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  • Tag 1

    Schlaflos vor dem Abenteuer

    12. Februar 2023 in Deutschland ⋅ ☁️ 6 °C

    Die Gedanken kreisen. Hab ich alles eingepackt? Hätte ich das Taxi für morgen doch noch eine halbe Stunde früher bestellen sollen? Hab ich alles eingepackt? Werde ich in Accra meine Kontaktperson finden? Hab ich alles eingepackt? Hätte ich den Laptop doch in Itzehoe lassen sollen? Und habe ich eigentlich verdammt nochmal auch wirklich alles eingepackt?!?!?!?

    Naja, wenn ich schon nicht schlafen kann, schreibe ich halt den ersten Blogeintrag!

    Vor einem Monat hatte ich noch ganz andere Dinge im Kopf. Das Jahr hatte mit Klausurenstress, Doktorarbeit Sorgen, Fernbeziehung und blödem Nebenjob echt beschissen angefangen und der Rostocker Januar spiegelte meine Gefühlswelt hervorragend wider.
    Es war Nachmittag und ich klagte ungewaschen im Bademantel in Lottas Türrahmen stehend mein unermessliches Leid (nicht zum ersten Mal). Mein Blick fiel auf ihre Fotowand und ich erinnerte mich an ihre ganzen begeisterten Erzählungen von ihrem halben Jahr in Ghana. Ich wusste, dass man über dieselbe Organisation auch famulieren konnte.
    Wie spontan das möglich wäre? Na, eigentlich bräuchte ich nur ein Visum.

    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, wie ein Besessener Visa-Fristen, Einreiseformalitäten und Flugpreise zu recherchieren und in Gedanken auf Giraffen in den Sonnenuntergang zu reiten (Spoiler: in Ghana gibt es keine Giraffen). Und dann stand der Plan, ich würde versuchen Mitte Februar nach Afrika zu fliegen!

    Die Zeit war knapp, aber mit einigen Bettelanrufen konnte ich den Rostocker Ämtern Termine für einen neuen Reisepass und eine Gelbfieberimpfung abringen, um das Visum beantragen zu können. Als das Einschreiben mit diesem dann eine Woche vor Abflug auf meinem Schreibtisch lag, viel mir ein gewaltiger Stein vom Herzen!

    Da ich die letzte Woche noch einige Klausuren schreiben musste, gab es Gestern und Heute doch noch einiges zu tun. Letztlich hatte ich aber mit tatkräftiger Unterstützung meiner Eltern alles erledigt und wir konnten noch rechtzeitig das Gepäck aufgeben, damit ich Morgen nicht ganz so früh zum Flughafen muss.
    Die Nacht verbringe ich bei Jan und Nina in Hamburg, die beiden haben leckere Burger gemacht und so hatte ich ein schönes Abschiedsessen mit ihnen und meinen Eltern. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Terminal.

    Morgen geht das Abenteuer endlich so richtig los - um diese Zeit werde ich dann mitten in Ghana liegen, in fucking Afrika! Bei dem Gedanken könnte ich vor Freude schreien!
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