Vor über 30 Jahren hat Norwegen mich bereits fasziniert, aus Zeitgründen bin ich jedoch nie zurückgekehrt, das wird jetzt nachgeholt. Es geht von Kristiansand zur Atlantikstraße. Ich bin gespannt, welche Sehenswürdigkeiten mir auf dem Weg begegnen. Read more

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  • Stavanger

    August 9, 2024 in Norway ⋅ 🌧 17 °C

    Am Freitag Morgen regnet es in Strömen. An Regentagen ist man in einer Stadt besser aufgehoben, also verzichte ich auf meine Wanderung zum Kolbolten und mache mich stattdessen nach dem Frühstück auf nach Stavanger. Im Dunst des Regens wirkt die Landschaft mystisch, man lernt zu verstehen, warum die Norweger an Trolle glauben. Ich verlasse mich voll auf Dr. Googles Navigation und werde runde 25 km auf einer gefühlt einspurigen Straße durch Serpentinen und vorbei an einer Unzahl von Seen geführt, traumhaft. Soweit man überhaupt von Gegenverkehr sprechen kann, weicht man dem mithilfe der sporadischen Strassenbuchten aus. Parken ist für Wohnmobile in Stavanger eine teure Angelegenheit, noch ärgerlicher, wenn man am Hafenkai im strömenden Regen am Parkautomaten steht und dieser den Vorgang immer wieder abbricht. Seinen Wohlstand verdankt Stavanger dem Meer. Früher kam er in Gestalt von Fisch, seit 1969 in Form des schwarzen Goldes. Der Hafen wird heute von der riesigen Costa Favolosa dominiert. Ich schlendere den Hafenkai entlang und tauche dann in die Altstadt (Gamle Stavanger) ein, hier lehnen die kleinen weißen Häuschen eng aneinander und die Bewohner wetteifern um Dekoration und Blumenschmuck. Am Herbarium finde ich eine kühle,aber schöne Kunstinstallation. Anschließend gelange ich in den Park und umrunde den kleinen See. Die Kathedrale von Stavanger wird leider restauriert. Was bei uns die Tauben, sind hier die Möwen und man tut gut daran sein Butterbrot nicht offen in der Hand zu halten, die Halunken sind auf Mundraub aus. Zurück am Hafenkai streife ich kurz die Kneipenmeile bevor ich den kleinen Hügel zum Wahrzeichen der Stadt, dem Valberget Turm und Guards Museum, erklimme. An vielen Stellen finden sich coole Graffitis und Banksy is everywhere ! Anschließend geht es noch zur Fargegata Øvre Holmegate, der bekannten, bunten Straße, die natürlich auch bei den Gästen der Kreuzfahrtschiffe sehr beliebt ist. Auf dem Weg zum Parkplatz komme ich noch am Ölmuseum vorbei, das in einem Stahl- und Glasbau sowohl das Leben und Arbeiten auf einer Bohrinsel als auch die Entstehung und Förderung von Erdöl und Erdgas in der Nordsee dokumentiert und den Hafen um eine weiter sehenswerte Kulisse bereichert.
    Für mich geht es nun weiter zum Camping Preikestolen. Auf dem Weg dahin fahre ich durch den erst 2019 fertiggestellten, 14,3 km langen Ryfast Tunnel. Er ist der weltweit längste und tieftste Unterwasser-Straßentunnel. Der tiefste Punkt liegt 292 Meter unter dem Meeresspiegel, da kann einem schon etwas mulmig werden. Teilweise ist er noch mit LED beleuchteten Kunstinstallationen ausgestattet, die ich verständlicherweise leider nicht fotografieren konnte. Mit diesen vielen Impressionen gehe ich in eine sehr regenreiche Nacht.
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  • Erste Annäherung an den Preikestolen

