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  • Day 2

    Going Uptown

    March 24, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 7 °C

    Die Devise des heutigen Tages lautete: Flexibel bleiben und zur Not umdisponieren. Und so ging es auch gleich los. Nach einem guten Frühstück mit Toast, Marmelade, Erdnussbutter und Ei machten wir uns erneut auf den Weg zum Battery Park, um mit der Fähre zur Freiheitsstatue und nach Ellis Island zu fahren. Als wir dort ankamen, sahen wir die endlosscheinende Schlange schon von weitem. Es stellte sich heraus, dass all die Menschen warteten, um auf die Fähre zu kommen. Die Ticketschalter waren hingegen nicht so überlaufen. Dort wurde uns gesagt, dass es für die Fähre temporär eine Wartezeit von 2,5 - 3h gibt. Das war uns dann doch viel zu lang. Wir besorgten uns trotzdem schon Tickets, 3 Tage hätten wir immerhin Zeit, diese einzulösen. Ein Backup-Plan war dann auch schnell gefunden, denn unmittelbar neben dem Battery Park stand ein hop-on-hop-off-Bus bereit, um für eine Brooklyn-Tour zu starten (wir hatten ja noch unsere Tickets vom Vortag). Schnell sprangen wir rein und machten es uns auf dem offenen Deck bequem. Die Tour führte durch die schönsten Ecken Brooklyns und zeigte deutlich, wie anders Brooklyn im Vergleich zu Manhattan ist. Ein Guide führte auch hier wieder durch die fast 2 stündige Tour. Ohne Punkt und Komma quasselte er in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Ganz oft konnten wir ihm deswegen nicht wirklich folgen.
    Im Court District (da wird übrigens Law & Oder gedreht) verließen wir den Bus - wieder mal ganz schön durchgefroren. Weil wir schon in der Nähe waren, liefen wir noch schnell zur Wall Street und besichtigten auf dem Weg dorthin noch zwei schöne Kirchen. Eine davon befindet sich direkt neben dem World Trade Center, hat bei den Anschlägen aber nicht mal einen Kratzer abbekommen. Eine Platane, die vor der Kirche stand, ist wohl direkt auf die kleine Kirche gefallen und hat sie damit vor herabfalkenden Gesteinsbrocken geschützt. Bei den Aufräumarbeiten diente diese kleine Kirche dann als Lager und Versorgungspunkt für die Helfer.
    Anschließend machten wir uns mal wieder auf den Weg zum Times Square. Von dort wollten wir die Uptown-Tour in einem der Hop-on-hop-off-Bus machen. Wir aßen noch etwas Pizza und bestiegen schließlich den Bus. Einen Guide gab es komischerweise dieses Mal nicht, also stellten wir den deutschen Audio-Guide ein. Dort lief allerdings mehr Musik als Gerede, was uns ein bisschen wunderte. Generell erschien uns diese Tour etwas seltsam. Wir kamen nur sehr langsam voran und irgendwann stellten wir fest, dass wir gar nicht die angegebene Route fuhren. Eigentlich sollte es rund um den Central Park gehen, wir fuhren allerdings ein paar Querstraße westlicher entlang. Nach ca. 45min verlassen wir den Bus, diese Tour würde in dem Tempo einfach ewig dauern. Wir laufen schließlich zu Fuss zum Central Park und da wird schnell klar, warum der Bus auf eine andere Route ausweichen muss: Die Straße war komplett gesperrt. Ein Polizist erklärt uns darauf, dass es am Morgen eine Demonstration für schärfere Waffengesetze gegeben hat - finden wir natürlich gut. Vereinzelt sieht man auch noch Leute mit selbstgemalten Schildern, aber der eigentliche Marsch ist vorbei, die Straße aber immer noch gesperrt.
    Nachdem wir unsere Pläne von der Uptown-Tour nun begraben müssen, überlegen wir, wie es weitergeht. Eigentlich war der nächste Punkt: mit dem Fahrrad durch den Central Park fahren. Aber da wir nun so weit nördlich sind, hätte alles wieder viel zu lang gedauert. Deswegen machen wir stattdessen nur einen Spaziergang durch den Central Park. Die Sonne scheint und der Park lädt geradewegs dazu ein. Er ist schön angelegt und wirklich sehr abwechslungsreich. Mehrere kleine Seen, Hügel und verschlungene Pfade lassen den Park malerisch erscheinen. Außerdem gibt es Sportplätze und Spielplätzen, sogar Kutschen und Rikschas rollen die Wege entlang. Einmal setzen wir uns auf einen Felsen und lassen die Szenerie auf uns wirklich. Viel Zeit haben wir aber nicht, denn das Highlight des Tages liegt noch vor uns: die Aussichtsplattform des Empire State Buildings.
    Wir machen uns schließlich auf den Weg und müssen dort auch wieder mal warten. Der Fahrstuhl bringt uns zunächst in die 80. Etage zum Museum. Ab da geht es mit einem Fahrstuhl nochmal 6 Stockwerke nach oben. Auch hier gibt es eine Schlange. Als wir allerdings den Tipp bekommen, dass wir auch die Treppe nehmen können, lassen wir uns das nicht zweimal sagen und sprinten los. Wir wollen gern noch etwas Tageslicht erwischen, hatten die Warterei aber vorher nicht einkalkuliert. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es und werden fürs Warten mehr als entschädigt. Die Aussicht ist atemberaubend, und das von so ziemlich jeder Seite. Da oben ist es natürlich voll, aber immer mal wieder können wir einen guten Platz für Fotos erwischen. Fast zwei Stunden bleiben wir da und genießen den Blick. Das Empire State Building ist auf jeden Fall ein absolutes Muss, sowohl bei Tag als auch bei Nacht.
    Im Anschluss machen wir uns noch auf ins East Village, da soll es gute Restaurants geben, die um einiges günstiger sind, als im Rest von Manhattan. Wir finden schließlich ein kleines persisches Lokal und genießen ein großartiges Abendessen mit Rinder-Stew und Kebap.
    Satt und müde treten wir den Heimweg an und fallen schnell ins Bett. Ein schöner Tag war es, wenn auch anders als ursprünglich geplant.
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