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  • Day 71

    In case of Emergency

    October 9, 2023 in Japan ⋅ ☁️ 24 °C

    Geschrieben von Isabelle
    Kürzlich hatte ich die Möglichkeit, an einem Krisensicherheitstraining in Fukuoka teilzunehmen. Das Disaster Prevention Center dort bietet Einführungen in verschiedene Krisensituationen an und vermittelt einem grundlegendes Wissen für den Ernstfall. Das Center wird vor allem von Schulen und Familien mit jungen Kindern besucht, die dort kostenfrei verschiedene Notfälle üben können. Im Rahmen meiner Führung haben wir drei Notfälle kennengelernt: Entkommen aus einem brennenden Gebäude, Feuerlöschen und Verhalten bei Erdbeben.

    Zuerst haben wurden wir angewiesen, im Falle eines Feuers Gebäude sofort zu verlassen. Dazu bedeckt man Mund und Nase mit einem Stück Stoff (T-shirt, Schal, Stofftaschentuch) und macht sich so klein es geht, gut eignet sich Entengang oder Krabbeln auf allen Vieren. Dann orientiert man sich an Ausgangsschildern und folgt ihnen aus dem Gebäude. Sollte der Strom im Gebäude ausfallen, sorgt eine Notfallversorgung innerhalb weniger Sekunden für eine Notfallbeleuchtung. Es bietet sich an, sich immer an einer Wand entlang zu tasten, damit man die Orientierung nicht verliert. So krabbelten wir also im Dunkeln durch ein mit falschem Rauch gefülltes Labyrinth und entkamen schließlich.

    Anschließend übten wir den Fall ein kleines, kontrollierbares Feuer zu löschen. Dazu wurde uns gezeigt, wie man einen Feuerlöscher bedient (Sicherheitsriegel lösen, Schlauch aus der Halterung nehmen und auf das Ziel richten und Hebel zum Löschen runterdrücken). Das haben wir anschließend mit echten Feuerlöschern geübt und ein virtuelles Feuer auf einem interaktiven Bildschirm, der auf Wasser reagiert, gelöscht.

    Zuletzt haben wir geübt, was im Falle eines Erdbebens zu tun ist. In der Regel wird empfohlen, sich bei Erdbeben, in eine stabile, bodennahe Position zu bringen (z.B. auf alle Vier gehen) und unter einem Tisch Schutz zu suchen. Wenn man keinen Tisch oder ähnliches in der Nähe hat, sollte man vor allem seinen Kopf schützen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Rucksack, den man über den Kopf hält. Obwohl ich schon einige Erdbeben erlebt habe, hat mich diese Demonstration doch überrascht, da wir im Simulator den stärkstmöglichen Fall erleben konnten. Das hatte eher was von Rummel als den leichten Erdbeben, die ich zuvor erlebt hatte. Insgesamt fand ich es eine sehr spannende Erfahrung, da machen doch immer nochmal stärker im Gedächtnis bleibt, als über Notfallstrategien zu lesen. Ich wünschte solche praktischen Schulungen wären in Deutschland verbreiteter.

    Vom Training selbst habe ich leider keine Bilder, aber dafür gibt es ein paar Bilder vom größten Bronze-Buddha der Welt und einem schönen Tempel in Fukuoka.
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    English version

    Written by Isabelle

    Recently, I had the opportunity to participate in a crisis preparedness training in Fukuoka. The Disaster Prevention Center there offers introductions to various crisis situations and imparts fundamental knowledge for emergencies. The center is primarily frequented by schools and families with young children who can practice various emergencies there free of charge. During my tour, we encountered three emergencies: escaping from a burning building, fire extinguishing, and earthquake response.

    First, we were instructed to immediately evacuate a building in case of a fire. To do this, you cover your mouth and nose with a piece of cloth (t-shirt, scarf, handkerchief) and make yourself as small as possible, using techniques like duck-walking or crawling on all fours. Then, you orient yourself using exit signs and follow them out of the building. In case of a power outage in the building, emergency lighting is provided within seconds. It's advisable to always feel along a wall to maintain your orientation. So, in the darkness, we crawled through a maze filled with fake smoke and eventually escaped.

    Next, we practiced extinguishing a small, controllable fire. We were shown how to operate a fire extinguisher (release the safety latch, take the hose out of its holder, aim it at the target, and press the lever to extinguish the fire). We then practiced this with real fire extinguishers and extinguished a virtual fire on an interactive screen that reacts to water.

    Lastly, we practiced what to do in the event of an earthquake. Typically, it is recommended to assume a stable, low-to-the-ground position (such as crawling on all fours) and seek shelter under a table. If you don't have a table or something similar nearby, protecting your head is crucial. For example, you can use a backpack to shield your head. Despite having experienced several earthquakes before, this demonstration surprised me because in the simulator, we could experience the most intense scenario. It felt more like an amusement park ride than the mild earthquakes I had previously encountered. Overall, I found it to be a very memorable experience, as hands-on learning tends to stick in your memory more than reading about emergency strategies. I wish practical training like this was more widespread in Germany.

    Unfortunately, I don't have any pictures from the training itself, but I do have some pictures of the world's largest bronze Buddha and a beautiful temple in Fukuoka.
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