    August 10, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

    Für den Samstag sind 20-50 Liter Regen angesagt. Ich, als halber Norweger, habe natürlich ein ganz anderes Verhältnis zu Outdoor-Aktivitäten bei Regen, als der gewöhnliche Mitteleuropäer, also mache ich mich gegen 13:00 Uhr auf, zu einem ersten Erkundungstripp für die morgige Wanderung zum Preikestolen. An der Rezeption des Campingplatzes bekomme ich noch einen Tipp für einen kurzen Abstecher zu einem kleinen Bergsee, vielen Dank dafür ! Die ersten 4 km bis zum Einstieg in den Wanderweg verlaufen, leider alternativlos, entlang der Straße. Endlich in den eigentlichen Wanderweg eingebogen bin ich einerseits verwundert, wie viele Wanderer mir bei diesem schlechten Wetter entgegengekommen und andererseits in welchem Outfit. Überall wird über die Herausforderung dieser Wanderung informiert und vor den wechselnden Wetterbedingungen im Gebirge gewarnt und hier kommt teilweise das Gefühl auf, man begegnet einigen Personen im Hochsommer beim Spaziergang im Stadtpark! Nach ca. einem Drittel der Strecke mache ich kehrt, denn ich will ja noch meine Empfehlung erwandern. Kaum warnen mich die ersten Schilder, dass ich die Hauptroute verlassen habe, schon bin ich alleine und der Weg wird anspruchsvoller. Die größte Herausforderung ist allerdings, dass das Regenwasser wohl auch diesen Weg zu nehmen scheint, nur in umgekehrter Richtung. Was soll es, einen verwunschenen kleinen Bergsee zu sehen kostet eben nasse Füße. Und der Weg hat sich gelohnt, ich habe den See für mich alleine und würde mich nicht wundern, wenn mir an diesem Ort ein Hobbit oder gar ein Elbe entgegenkommt. Zurück auf dem Campingplatz denke ich, dass ich gut für den morgigen Tag gewappnet bin. Jetzt duschen, essen und dann früh in die Falle, morgen wird zeitig aufgestanden.Read more

  • Preikestolen

    August 11, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker, genau meine Zeit ! Schlaftrunken bereite ich mir ein kleines Frühstück zu, dann gilt es den Rucksack zu packen und bloß nichts zu vergessen. Mit meinem E-Bike schnurre ich nur so die steile Straße hinauf (4 km, 200 HM) und um 5:30 Uhr beginnt für mich der Aufstieg zum Preikestolen. Seit Sherpas den Pfad in den Jahren 2013 bis 2014 ausgebaut haben lässt sich die als mittelschwer eingestufte Wanderung gut bewerkstelligen. Es bedarf schon einer guten Ausdauer und Trittsicherheit, insbesondere bei Feuchtigkeit ist Vorsicht auf den Steinen und vor allem mit den Wurzeln geboten. Höhenangst sollte man selbstverständlich nicht mitbringen. Trotz des frühen Aufbruchs bin ich nicht alleine, mir kommen sogar noch Wanderer entgegen, die bereits um 4:00 Uhr losgezogen sind, um den Sonnenaufgang vor Ort zu erleben. Ich erreiche mein Ziel gegen 7:15 Uhr. Die Szenerie ist überwältigend; der morgendliche Dunst steigt auf und immer öfter bahnt sich die Sonne ihren Weg durch die schnell dahinziehenden Wolken, dann glitzert der Lysefjord im Sonnenlicht und der Blick fällt auf den Preikestolen, dessen Kanten sich 600 Meter Richtung Wasseroberfläche stürzen. Selbstverständlich folgt jetzt das berüchtigte Foto an der Kante des Predigtstuhls. Es bedarf hier keiner Absperrung, jeder hält aus reinem Selbstschutz den gebührenden Abstand ein. Trotz der frühen Stunde sind schon einige Wanderer am Ziel, viele suchen sich nach dem Foto-Shooting ein nettes Plätzchen und frühstücken erst einmal. Für mich geht es noch ein Stück weiter. Tritt man den Rückweg an folgt nach wenigen Metern links ein etwas versteckter Pfad den Fels hinauf, man muss sich seinen Weg ein bisschen suchen, er verläuft in einer langgezogenen Linkskurve. Oben an der Kante angelangt hat man den wahrlich genialen Blick auf den Preikestolen. Dem Wind und der Temperatur geschuldet verlasse auch ich, nach einer kleinen Frühstückspause, diesen mystischen Ort. Das frühe Aufstehen macht sich bezahlt, auf dem Rückweg kommen mir immer mehr Menschen entgegen, teilweise hat es den Anschein, als ob bereits die ersten Busse ihre Gäste an den Ausgangspunkt der Wanderung gebracht haben. Ich schwinge mich glücklich auf mein Rad und fahre meinem zweite Frühstück entgegen. Wiedermal ein „once in a lifetime experience“ !Read more

