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- Day 16
- Friday, July 11, 2025 at 3:40 AM
- 🌙 20 °C
- Altitude: 1,114 m
TurkeyNevşehir38°38’30” N 34°49’41” E
Tag 16 a - Ballonfahrt

Arnd:
Es sind wohl etwa 160 Ballone, die bei einem Flugtag abheben. Es gibt also ein riesiges Angebot. Allgemein ist es in der Türkei aber auch noch so, dass es hier viele geschäftstüchtige Leute gibt, die sich gern als Zwischenhändler etwas dazu verdienen. Auf die Weise kann man hier auch mal viel zu viel bezahlen. Schwierig!
Ich hatte länger im Internet gesucht und auch da gibt es eine große Preisspanne, ohne dass ein bedeutender Unterschied erkennbar wäre (zw. 120€ und 250€). Nachdem ich ein günstiges Angebot gefunden hatte, sind wir zu dem im Angebot angegebenen Treffpunkt gegangen. Treffpunkt ist ungewöhnlich, da man bei fast allen Angeboten vom Hotel abgeholt wird. Aber der Treffpunkt war auch nur 3 Minuten zu Fuß von unserem Hotel entfernt, also warum für etwas zahlen, was man nicht braucht? Am Treffpunkt gab es einen Shop eines Ballontourverkäufers, aber der war geschlossen. Und zwar von den Behörden wegen illegalem Devisenhandel - stand so auf einem offiziellen Papier an der Tür.
Also sind wir mal versuchsweise um die Ecke zum nächsten Laden gegangen und haben einfach gefragt. Der Mann sagte uns sofort einen Preis, der weit niedriger als alles war, was ich bis dahin gesehen hatte. Es kann eigentlich nur ein Last Minute Angebot gewesen sein. 60 € pro Person!Zahlung in Cash, per Kreditkarte gegen 15€ Aufpreis, weil angeblich die Banken soviel abzweigen. Aber diesen Cash „Rabatt“ haben alle, also wird das wohl so in Ordnung sein. Deshalb mussten wir nochmal schräg über die Straße zum nächsten Geldautomaten und unseren Bargeldvorat aufstocken und haben die Sache dann fix gemacht. Es wurde dann eine WhatsApp Verbindung hergestellt und darüber erhielten wir, wie angekündigt, Abends den Abholzeitpunkt mitgeteilt: 3:40.
Unser Ballonabenteuer begann also mit dem Abholen um 3:40. Ein Kleinbus holt die Gäste bei ihren Hotels ab. Als wir dann nach einiger Zeit zum Startplatz kamen, lag der Ballon noch am Boden und wurde gerade mit einem großen Ventilator aufgeblasen. Nachdem der Ballon und vor allem die Öffnung unten groß genug war, konnten sie den Flammenwerfer anmachen und die Luft im Inneren erhitzen. Dann ging eigentlich alles ziemlich schnell. Der Ballon ging nach oben, der auf der Seite liegende Korb kippte in die aufrechte Lage und unser Guide, der uns abgeholt hatte, rief sofort zum einsteigen. Dazu musste man über die Brüstung des Korbes klettern, was vor allem für ältere nicht ganz einfach war, aber es wurde geholfen. Der Korb war unterteilt in 8 Gästeabteile und das zentrale Abteil für den Ballonführer und seine Assistentin. Durch die Unterteilungen ist er stabiler, aber vor allem laufen die Gäste nicht kreuz und quer herum, was ganz schlecht für die Flugstabilität wäre. Wir wurden sogar ermahnt, uns nicht innerhalb unseres Teilkorbes zu bewegen.
Dann dauerte es nicht mehr lange und wir hoben so gegen 4:30 fast unmerkbar ab. Man merkt keine Beschleunigung, aber es ging dann doch ziemlich schnell nach oben, erstmal bis auf 500m. Der Ballonführer meinte, in Bodennähe sei es aber eigentlich viel schöner. Also schwebten wir noch einige Zeit zwischen den bizarren Felsformationen und auch knapp über die Häuser hinweg. Ich hatte meinen GPS Tracker mitlaufen lassen und der zeigte mir nachher, dass wir eigentlich einmal über den Ort geflogen sind und dabei einen Abstecher in ein Tal und wieder zurück gemacht haben. Also kann man so einen Ballon wohl doch etwas steuern. Der Flug dauerte ungefähr eine Stunde.
Für die Landung hatte der Ballonführer Funkkontakt mit der Bodentruppe. Die kamen irgendwann mit dem Auto und einem langen Anhänger am Boden angebraust. Als wir in der Nähe waren, wurden Leinen heruntergeworfen und drei Männer am Boden konnten den noch schwebenden Ballon zum Anhänger ziehen und den Korb präzise darauf absetzen. Dann wurde der Ballon entlüftet und wir durften aussteigen. Es gab noch eine Abschiedszeremonie mit Sektumtrunk (Alkohohlfrei) und wir wurden wieder ins Hotel gebracht, immer noch zwei Stunden vor der Frühstückszeit.
Es war ein tolles Erlebnis, unbedingt zu empfehlen. Es gibt aber wohl nicht viele Orte auf diesem Planeten, wo das derartig effizient durchorganisiert und deshalb eigentlich recht preisgünstig ist, selbst wenn man den vollen Preis bezahlt.
Hea-Jee:
Der Preis, den wir vereinbart hatten, war so günstig, dass ich mich fragte, ob es sich vielleicht um ein schlechtes Billigprodukt handeln könnte – aber das war nicht der Fall.
Und es war wirklich großartig. Die einzigartige Landschaft, die man von oben betrachten konnte, war beeindruckend, aber noch schöner war, dass ich nicht allein war – überall um mich herum stiegen unzählige Heißluftballons gleichzeitig auf und schwebten gemeinsam durch die Luft.
Die runden Ballons, die nur ab und zu beim Entzünden des Feuers in hellem Licht aufleuchteten, schwebten mit mir durch den noch dunklen Morgendämmerungshimmel. Es war echt ein ganz besonderes Erlebnis.Read more
Traveler
Unsere Humboldts lassen uns teilhaben und wir lernen gerne mit. Danke.