• zu Wasser und (doch nicht) in der Höhe

    1. februar, Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Eine Flussfahrt sollte es heute werden. Erstmal auf dem Chao Phraya bei viel Verkehr, ordentlichem Wellengang und für ganz kleines Geld zum Beschnuppern der Stadt vom Wasser aus. Zuvor frühstückten wir sehr angenehm im Coffee Club, zwar zu Deutschland-Preisen, aber der Kaffee schmeckte sogar besser als vorgestern beim benachbarten Starbucks.
    Heute wählten wir Richtung Fluss anstelle des Skytrains den Bus. Zwar dauerte die Fahrt fast 1 ½ Stunden, dafür konnten wir viel mehr von der Stadt sehen und es ging gänzlich ohne Umsteigen! Ein kurzer Blick über die Mauern des Grand Palace fachte die Neugier auf dessen Besichtigung aufs Neue an. Die ist wohl bald fällig. Genau so erging es uns mit dem Tempel der Morgenröte am anderen Ufer. Da drüben soll es ja noch viel mehr geben (Bootsfahrt auf den Klongs, schwimmende Märkte usw.). Aber heute wie gesagt mit Tempo den Hauptfluss rauf und runter und der zeigte seine verschiedensten Gesichter. Da gibt's beschauliche Uferbebauung in ruhiger Lage, traditionelle Boote vor modernen Wolkenkratzern, eine Skyline von Weltklasse (meiner Meinung nach haben die Thais bei der Fassadengestaltung gegenüber den Amerikanern eindeutig die Nase vorn) und dann unweit davon schiefe, wackelig erscheinende, aber bewohnte Wellblech-Hütten. Und gleich dahinter, an Land, findet man die selben Gegensätze wieder! Gutes Beispiel: herunter gekommene, zweigeschossige Straßenzüge in 10 m Entfernung zum Fünfsterne-Luxus-Hotel "Lebua", bekannt durch die Dreharbeiten zu "Hangover 2". Man darf sogar kostenlos bis hinauf auf die 64. Etage fahren! Das wissen wir und wir wissen aber auch, wenn man dort die Dachterrasse betreten möchte, um den grandiosen Rundumblick zu genießen, geht das nur mit einem Getränk (man munkelt von 20,- € für Alkoholfreies und 35,- € für einen Cocktail). Wir nahmen es uns trotzdem vor, wir sind nur einmal hier und was für ein Erlebnis! Aber Pustekuchen! Lange Hose und ordentliches Hemd reichten nicht aus, Sandalen entsprechen nicht dem Dresscode dieses Hauses. Man schlug mir eine grandiose Lösung vor: "We have here a shoppingmall". Aber wer mag schon dieses minderwertige Zeug? Wir wendeten uns zum Gehen und dann hatte das Betreten dieser heiligen Hallen doch noch sein Gutes: am Servicepoint erhielten wir den lang ersehnten Stadtplan!
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