  • Moslifjellet

    August 12, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

    Für den Montag ist noch mal ganztägig Sonne vorhergesagt, für den Rest der Woche sind die Aussichten eher durchwachsen, insofern macht es keinen Sinn, einen Fahrtag einzulegen. An der Rezeption erhalte ich als weiteren Tipp die Wanderung zum Moslifjellet, der mit 718 HM einen fantastischen Ausblick bieten soll.
    Die Wanderung beginnt ebenfalls am Einstieg zum Preikestolen, doch schon nach wenige hundert Metern biege ich wieder zu dem namenlosen kleinen See von vorgestern ab. Auf dem Weg dahin lerne ich Melissa aus Argentinien kennen, die vor drei Jahren ihre Zelte ebenda abgebrochen hat und den Wurzeln ihrer Großmutter nach Italien gefolgt ist. Jetzt lebt sie in Turin und verbringt derzeit zwei Wochen Urlaub in Schweden und Norwegen. Wir unterhalten uns in Englisch und so vergeht die Zeit des Aufstiegs zum See recht schnell. Hier trennen wir uns von einer weiteren Wandergruppe und werden ab hier auf unserem Weg auch niemanden mehr antreffen. Der Aufstieg ist von schönen Aussichten geprägt, ansonsten konzentrieren wir uns darauf die Wegmarkierung zu finden, zur Not kann Melissa unsere Route mit Komoot kontrollieren. Am höchsten Punkt angekommen tragen wir uns erst einmal in das Gipfelbuch ein, dann machen wir eine wohlverdiente Pause. Uns wurde nicht zu viel versprochen, der Ausblick ist gigantisch, man kann auf das Meer hinaussehen, bis Stavanger und auch in die Fjordlandschaft, ganz großes Kino. Auf dem Rückweg kommen downhill erstmals meine neuen Wanderstöcke zum Einsatz. Ich bin begeistert, man merkt sofort, dass beim Abstieg bis zu 30% des Körpergewichts von den Stöcken aufgenommen werden, meine Knie danken es mir. Zurück auf dem Campingplatz trinken wir noch ein gemeinsames Radler auf die gelungene Wanderung, denn morgen trennen sich schon wieder unsere Wege.
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  • Himakånå: die kleine Trolltunga

