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  • Day 8

    Mount Batur, 1717m üNN

    November 12, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind jetzt so gut in unserem Schlafrythmus, und gehen ein wirklich großes Risiko ein, nur um einen Sonnenaufgang von einem Berg zu sehen. Während man in Berlin 2 Uhr nachts in den Club geht um zu feiern, stehen wir jetzt um die Zeit auf um uns an den Fuß des Berges fahren zu lassen und in sternenklarer Nacht bewaffnet mit einer Taschenlampe 1000 Höhenmeter zu machen :)
    Schön verrückt, genau nach meinem Geschmack! Der Weg hinauf war super anstrengend, die Luftfeuchtigkeit war so hoch, und wir trugen warme Sachen, denn es war kühl. Schwitzen und Schnappathmung also inclusive. Unser Guide sprach noch nicht ganz so gut englisch, war aber sehr bemüht und auch sehr nett.
    Wir liefen durch den Wald, über Geröllfelder mit roter Lava und legten ab und zu kleine Trinkpausen ein, denn es ging echt permanent bergauf.
    Die Sonne fing langsam an den Himmel zu erleuchten und wir kamen sehr pünktlich am Gipfel an. Dort zeigte uns der Guide wie sie in Löchern mit ausströmendem 75 Grad heißen Schwefeldampf Eier und Bananen für das Frühstück kochen. Es war alles so feucht und echt kalt da oben. Aber tapfer warteten wir auf einer der Bänke auf den ersten Sonnenstrahl.
    Christian hat mich schön von hinten gewärmt und wir bekamen sogar Tee und Kaffee. Nach so einem Aufstieg werden die einfachsten Dinge wieder zu etwas ganz Besonderem. Man sah vom Gipfel aus auf die Insel Lombok mit dem Berg Rinjani und am Fuße des Batur war ein großer See und dahinter noch zwei weitere balinesische Berge.
    Die Sonne erhellte alles langsam indirekt und die crazy Fotosession der Wartenden am Gipfel ging los. Selfiesticks, Gopros und Handys klickten wie irre. Auf einem Bild sieht man das Gewusel ganz gut. Ich bin mit der Kamera einfach wieder ein Stück herunter gegangen, dort war kein Mensch mehr und es gab schöne Bäume und Gräser und Ruhe den Sonnenaufgang zu genießen. Und vor allem viel schönere Bilder als vom Menschenübersähten kahlen Gipfel ;)
    Unser Guide brachte uns ein wahnsinnig üppiges Frühstück. Toast mit Banane und Ei, für jeden ein gekochtes Ei, Obst und Kekse. Ich musste mich bei der Anlieferung erstmal sammeln. Es war 6 Uhr morgens, und unser Guide und das ganze Tablett rochen extrem nach Schwefel, sodass ich erstmal mit leichter Übelkeit Abstand von dem Essen nehmen musste, denn morgens ist meine Nase noch echt empfindlich. Nach einer Minute konnte ich dann aber auch essen.
    Gut gestärkt machten wir uns zum Abstieg bereit. Dazu lief man auf den Kraterkämmen entlang. Rechts und Links der schmalen Wege ging es abwärts entweder in den Kraterschlund, oder ins Tal. Die weiten Täler ringsumher erstrahlten in den schönsten Farben und Nebelfelder stiegen aus ihnen auf.
    Die letzte Eruption des Bantur war 1963 und man sah sehr gut ein schwarzes Lavafeld dass sich ins Tal bis fast in den See ergoss. Wir spazierten um den Krater herum bis wir zu einer Opferstelle kamen, an dem sich mal wieder eine Gruppe unserer neuen Freunde-die Langschwanzaffen-aufhielten! Unser Guide hat die Frühstücksreste dabei gehabt und fütterte damit die Affen. Wir wollten das nicht tun, hatten aber auf einmal jeder einen Affen auf uns sitzen und unser Guide fütterte sie dann.
    Langsam werde ich hier noch zum Affenfan. Die sind echt lieb und nicht aufdringlich. Balinesen halt ;)
    Der Abstieg war ganz schön rutschig. Die schwarze Lava war teilweise knöcheltief und locker wie Blumenerde. Aber wir schafften es ohne Verletzungen die Wandertour abzuschließen.
    Es war eine schöne körperliche Herausforderung und der Ausblick war wirklich traumhaft. Wir werden langsam zu Alpinisten. So sehr man sich beim Aufstieg doch jedes Mal wieder fragt "Wieso tue ich mir das an?" so sehr entschädigen Berge einen jedes Mal wieder mit tollen Impressionen ungemein!
    Auf der Autofahrt zurück schlug dann die Müdigkeit richtig zu. Die Aufregung viel ab und wir spürten die wirklich krasse Übermüdung. Im Hotel gab es sogar noch Frühstück. Wir waren ja wirklich nur Nachts und früh Morgens unterwegs. Also erstmal Wecker stellen und Mittagsschlaf. Um 11 Uhr morgens schon einen ganzen Tag Erlebnisse in den Knochen! :)
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