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  • Day 5

    Alaska aus dem Bilderbuch

    June 4, 2016 in the United States ⋅ 12 °C

    Beim Frühstück im Aufenthaltsraum treffe ich ein Ehepaar aus Australien, das vor einigen Jahren von Ushuaia bis Alaska gefahren ist. Sie waren ein Jahr unterwegs, aber buchstäblich überall vorbeigeschaut. Jetzt wollen sie das letzte Stück nachholen, das sie damals nicht geschafft haben.

    Mein Ziel ist heute die Ortschaft „Circle“ am Yukon River. Schnell stellt sich heraus: Das stimmt nicht! Heute ist der Weg da Ziel. Auf dem Highway 6 (oder wie mein Navi es nennt „Ha We Ypsion Sechs“) kann man Alaska so sehen, wie es sich der kleine Wålly immer vorgestellt hat. Weite Täler mit breiten Flüssen, grünbraune Hügel, Birken und seltsam schmale Nadelbäumen … und in der Ferne immer wieder schneebedeckte Gipfel.

    Es ist schön, mit dem Skizzenbuch an einem dieser Flüsse zu sitzen, sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen und dem Wasser beim Gurgeln zuzuhören. Es ist Samstag und an einigen Stellen kann man ganze Familien beim Goldwaschen sehen. Hier wohl eine beliebte Wochenendbeschäftigung.

    Irgendwann überkommt mich der Hunger und als ein blaues Schild mit Messer und Gabel auftaucht, biege ich links ab. Eine kleine Holzhütte, ein paar Wohnwagen, Ziegen und freilaufende Gänse. Hier macht eine derbe, laute dänische Auswanderin Monstersteaks mit Salat aus eigenem Anbau, Ofenkartoffeln und allen möglichen Beilagen. Es ist wirklich jeden Dollar wert.

    Als nach einem Schlagbaum das Schild „Pavement Ends Here“ auftaucht, beschließe ich zu wenden. Ich musste der Firma Hertz unterschreiben, dass ich nicht auf „poorly maintained roads“ fahre. Ich bin ein guter Deutsche und halte mich daran.

    Am Abend habe ich eine Mail von Garrett im Postfach. Noch ist das Geld nicht bei Kendall Auto angekommen. Wir denken beide, dass es Montag der Fall sein wird.
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