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  • Day 374

    Tag 3 auf Ometepe - Valentinstag

    February 14, 2020 in Nicaragua ⋅ ⛅ 24 °C

    Neuer Tag, neues Glück. Heute will ich ausprobieren, auf den Vulkan zu klettern. 8 Stunden lese ich auf der Seite von Wikiloc, Ben sagte, er ist mal in 2,5 Stunden rauf und runter. Ich plane einfach mal acht Stunden und starte um 9 Uhr von unserem Hostel, kaufe mir eine Cola und laufe mit Stirnlampe und einem Liter Wasser los. Bananen finde ich nicht im Ort, daher beschließe ich, im Hostel, in dem es so gutes Müsli gab vorbeizuschauen. Dort hatte ich tolle Bananen hängen sehen, es liegt auf dem Weg und vielleicht verkaufen die mir welche. Gesagt getan schlage ich dort auf. Die Terrasse ist voll mit frühstückenden Menschen. Im Hostel fragen sie mich, wo ich hin will und als ich sage auf den Vulkan, werde ich abermals darauf hingewiesen, dass ich ohne Guide dort nicht rauf darf. Sogar die offizielle Mitteilung zeigen sie mir. Es folgt eine angeregte Diskussion. Sie will mir einen Guide beschaffen, vielleicht wollen noch andere aus dem Hostel mit. Nein, sage ich, ich will ja hochrennen, als Training und ohne Guide. Ich werde es versuchen sage ich. Immerhin hat der Parkmitarbeiter die Tage zuvor nichts dergleichen angedeutet. Als ich am Parkeingang auf den Parkranger treffe, sagt er erst wieder nichts, druckst aber etwas rum und zeigt mir die Notiz. Auch mit ihm diskutiere ich, dass ich lediglich trainieren möchte für den Lauf in einer Woche. Am Ende lässt er mich gehen, nicht, ohne mich eine Erklärung unterzeichnen zu lassen, dass ich informiert wurde und niemanden verklage, wenn mir etwas passiert. Na also, geht doch! Ich zahle die 100 Cordobas und los gehts.

    Die drei Guides, die ich unterwegs treffe sind alle etwas perplex, dass ich alleine hier oben bin. Einer davon frägt aber gleich, ob ich für den Lauf trainiere. 45 Minuten brauche ich bis zum Aussichtspunkt und eine weitere Stunde bis zum Gipfel. Naja, Gipfel gibt es ja nicht. Zum Krater. Es ist so neblig, dass ich nichts sehe. Mir ist sogar etwas kalt, was zur Abwechslung sehr angenehm ist. Die Luftfeuchtigkeit ist superhoch, der komplette Vulkan ist von dichtem Regenwald bewachsen, bis hoch zum Krater. Ich finde einen kleinen Pfad, der vom Hauptweg abzweigt. Dort ist eine weiße Markierung an einem Baum angebracht, voraussichtlich noch vom letzten Jahr vom Fuego y Agua Survival Run. Ich folge dem Pfad. Je weiter ich vordringe umso mehr hoffe ich, dass das nicht der Weg ist, den wir nächste Woche benutzen werden. Ich laufe doch einen Ultramarathon und keinen Hindernislauf! Knöchteltief sinke ich in den Matsch, muss über Äste balancieren, über Baumstämme klettern und unten durchkriechen, mich an Ästen glitschige Abhänge hochziehen. Oh Mann! Als ich an einen weiteren Sumpf gelange drehe ich schließlich um. Heute sollte lediglich eine normale Wanderung werden. Ich laufe zurück, genieße keine Aussicht im Nebel, während ich meine Cola schlürfe und eine Banane in mich reinstopfe und mache mich an den Rückweg. Normalerweise würde ich bergab rennen. Es ist aber so schlammig und glitschig, dass ich mir Zeit lasse. Ich muss mir meine Beine ja nicht schon vor dem Lauf brechen 🤪

    Beim 1,5 Stunden Abstieg treffe ich auf kleine Äffchen, die entspannt in den Bäumen hängen und sehe 2 Papageien. Bisher hab ich solche großen Papageien nur in Käfigen gesehen. Irgenwie komisch, sie einfach so in den Bäumen sitzen zu sehen.

    Zurück im Hotel gönne ich mir ein Toña, das in meinen Augen etwas schlechtere der beiden Nica-Bieren, das aber m.E. immer noch besser ist, als die kanadischen Lager und Pilsener (ich bin ja nicht so der Craft Beer Trinker). Fraser ist gegen 16 Uhr zurück und wir machen uns auf zu einem frühen Abendessen. Ein Blick auf den Maderas sagt mir, dass ich lieber am Nachmittag hätte gehen sollen. Keine Wolke hängt über dem Krater. Aber wer hätte mir schon versichern können, dass ich lediglich 2 Stunden rauf brauche? Es ist allerdings Trend der letzten Tage - Morgens bewölkt, Nachmittags beste Sicht.

    Im Anschluss gehts in das 'Jungle Laboratory', zur "Amour - A Hot-Hot Jungle Party" in der neben dem House & Deephouse auflegenden DJ Loveburgers, Pinkshot, sexy Pinñata, Hot Bartenders und Bodypainting versprochen werden. Valentinstag lässt grüßen! Die Location ist der Hammer, nur leider sind nicht wahnsinnig viele Leute unterwegs. Etwa 30 Personen, dazu 4 Hunde und 3 Katzen, eine davon angeschwippst, nachdem sie einen Pinkshot leergeleckt hat. Von Sean erfahre ich hier, dass der Lauf wie befürchtet an den weißen Markierungen entlangführt. Ich glaub, ich werde krank sein am 22.2.
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