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  • Day 80

    Tongariro Alpine Crossing

    March 18, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 6 °C

    Ich habe einen Tag gewartet um einen Zyklon durchziehen zu lassen. Am Tag vor dem großen Hike höre und lese ich überall wie extrem der Trail und die Bedingungen da oben sein sollen. Nach einer richtig frostigen Nacht und der Vorhersage, dass es am Vulkankrater -11 Grad sein sollen, ziehe ich alles an, was mein eigentlich auf warme Länder ausgerichtetes Backpack hergibt. Wenn Neopren-Leggings gegen kaltes Wasser beim Surfen schützen, wirkt das bestimmt auch gegen Eiswind und Kälte beim Wandern, denke ich mir. Und dazu kombiniere das gute alte Zwiebelschalen-Prinzip:
    Schale 1: Sport-Tanktop
    Schale 2: langarm Surf-Lycra
    Schale 3 bis 5: Baumwoll-T-Shirts
    Schale 6: Hoodie
    Schale 7: dünne Daunenjacke
    Zwiebelhaut zum Abschluss: Regenjacke/Windbreaker.
    Dann noch zwei paar Socken und über die Neo-Leggings noch ne Jeans... fertig ist die möchtegern Bergsteigerin.

    Der Trail ist 19,4 km lang und der höchste Punkt liegt auf 1868 Meter. Es geht also mal wider ordentlich hoch. Die Landschaft auf dem Weg zum Red Crater ist extrem karg: Erkaltete Lavabrocken, Geröll, schroffes Gestein. An einigen strategischen Punkten haben sie warnende Schilder aufgestellt, die den müde Wanderer im Zweifel zum umkehren bewegen sollen. Ich finde es ganz schön übertrieben, denn die Wanderung auf den Roys Peek war deutlich heftiger. Aber gut... ich habe ja heute auch ein traumhaftes Wetterchen!!! Wer weiß wie es hier oben unter anderen Bedingungen ist? Nach und nach entledige ich mich meiner Zwiebelschichten, bereue dass mich habe vorher so verrückt machen lassen und freue mich jetzt schon auf eine Dusche.
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