• Breckenridge - Salida - Del Norte

    8 settembre 2024, Stati Uniti ⋅ 🌙 16 °C

    Am Morgen geht's mit für einmal gemeinsam mit Sam auf einer ehemaligen Eisenbahn-Trassee (Denver, South Park & Pacific Railway!) zum Boreas-Pass (11'500ft/ 3500m). Die Linienführung mit der gleichmässigen Steigung, die wunderbare Umgebung zwischen mehreren Viertausendern und der blaue Himmel lassen die vielen Höhenmeter fast vergessen. Ich mag diese Landschaft sehr, umso mehr als bei den Espen langsam die Herbstfärbung beginnt. Auch die Abfahrt folgt weitgehend dem Bahntrassee und macht mächtig Spass, auch wenn ich wegen der immer präsenten losen Steinbrocken und den (hier seltenen) Schlaglöchern Durchläge/Platten fürchte.
    Von Como geht's über teilweise sehr riffelige Kieswege durch 'South Park', vorbei an teilweise trostlos wirkenden Farmen Richtung Süden. Kurz vor Hartsel verfinsterst sich der Himmel, aber wir schaffen es vor dem grossen Wolkenbruch ins dortige 'Highline Café and Saloon' und treffen wieder auf Catlyn, die erstaunlich schnell unterwegs ist. Zusammen rätseln wir, wo wir die Nacht verbringen, da die nächsten 50 Meilen fast ausschliesslich durch Privatland führen, ohne 'legale' Camping-Möglichkeit. Im Hof des Café könnte man campen, aber es wirkt alles etwas versifft und heruntergekommen. Da das Wetter wieder aufklart, wagen wir zu Dritt die Weiterfahrt, treffen aber auf üblen Gegenwind und schlechte Strassenverhältnisse, so dass wir nur langsam vorankommen.
    Ein Spaziergänger (!) gibt uns noch diffuse Tipps für geeignete Camp-Sites weiter südlich. Schliesslich finden wir einen einigermassen versteckten Platz und richten unser Camp ein. Jeder kocht sein Essen und dann treibt uns die Kälte und der Regen in die Zelte.
    In der Nacht gewittert's heftig (Zelt hält +/- dicht) und der nächste Tag ist diesig und kühl. Durch coupiertes Gelände fahren wir Richtung Salida. Mein Hinterrad verliert Luft: das ist der Zeitpunkt zum Schlauch- UND Reifenwechsel. Aber langsam wird's verhext: Auch der neue Satz verliert Luft, zum Glück nur langsam, so dass ich hoffe, es mit ein paar Mal Pumpen bis zu den Bike-Shops in Salida zu schaffen. Die Platten-Plage stresst mich und die kühle/feuchte Witterung (Regenjacke) lässt mich die Anstrengung der Strecke und des Pumpens doppelt spüren. Endlich geht's runter Richtung Salida. Eigentlich eine tolle Abfahrt, einfach nochmals unterbrochen von zwei oder drei Pumpeinsätzen.
    In Salida stärken wir uns erst mal, bevor ich mich im Subculture Bike-Shop einquartiere: neue Schläuche (mit Dichtflüssigkeit) und gründliches/ Putzen und Flicken. Das Putzen/Wasser verdrängt auch wieder vorübergehend das Knartzen des Hinterbaus...
    Ich mache noch eine Tel-Session mit meine Lieben und deck mich im Supermarkt ein, während Sam schon mal Richtung nächstem Campground fährt. Diesen erreiche in erst in der Dämmerung, da ich mir unterwegs noch einen feinen Salat zum Z'nacht gönne. Der vereinbarte O'Haver Lake Camping ist klein, aber umso idyllischer, sowohl am Abend wie am Morgen ;-).
    Die Route steigt dann zuerst steil bergan, bevor sie wieder einem alten Bahntrassee zum Marshall Pass (10'842 ft) führt. Wieder beeindruckt mich die schöne Landschaft inmitten der 14'000 Collegiate Peaks (Princeton, Harvard, Yale, Columbia) und die milde herbstliche Stimmung. Auf der langen, berauschenden Abfahrt kreuzen wir mit grossem Hallo diverse Biker, die in der Gegenrichtung unterwegs sind.
    Langsam geht's wieder unter 8000 ft und es wird spürbar heisser und trockener. Dann schlägt die Plattfuss-Hexe schon wieder zu (Dornen!, obwohl ich mich hüte, abseits der Strassen zu fahren)! Alles abladen, flicken, pumpen, Aufladen. Die Downhill-Euphorie ist weg und ich schleppe mich nach Sagrents. Dort gibt's zum Glück ein Restaurant mit einem feinem Salat (und Burger ;-) und viel Kaffee, so dass ich für den Nachmittag wieder gestärkt bin. Mein heutiges Ziel auf dem nächsten Pass muss ich trotzdem auf morgen verschieben und ich campe mit Sam bereits am Upper Dome Reservoir. Dort werden wir beim Abendessen von einer Familie eingeräuchert, die ihren frisch gefangenen Fisch brät. Das wird dann etwas kompensiert, als wir am Morgen zwei grosse verschweisste Pakete mit gebratener Cutthroat-Forelle mit auf den Weg erhalten.
    Wir steigen durch Weiden und Wälder wieder hoch, zuerst zum Chocetopa und dann zum Carnero Pass (beide gut 10'000 ft), nur dass es dazwischen auf 8'000 ft runtergeht. Die Höhenmeter machen sich bemerkbar und ich bin froh, dass es endlich auf die Abfahrt entlang dem Carnero River geht. Dabei passieren das eindrückliche Hells Gate und auch sonst zeigen sich spektakuläre Felsformationen.
    Trotz fortgeschrittenem Nachmittag will ich noch die 20 Meilen bis Del Norte (Duschen, Wäsche) machen, während Sam genug hat und früher Feierabend macht. Wir verabschieden uns nochmals, da ich ein gedrängteren Fahrplan habe, und das bereits reduzierte Ziel Silver City noch nicht ganz aufgegeben habe. Leider kommt der Wind dann hart von vorne und die Strasse ist übel, so dass aus der geplanten Stunde mehr als 2 h werden, bis ich in Del Norte ankomme.
    Dort finde ich mit etwas Suchen endlich den Laundromat und übernachte dann mit einigen anderen GD'lern im City Park (ohne Dusche, nur Katzenwäsche).
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