier oben lieber nicht! 😂) und bin überwältigt und sprachlos. Und dankbar. Dankbar dafür, dass ich gesund und fit bin, um das Alles hier erleben zu dürfen.
Dieser Ort wird hiermit zum Schönsten und Beeindruckendsten unserer bisherigen Reise ernannt! Der Aoraki 🏔️ strahlt tatsächlich eine Erhabenheit und gewisse Magie aus. 🫶🏼
Immer wieder knackt es am Berg und wir sind nicht sicher, was die Ursache der Geräusche ist. Der Gletscher schimmert in der Sonne in einer eigenwilligen bläulichen Farbe.
Nach einer etwas längeren Pause des Genießens und auf sich Wirken lassens machen wir uns an den Abstieg. Diesmal dokumentiere ich genau und zähle 1.932 Stufen in die Tiefe.
Als wir an unserem Campground in Twizel ankommen, ist unsere Campsite belegt. 😳😳😳
Eine vierköpfige Familie mitsamt zwei Hunden hat sich breitgemacht und ihr Auto samt Equipment, Koffern, Zelt u.v.m. auf unserem Platz abgestellt und verteilt. Was für ein Durcheinander! 🙉 Als sie uns kommen sehen, stellt sich hektische Betriebsamkeit ein. Alle rennen durcheinander und werfen wild ihre Sachen auf ihren Platz und parken das Auto um. 😂😂😂 Ein Bild für Götter...
Heute ist nicht nur ein ganz besonderer Tag aufgrund unserer Wanderung und des atemberaubenden Blicks...
Es gibt auch noch einen anderen Grund zum Feiern: Meine Eltern haben heute ihren 50. Hochzeitstag. 💛lichen Glückwunsch Ihr zwei! Auch wenn ich am anderen Ende der Welt bin, habe ich es nicht vergessen und hoffe, Ihr hattet einen ebenso schönen Tag wie wir! 😉Read more





















