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  • Day 13

    Caprivi und die singende Küche

    October 12, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 39 °C

    Auf der Weiterfahrt durchfahren wir den Caprivi-Streifen, ein absolut geradliniges Stück Land, etwa 450 km lang und ca. 30 km breit, geformt wie ein Gitarrenhals und auf der Karte wie ein Fremdkörper an der Landesgrenze wirkend. Und das ist nicht so weit hergeholt, im Grunde handelt es sich tatsächlich um einen Fremdeingriff. Der Reichskanzler Leo von Caprivi wollte auf deutschem Kolonialgebiet einen Handelsweg von Südwestafrika nach Zentralafrika bis Sambia und tauschte bei den Engländern dafür Helgoland und Sansibar ein (heute gehört wenigstens Helgoland wieder zu Deutschland). Der gesamte Caprivi-Streifen ist heute Nationalpark - ohne, aber auch mit menschlichen Siedlungen.
    Am zeitigen Nachmittag erreichen wir Camp Kwando, unser heutiges charmantes Nachtlager. Und was für ein Luxus: Freizeit bis zum Abendessen! Wir schlafen mal wieder im "Zelt" und sind tief bewegt von der bis ins Detail gehenden liebevollen Herrichtung der Zimmer. Erst kühlen wir uns ausgiebig im Pool ab, dabei nehmen wir einen neu entdeckten, sehr erfrischenden Drink zu uns. Ein "Rock Shandy" besteht zur Hälfte aus Zitronenlimonade, dann Soda, einem Schuß vom Bitterlikör Angostura, Eis und einer Zitronenscheibe - herrlich! Anschließend haben wir Muße, die üppige Vegetation im Camp in Augenschein zu nehmen, bevor wir von unserer Terrasse aus dem Treiben auf und an dem Fluss Kwando zuschauen.
    Ein absoluter Höhepunkt ist das Abendessen, wir fühlen uns wie in einem Gourmet-Restaurant. Ich bedaure, keine Fotos gemacht zu haben, aber entscheidend ist sowieso, dass Auge UND Gaumen voll auf ihre Kosten kommen.
    Als dann im Hintergrund ein schöner Gesang ertönt und kurz darauf die gesamte Küchen-Crew erscheint und uns mit Leidenschaft und Spielfreude ein Ständchen darbietet, sind wir einfach nur baff und zutiefst berührt. Hier schließt sich der Kreis hinsichtlich liebevoller Gästebetreuung (was mit den zuvorkommenden Kofferträgern und -innen(!) und den kleinen Blümchen in den Handtüchern den Auftakt gebildet hatte).
    Das Trompeten der Flusspferde gehört zur allabendlichen Gute-Nacht-Musik und wiegt uns in einen tiefen, friedlichen Schlaf.
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