    August 13, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

    Dienstag Morgen hatte ich ein nettes Gespräch mit meinen Platz-Nachbarn, dabei habe ich auch meine Verunsicherung bezüglich der Wanderung zur Trolltunga geäußert, denn die Wanderung dauert 6 bis 8 Stunden und die Vorhersage lässt nicht auf trockenes Wetter hoffen. Da fragten sie mich, warum ich denn dann nicht die kleine Trolltunga vorziehe, die ich bis dahin gar nicht kannte. Also Planänderung für den heutigen Tag, es geht auf zur Himakånå (357 HM) nach Hindaråvåg. Zuerst geht es wieder durch den 14,3 km langen Ryfast-Tunnel nach Stavanger, dann folge ich der E39 nach Bergen. Das Navi sagt mir einen Stau mit einer Verzögerung von 23 Minuten voraus. Ich hatte bisher noch keinen Stau in Norwegen, bin aber beruhigt, ich bin immer noch auf der schnellsten Strecke. Hinter einer Kuppe plötzlich die Auflösung, in bin an meiner ersten Binnenfähre angelangt. Eine Fähre nach der anderen nimmt hier die Fahrgäste auf der Hauptroute Stavangar - Bergen auf. Super professionell, kaum hat das letzte Fahrzeug die Fähre verlassen , geht es für uns schon los und wenige Minuten später, ich bin noch gar nicht auf den oberen Decks, haben wir auch schon abgelegt. Jetzt habe ich ca. 30 Minuten Zeit für ein kleines Fotoshooting. Der Stavanger Fjord ist recht breit, der Himmel verhangen, es entstehen schöne Bilder. Wieder an Land fahre ich erst auf Haugesund zu, dann geht es mit östlichem Kurs ins Inland, vorbei an meiner ersten Stabkirche, wie schön ! Nach einem für meine Geldbörse schmerzlichen Stopp an einer Tankstelle, erreiche ich Hindaråvåg. Neben dem Kreisverkehr befindet sich schon der empfohlene Joker - Supermarkt. Hier kann man nicht nur seine Einkäufe erledigen, sondern man darf sogar gegen eine kleine Spende von 145 NOK für 6 Std. oder 250 NOK für 24 Std. sein Wohnmobil parken (Kurs derzeit 0,085 Cent). Toiletten sind vorhanden, der Wanderweg beginnt am Supermarkt. Man folgt nach rechts der Straße über die Brücke für ca. 700 Meter, dann kommt links ein kleines rotes Häuschen mit Hinweisschildern und endlich geht es auf einem Schotterweg 2,2 km ziemlich steil hinauf. Hat man den Bullen nicht angetroffen und folglich unversehrt den Gipfel erreicht, trifft die Comic-Sprache es vielleicht am besten : WOOOOOW !
    An solchen Spots findet man immer jemanden für einen Fotot-Tausch, diesmal bin ich sogar an einen Hobbyfotografen geraten, das sieht man den Bildern auch an. Dieses Panorama lädt natürlich zu einem Päuschen ein, es gibt sogar eine Bank. Nach rd. zwei Stunden zurück am Womo entscheide ich mich, ob der frühen Stunde, doch noch mein eigentliches Tagesziel, Sunndal anzusteuern. Den Campingplatz, mit einer spektakulären Lage, erreiche ich gegen 19:30 Uhr. Für die heutigen ca. 270 km habe ich rund 5 Stunden benötigt und bin gefühlte 50 km durch Tunnel gefahren. Wahrscheinlich werde ich im Traum noch ein paar Kurven ziehen ;-) Norwegen ist schon eine spezielle Erfahrung.
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  • Bondhusvatnet, Langfossen und Latefossen

    August 14, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

    Auf dem gestrigen Weg von der kleinen Trolltunga nach Sunndal habe ich auf der E134 einen ungeplanten Zwischenstopp eingelegt, denn unmittelbar neben der Straße stürzen die Wassermassen des Langfossen aus großer Höhe hinab, verschwinden unter der Straße und ergießen sich dann in den Fjord. Der Langfossen ist zwar gewaltig und beeindruckend, gehört aber nicht zu den größten Wasserfällen in Norwegen. Wenige Minuten später komme ich dann schon zu meinem eigentlich geplanten Zwischenstopp, dem Latefossen. Er ist ein besonders spektakulärer Wasserfall, denn er wirbelt als Doppelkaskade direkt neben der Fernstraße RV13 im freien Fall aus 164 Metern Höhe vom Fels herab und lässt dabei seine Gischt über die Straße wehen.
    Wie man sieht ist in Fjordnorwegen Wasser das alles bestimmende Thema. Dem geschuldet unternehme ich heute eine Wanderung zu dem Gletschersee Bondhusvatnet. Der Wanderweg beginnt direkt am Campingplatz, den auf 190 HM gelegenen See erreicht man nach knapp einer Stunde. Will man der Gletscherzunge des Bondhusbreen noch etwas näher kommen, kann man dem Pfad auf der rechten Seite des Sees für eine weitere Stunden bis zu einem steinigen Strand folgen. Zwar führen hier Brücken über kleine Wasserfälle und Schluchten, allerdings gibt es auch kurze Kletterpassagen, also ist Trittsicherheit und gutes Schuhwerk angesagt. Am heutigen Tag hat sich der Gletscher allerdings vor den neugierigen Augen der Wanderer im Dunst versteckt, aber die Ausblicke auf den wunderschönen See haben das wettgemacht.
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  • Odda und Rosendal

