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- Day 4
- Jun 1, 2025
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 29 m
PortugalFunchal32°38’56” N 16°53’56” W
Madeira Day 3 - 25 fontes and then some

An Tag 3 hieß es dann: Früh aufstehen, Pac-Man Socken an (shoutout an OG Fabi für die Friendship-Socken) und ab dafür. Auf zu PR 6 & PR 6.1: 25 Fontes & Levada do Risco. Um auf den berühmten 25 Fontänen und Wasserfall Wanderungen nicht wieder in eine (oder 10 oder 20) Gruppen der Spezies Wanderrentner zu laufen, entschieden wir uns, vor 9 vor Ort zu sein, bevor die Gruppen ihre Führungen beginnen. Um 08:59 Uhr waren wir also auf dem Parkplatz und starteten das 11,5 km lange Abenteuer. Kleiner Spoiler: Langer, emotionaler Text incoming.
Nachdem es erstmal 2 km eine asphaltierte Straße (für mich) steil bergab ging, ging es danach entlang den Levadas tiefer in den Wald hinein. Die Levadas sind hier künstliche Wasserläufe. So ging es immer weiter über Stock und Stein, an Faultieren und kleineren Fällen vorbei, bis hin zum großen Wasserfall.
Auf dem Weg dahin stolperte ich überdurchschnittlich häufig, da die ständigen Lichtwechsel (Licht-Schatten-Licht-Schatten) und sehr unebenen Wege meine ganze Aufmerksamkeit und viel Energie forderten. Teilweise kamen dann auch noch Bäume von oben dazu, die definitiv weeeeeit außerhalb meines Sichtfeldes liegen. Außerdem Menschen von vorne, denen man auf dem schmalen Weg in andere Ebenen ausweichen oder warten musste, sowie deutlich schnellere Menschen von hinten, die ich fix vorbeilassen wollte, um mich nicht gehetzt zu fühlen und daher „daneben“ zu treten. Orientierung unten/oben/rechts/links/vorne/hinten maximal schwierig. Da hat Fabi (der super Blindenhund) mich ein einziges Mal nicht vor einem Baumstamm in Kopfhöhe gewarnt - zack, Beule. 🤪
Solche (Wander-)Situationen bin ich natürlich nicht gewohnt und allein das angestrengte Gucken raubt unfassbar viel Energie - auch, wenn es schwer fällt, das zuzugeben und auch, wenn ich von außen rückgemeldet kriege, dass man es mir nicht unbedingt ansieht. Das kostete mich über Stunden sehr viel Energie.
Wie man auf den Fotos sieht, war es am Wasserfall-Ende des Rundweges trotz früher Uhrzeit schon (sehr) voll, sodass ich - gelinde gesagt - wenig Spaß daran hatte, über die Felsen zu springen. Ich versuchte, mich mutig nach vorne zu kämpfen und schaffte es auch rechts an den Menschen vorbei, aber dann war es relativ plötzlich leider auch mit mir vorbei. Die körperliche, aber vor allem die mentale Anstrengung des Weges dorthin, die vielen Menschen, das „wenn ich diesen Stein nicht treffe, lande ich im eiskalten Wasser“, das „wo laufen denn alle hin, um ihre verrückten Insta-Fotos zu machen, wo will ich lang, wo trete ich dafür hin, wohin danach…?“ mit einem Sichtfeld von max. 40 cm Durchmesser verlangte mir in der Situation zu viel ab. Ich kann‘s ganz kurz machen: Ich musste ganz tief und bewusst atmen, um alleine auf einem Stein keine Panikattacke zu kriegen. „Oh no, nicht jetzt, du musst noch den ganzen, stundenlangen, steilen Weg berghoch zurück.“, war mein erster Gedanke. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Ich sah zu, dass ich wieder nach vorne zu Fabi auf einen der breiteren Felsen kletterte. Ich konnte gar nicht richtig formulieren, was los war. Nur ein „Ich will hier weg“, bekam ich noch raus. Daher gibt es auch kein Foto von mir vor dem Wasserfall. Der verständnisvolle Boyfriend versuchte, mich kurz mit einem Selfie abzulenken, auf dem man es mir aber doch ein bisschen ansieht. Trotzdem wollte ich einfach dort weg. Daher gingen wir schnellstmöglich wieder zur Hälfte des Weges (mit Café) zurück, wo ich mich kurz erholte. Das war ein richtig doofer Moment, in dem ich alles an meiner Situation unfair und schwierig und einfach kacke finde. Erstrecht, wenn man dann auch noch tatsächlich von 90jährigen in Turnschuhen überholt wird, obwohl man sich alle Mühe gibt, die man irgendwie kann und deutlich mehr als 110%. Nicht mit Anderen vergleichen… jaja, ich weiß. 🤪 An solchen Tagen ist der Grat zwischen ich fordere mich und ich überfordere mich sehr schmal - und wurde in dem Fall überschritten. 🙃
Umso besser, dass es Bananenbrot und Eistee, einen wunderschönen Rest der Wanderung, einen Freund, der einem zuhört, Mut zuspricht und freiwillig den Rucksack trägt, witzige Kühe mitten auf dem Wanderweg, tolle Aussichten über den Wolken, entspanntes Abendessen und (für uns neu entdeckt) weißen Sangria zur Erholung von dem Schock gab!Read more
Traveler
Aber Fabian lebt nicht in Symbiose mit einer Alge 👆
TravelerDenke ich
TravelerIch bin noch nicht ganz sicher 🤫😂