• Tag 1 - Abfahrt in München

    June 26 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Arnd:
    Meine letzte Flugreise ist 15 Jahre her. Inzwischen habe ich beschlossen, dass ich nicht fliegen möchte. Meine Frau und Mitreisende stammt aber aus Korea und wir würden schon gern noch einmal gemeinsam ihre Heimat besuchen. Außerdem hat es unsere Tochter mittlerweile nach Australien verschlagen und dort sind wir vor einem Jahr Großeltern geworden. Er heißt Finn. Deshalb ist unser Plan, soweit wie möglich ohne zu fliegen von Deutschland erst nach Korea und dann von dort weiter nach Australien zu reisen.

    Diese Reise plane ich schon seit vielen Jahren. Das weiß ich, weil der erste Plan eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn vorsah. Das wäre recht einfach gewesen. Ich war mir aber nicht sicher, ob die Strecke auch interessant sein würde. Deshalb habe ich schon von Anfang an auch weiter nach Süden geschaut. Dort verlief doch die alte Seidenstraße mit ihren legendären Städten.

    Durch den Ukrainekrieg hat sich dann die Route mit der Transsibierischen Eisenbahn erledigt und ich musste anfangen, die Südroute genauer zu studieren. Im Internet habe ich lange keine Reisenden gefunden, die diese Strecke durch Zentralasien komplett bereist haben. Also habe ich sie mir Schritt für Schritt erarbeitet. Mittlerweile kenne ich mich in der Geographie entlang der Route ziemlich gut aus und weiß, wo welche Verkehrsmittel zur Verfügung stehen.

    Heute sind wir nun endlich aufgebrochen. Unser erstes größeres Ziel ist Istanbul. Zwischenstationen bis dahin sind Budapest und Bukarest. Heute also erstmal nach Budapest mit dem Railjet der ÖBB.

    Das Titelbild der Reise zeigt Koreanisches Kim-Bap. Das enthält immer eine bunte Mischung von Zutaten und ist gerade für Zugreisen das beliebteste Essen. Vielen Dank liebe Myung Ju!

    Hea-Jee:
    Da wir gerade von Kimbap sprechen, muss ich auch etwas dazu sagen. Diese Kimbap-Rolle, die so schön aussieht und so gut schmeckt, hat meine Freundin Myung-Ju früh am Morgen gerollt und uns zum Bahnhof gebracht. Es ist mein Lieblings-Kimbap mit Thunfisch. Ich mag Thunfisch sehr gerne, aber normalerweise esse ich ihn sehr selten. Arnd sagt mir ständig, dass Thunfisch eine vom Aussterben bedrohte Fischart ist, und da das eigentlich auch stimmt, gebe ich nach. Aber als wir das Thunfisch-Kimbap im Zug zum Mittagessen genüsslich aßen, erwähnte Arnd aus irgendeinem Grund nicht einmal das Wort „Thunfisch“. Vielleicht aus Dankbarkeit an Myung Ju und ihrem Mann Jörg, dass sie mit Kimbap zum Bahnhof gekommen sind, um sich von uns zu verabschieden?

    Nicht nur das! Arnd will dieses Thunfisch-Kimbap-Foto als Titelbild für die Website „Going to Pinnie 1“ verwenden, auf der er unsere Reise dokumentiert. Er meinte: Kimbap, in dem verschiedene Zutaten schön gemischt sind, ähnelt unserer Reise, die uns durch verschiedene Länder führt, und da Korea das erste Teilziel unserer Reise ist, passt ein Foto mit koreanischem Essen gut dazu. Moment mal, hat dieser Herr vielleicht gar nicht bemerkt, dass Thunfisch darin war, und es einfach so verschlungen? Oh, schade um meinen Thunfisch!
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