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  • Day 377

    Tage 4-7 auf Ometepe - Der Umzug

    February 17, 2020 in Nicaragua ⋅ ☀️ 30 °C

    Ein paar Tage sind verstrichen, die Aufregung steigt. Nun sind wir im Hotel Villa Paraiso eingecheckt. Von hier wird in 5 Tagen Fuego y Agua starten. Sean hat uns großzügigerweise ein Zimmer hier zur Verfügung gestellt. Ich fühle mich etwas schlecht. Ich helfe nicht wirklich bei den Vorbereitungen und hab ja schon einen freien Startplatz bekommen. Beschweren will ich mich aber auch nicht und freue mich, dass ich hier sein kann.

    Wir befinden uns nun auf der größeren der beiden Vulkaninseln von Ometepe. Den heutigen Tag verbringen wir mit Besorgungen - Snacks & Getränke für die Erste-Hilfe-Stationen. Es wird Obst, Kartoffeln und isotonische Getränke geben - und natürlich Rum. Insgesamt gibt es 6 Stationen. Für die 50km heißt das 4. Fraser gibt mir eindringlich Tipps, was ich wie machen soll. Er weiß, dass ich fast nie etwas trinke. Ich komme mir manchmal vor, wie ein olympischer Athlet mit seinem Coach. Genau dewegen bin ich Einzelgänger wenn es um Sport geht. Ich habe keine Lust, mir sagen zu lassen, wie ich zu laufen habe und was ich essen und trinken soll. Und wenn ich das so ausspreche mir sagen zu lassen, dass ich dickköpfig sei. Naja, ich sage einfach "ok" und denke mir "ich mach eh was ich will". 😂 Oh Gott, ich werde jämmerlich versagen am Samstag 😱😅

    Wir sind hier direkt am Strand des Lake Nicaragua oder Lago Cocibolca (er hat viele Namen), der bis heute Haie beheimatet, nämlich den Bullenhai oder auch gemeinen Grundhai. Erst vor ein paar Tagen sollen ein paar der angriffslustigen Biester gesichtet worden sein. Vielleicht gehe ich hier doch nicht mehr baden, wenn ich so lese, dass sie in seichten Gewässern unterwegs sind. Ich konzentriere mich lieber aufs Laufen.

    Laufen, das haben wir vor zwei Tagen das letzte Mal gemacht. Sean, Ben und ich sind 8 km der Strecke des 100 km-Laufs abgelaufen, um zu sehen, wie sie in Schuss ist. Ich wollte mich davor drücken, aus Angst, nicht mithalten zu können. Aber bis wir um 15:30 los sind, war ich so zappelig, dass ich nicht weiter im Auto sitzen konnte. Und ich konnte ganz gut mithalten. Die Strecke an sich war super schön, wenn auch sehr heiß. Belohnt werden wir am Ende. Die Strecke führt zum See hinunter und wir laufen alle drei in die Fluten. Ein paar Besprechungen mit ein paar Bewohnern, die mithelfen beim Lauf und es geht zum Essen in Ben's Café Campestre.

    Der Tag darauf wird sehr faul. Nach einem Besuch in einem Hostel das bei Fuego y Agua mitwirkt laufen wir etwas am Strand lang, trinken einen Smoothie und baden im See im Chocolate Paradise, wo leckere Schokolade hergestellt wird und essen - wie soll es auch andes sein - im Café Campestre, wo ich die neuen Speisekarten Korrektur lese (und natürlich viele Fehler finde, haha).

    Hier im Café verliebe ich mich in einen kleinen Hund, der aussieht wie Dobby aus Harry Potter. Es ist eine kleine Hundedame, voraussichtlich hat sie ein paar Junge. Sie ist total abgemagert und bettelt im Restaurant. Natürlich dürfen wir sie nicht füttern und ich verjage sie immer, auch wenn sie mich mit ihren süßen Augen und Ohren schon längst um den Finger gewickelt hat. Ich sollte eine Hundepatenschaft schließen. Aber das wäre wohl nicht richtig. Hier sind alle sehr sehr arm. Die meisten Tiere sehen aus wie Knochengerüste, die Häuser würde ich nicht Häuser nennen und die meisten der heruntergekommenen Hostels und Restaurants stehen leer. So gut wie jeden Tag gibt es mal länger mal kürzer Stromausfall, gestern Abend lag die komplette Insel für mehrere Stunden im Dunkeln.

    Wir wollen unser Geld gerne bei verschiedenen Restaurants lassen, aber viele Möglichkeiten gibt es nicht. Die politischen Unruhen haben die Insel stark mitgenommen. Fuego y Agua spendet deswegen ihren kompletten Gewinn der Insel, hauptsächlich an Schulen. Sean, Ben, Fraser und die anderen Oranisatoren arbeiten ehrenamtlich, nur die lokalen Guides werden bezahlt. Es ist wirklich schön, mitzubekommen, was über Fuego y Agua getan wird für die Insel.
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