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- Dag 16–21
- 6 jun. 2025 13:00
- ☁️ 18 °C
- Hoogte: 9 m
LitouwenNehrung55°18’13” N 21°0’15” E
Nida und 150 Jahre Thomas Mann

Gestern unternahmen wir eine Radtour nach Juodkrante und an dem wunderbar ausgebauten Strandweg mussten wir herzhaft lachen, als wir das Ergebnis der Google-Übersetzung lasen (schlafende Retter???😅). Im Ort, der auf sein UNESCO-Welterbe-Prädikat offensichtlich sehr stolz ist, faszinierten uns diese dekorativen Wetterfahnen - oder was das sein mag? Danach fing es an heftig zu regnen, so dass wir weder dem Brunnen mit dem Ännchen von Tharau noch anderen Sehenswürdigkeiten unsere Aufmerksamkeit schenken konnten und stattdessen uns tropfnass in unsere rettende Behausung verzogen.
Am Nachmittag kam die Sonne raus und auf einem langen Spaziergang suchten wir krampfhaft nach dem (spärlich ausgeschilderten) Leuchtturm. Aber wir fanden ihn! - leider erfüllte er nicht ganz unsere Erwartungen, der in Warnemünde sieht eben anders schön aus.
Heute präsentiert sich das Wetter von besserer Seite! Bei Sonnenschein gehen wir mit dem Rad die Strecke nach Nida an. Der Wald der Windflüchter begeisterte uns schon bei der Ankunft und dann geht es auf einer herrlich ausgebauten und in bestem Zustand befindlichen "Fahrrad-Autobahn" in Richtung Süden. Was nützen die besten Wege, wenn es an der Ausschilderung mangelt??? Zweimal falsch abgebogen und es kamen 14 km drauf! Dafür können wir die herrlichen Häuser in dem kleinen Ort Perwalka bewundern.
Aber irgendwann kommt man doch ans Ziel und wir müssen nicht lange suchen, das Thomas-Mann-Haus (Museum) liegt direkt am Weg und schon sind wir drin. Es ist so tragisch, dass er und seine Familie dieses extra von Ihnen in Auftrag gegebene Sommerhaus wegen der politischen Verfolgung nur von 1930 bis 1932 erleben konnten. Nach dem Krieg wollten es auch noch die Sowjets abreißen, was zum Glück verhindert werden konnte.
Anschließend stärken wir uns für die Rückfahrt, es beginnt schon wieder zu regnen - 30 km sind nicht schnell erledigt, also noch weniger Fotos als geplant, aber wieder begegnen uns diese "Wetterfahnen" und dieses Mal in Massen! Also Google fragen. Das sind Kurenwimpel! Im Jahre 1844 verordnete die ostpreußische Regierung für 136 fischereiberechtigte Ortschaften, dass jeder Fischer auf dem Mast seines Bootes eine Flagge befestigen soll, an der man seinen Ort und seine Identität erkennen kann. Eine Maßnahme gegen unberechtigten Fischfang. Jeder bastelte noch ein paar Glücksbringer und andere dekorative Details dazu, so dass wir uns heute an den vielfältigen Exemplaren erfreuen. Und weil hier eben die Nehrungskuren, oft einfach nur Kuren genannt, ansässig waren, heißen die Dinger eben Kurenwimpel.
Als wir dann am Abend die Nachrichten verfolgen, kommt die ganz große Überraschung: Das Thomas-Mann-Museum besichtigten wir ausgerechnet an einem historischen Tag, nämlich seinem 150. Geburtstag!
Dafür lohnten sich die Umwege, durch welche wir heute auf 74 km kamen!
Ganz nebenbei entdecken wir einen roten Zettel am Scheibenwischer: "Es ist verboten, im Nationalpark im Wohnmobil zu übernachten!" - Da verlassen wir noch am späten Abend unseren schönen Platz eben doch schon nach nur 2 Nächten und hoffen, es gibt kein Nachspiel.Meer informatie