• Tag 15 - Auf ins Abenteuer Guma Lagoon

    16 maj, Botswana ⋅ ☀️ 27 °C

    Ein weiterer Reisetag stand an. Wir verabschiedeten uns vom Ngepi Camp in Namibia und machten uns auf den Weg zurück nach Botswana – unser Ziel: die abgelegene, wunderschöne Guma Lagoon. Die Strecke beträgt etwa 140 Kilometer und ca. drei Stunden reine Fahrzeit. Die Ausreise aus Namibia verlief völlig unkompliziert, ebenso die Einreise nach Botswana. Nur unser Kühlschrank musste kurz vorgezeigt werden – kein Obst, kein Gemüse, kein rohes Fleisch darf mitgebracht werden. Das Lux-Auto musste sogar noch schnell das Obst aufessen. Aber insgesamt ging alles verhältnismäßig schnell und problemlos.

    Dann begann das eigentliche Abenteuer. Die Straßen wurden zunehmend herausfordernder – auf manchen Abschnitten fehlte die halbe Fahrbahn oder es kamen plötzlich tiefe Schlaglöcher. Teilweise ging es direkt neben der Straße mehrere Meter steil hinunter. Wir ließen Luft aus den Reifen und schalteten das Auto auf H4 – ab da ging’s richtig los. Anfangs noch harmlos, wurde der Weg immer wilder, tiefer Sand erforderte volle Konzentration. Philipp blieb als Erster mit seinem Auto stecken, doch mit gemeinsamer Manpower war er schnell wieder frei. Anja stieg daraufhin zu uns ins Pumpa-Auto um. Doch kaum wollte das schwarze Mader-Auto weiterfahren, blieb auch das stecken. Wieder halfen alle mit Schieben, Bert saß allein im Auto und fuhr weiter - während wir zu fünft im Pumpa-Auto den Plan fassten, uns an einem etwas leichteren Streckenabschnitt zu treffen. Dort wollte eines der Autos wenden, um den Mader zu „retten“ – denn die Sonne brannte heiß auf den Sand und Schatten gab es keinen.

    Fritz und ich fuhren die Strecke noch einmal zurück, um den besten Wendepunkt zu finden und um sicherzugehen, dass wir nicht selbst steckenbleiben. Nach ein paar Minuten hatten wir den Rest der Gruppe wieder eingesammelt. Der Weg zum Camp führte durch mehrere Wasserlöcher – eines davon wurde uns schließlich zum Verhängnis. Mitten im Wasser blieb das Pumpa-Auto stecken. Ich merkte nur noch, wie das Fahrzeug zur Seite in ein großes Loch rutschte. Der Versuch, durch Vor- und Zurückfahren wieder herauszukommen, scheiterte. Die Reifen drehten durch, von rechts drang Wasser durch die Tür ein. Fritz funkte an die anderen mit dem Kommentar: „Einsame Seerose tümpelt auf dem Wasser.“ Die Männer drehten mit einem der anderen Fahrzeuge um, versuchten uns zu helfen – mit Anheben, Schieben und sogar einem untergelegten Baumstamm. Es brachte nichts. Erst als Philipp mit seinem Auto kam, konnten wir endlich rausgezogen werden. Was für ein Kraftakt.

    Endlich im Camp angekommen, bauten wir unsere Dachzelte auf und tauschten uns nochmal über das intensive Fahrerlebnis aus. Um 16:30 ging’s dann gleich weiter zur Bootsfahrt. Die Lagune wirkte wie ein riesiger See, gesäumt von Papyrusfeldern, Palmen und einzelnen Bäumen. Das Licht und die Abendstimmung waren einfach magisch. Wir sahen viele Vögel und wunderschöne Seerosen. Besonders eindrücklich war eine Gruppe Papyrusvögel – einer saß direkt neben uns auf einem Halm, dann kamen zwei, drei, vier weitere. Sie waren scheu, aber doch neugierig.

    Wir fuhren durch mehrere Nebenarme des Okavango. Zunächst mussten wir einmal umdrehen, da kein Durchkommen war, doch dann gab unser Fahrer Gas und wir „flogen“ regelrecht durch das Papyrusgras – ein unglaubliches Freiheitsgefühl. Später wurde es wieder ruhiger, damit wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang anhalten konnten. Wir beobachteten, wie die Sonne hinter der Lagune verschwand und tranken dabei noch unser Bier aus – eine ganz andere Bootsfahrt als die letzte, aber genauso faszinierend.

    Nach der Rückkehr blieben wir gleich am Wasser. Um 19 Uhr wurde das Abendessen serviert – mit Blick auf die Lagune in ihr sich die letzten Sonnenstrahlen spiegelten. Kurz nutzten wir noch das WLAN, bevor es das köstliche Essen gab. Danach gingen die meisten müde, aber erfüllt ins Bett. Ein paar von uns blieben noch, schauten sich den klaren Sternenhimmel und den aufgehenden Mond an. Wieder ging ein wunderschöner, abenteuerlicher Tag zu Ende.
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