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  • Day 3

    Foodporn-Wanderung

    November 7, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Jeden Nachmittag gibt es von 15-17Uhr Teatime mit kleinen Gaumenfreuden, Tee oder Kaffee. Der extra dafür eingerichtete Raum könnte mein Traumesszimmer sein. Alles klimatisiert, was ich schon fast wieder schade finde, wir sind doch wegen der Wärme hier! Aber ja, in Asien halt ein Ausdruck von Luxus.
    Gut gestärkt packt uns die Lust nach Abenteuer, Hotelshuttle in die Innenstadt von Ubud kann ja jeder, und so entschließen wir uns 10km hin und zurück in Summe zu einem sehr hoch gelobten Restaurant zu wandern. Komoot kannte eine Treppe, die eine Abkürzung versprach, und auf dem Hinweg war es noch hell, also Froggy Frogsens da draußen, here I come! Die Umgebung ist so aufgebaut, dass es tiefe parallele Täler gibt, und dazwischenliegend verlaufen alle Straßen Parallel und man kann nur über wenige Brücken wechseln.
    Am Straßenrand liefen wir tapfer immer entgegen dem Verkehr. Ich bummelte hier und da um die handgefertigten Möbel zu bewundern und Blicke in die Hinterhöfe zu erlangen. Christian konnte alles noch nicht so genießen, da er die Route zu beachten hatte und sich meiner Froschphobie ab Dunkelheitseinbruch bewusst war. Wir liefen durch die malerischen Reisfelder und die Sonne ging in wunderschönen Farben langsam zwischen den Palmen unter. Es war sehr ländlich abseits der Straßen. Und da war die Treppe die uns durchs Tal führen sollte. Diese war gut ausgebaut, sodass ich auch nach Dunkelheitseinbruch ohne größere Angst dort entlang laufen konnte. Am Fuße des Tals war eine öffentliche Waschstelle an der sich die Balinesen trafen um sich im Flusswasser nach vollbrachtem Tagwerk zu waschen. Alles sah auch hier aus wie ein kleiner Tempel. Wir versuchten die Privatsphäre weitestgehend zu respektieren und werden diese schöne Abkürzung mal lieber nicht als Wanderroute veröffentlichen. Angekommen im Restaurant der Wahl gab es Rippchen für Christian und ein Chicken-Pepe für mich. Dazu Limonaden und Shakes die so lecker waren. Ich hatte quasi einen natürlichen Gingerale-Wahnsinns Erfahrung! Und das Essen,...man kann es einfach so schlecht beschreiben...aber pure, noch nie da gewesen Geschmacksexplosion!!! Koreanisch ist ja eigentlich mein absoluter Favorit, aber das ist hier definitiv Konkurrenz. Der einzige Grund, wieso ich Heimweh bekomme, ist Essen. Ich will nicht zu früh zu viel versprechen, aber es könnte sein, dass das hier eine weitete kulinarische Heimat wird.
    Der Rückweg stand uns aber auch noch bevor. Da ich im Dunkeln nicht ohne vor Angst in Ohnmacht zu fallen durch die Reisfelder kann (der ganz normale Froschwahnsinn halt), nahmen wir nun den offiziellen Weg. Über den abgelegenen Reisfeldern tanzten hunderte Glühwürmchen! Wir liefen weiter entlang der Straße. Unter Laternen vertrauten wir darauf vom Gegenverkehr gesehen zu werden, in stockdunklen Abschnitten machte ich meine Handytaschenlampe an. Wir liefen extra gegen die Fahrtrichtung. Und trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl gleich von Hinten umgefahren zu werden. Linksverkehr ist eben ein dehnbarer Begriff, der hier auch mal an der rechten Fahrbahnseite enden kann.
    Wir liefen auch durch ruhige und wunderschön saubere Wohngebiete, wo ein jeder Hauseingang ein kleiner Tempel ist. Leider fühlten sich die ortsansässigen Hunde von Zwei riesen Gestalten mit Taschenlampe wenig angeturnt und sahen ihre Chance ihre Wachhundgene wieder zu entdecken. Wenn man durch so ein ruhiges Dorf spaziert warnt das bellen des einen Hundes natürlich drei andere schlafende Hunde. Jackpot-Da ist das Abenteuer auf das ich mich zuvor so unvoreingenommen freute! Mehr als Scheinangriffe und das Gefühl jeden Moment ein Stück Wade zu verlieren, ist zum Glück nicht passiert. Aber ja, so gern wir laufen und das für uns als schöne Abwechslung eingestuft wird: Hier läuft man einfach nicht! Ab 50m Entfernung nimmt man den Scooter. Wieder was gelernt.
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