    August 15, 2024 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Freitag soll es den ganzen Tag trocken bleiben, meine Chance doch noch die Trolltunga anzugehen. Jetzt gilt es heute einen Regentag zu überbrücken, also unternehme ich einen Ausflug mit dem Wohnmobil. Zuerst schaue ich mir mal die Parkplatzsituation für den morgigen Trail an. Es gibt drei Parkplätze. Von P3 startet die Wanderung zur Trolltunga. Eigentlich wollte ich von P2 den Shuttlebus zum P3 nehmen, vor Ort lerne ich jedoch, dass Wohnmobile über 5,2 Meter gar nicht zum P2 hinauffahren dürfen. Folglich muss ich erst noch den Shuttlebus vom P1 zum P2 erwischen, um dort in den geplanten Shuttle zum P3 umzusteigen. Gut, dass ich vorab vor Ort war, mein Abenteuer soll ja nicht an organisatorischen Hindernissen scheitern.
    Nachdem das geklärt ist, schaue ich mir den kleinen Ort Odda an. Die bunten Häuser des Städtchens drängen sich im engen Tal des Sørfjords, der längste Seitenarm des Hardangerfjords. Odda selbst ist ein Industriestadt und hat touristisch nicht viel zu bieten, nach wenigen Minuten habe ich bereits die Fußgängerzone durchschritten. Positiv bleibt mir lediglich der günstige Spritpreis in Erinnerung. Im Rema1000 fülle ich noch meine Vorräte auf, dann mache ich mich schnell wieder auf Richtung Hardangerfjord. Bevor es durch einen 11,25 km langen Tunnel Richtung Rosendal geht, führt mich die Straße an einem Relikt aus den Zeiten der Schwerindustrie vorbei, dass wie ein Schandmal in den Fjord hineinragt. Am Hardangerfjord ist Konzentration angesagt, die Uferstraße ist stellenweise sehr eng, an einer Stelle werden wir sogar einspurig per Ampelregelung durch einen Tunnel geleitet. In Fjordnorwegen muss man keine Umwege in Kauf nehmen, um einen Wasserfall zu sehen, oft fährt man einfach direkt an ihnen vorbei. Heute lerne ich den Furebergfossen kennen.
    In Rosendal gibt es ein so genanntes Schloss. Die „Baroni“ wurde 1665 von der Familie Rosenkrantz aus Bergen erbaut und ist von einem hübschen Park mit prächtigem Rosengarten umgeben. Ich besuche auch noch den Steinpark, der sich den unterschiedlichen Gesteinsformen der Umgegend sowie der Steinmetzkunst widmet. Für Familien mit kleinen Kindern bestimmt ein lohnenswertes Ziel, mich spricht das Thema nicht so an; am interessantesten fand ich noch das Baumhaus und die Graffitis auf dem Weg. Der Regen wird stärker und ich mache mich auf den Heimweg zum Campingplatz. Nach dem Abendessen will ich noch ein paar Vorbereitungen für den morgigen Tag treffen.
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  • Der lange Weg zur Trolltunga

    August 16, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Die Trolltunga ist die spektakulärste Felsformation Norwegens, sie ragt in 700 m Höhe über dem See Ringedalsvatnet heraus und ist neben dem Preikestolen sowie dem Kjerakbolten eine der begehrtesten Ausflugsziele. Vor touristischer Überflutung ist die Trolltunga jedoch geschützt, denn sie ist nur über eine äußerst herausfordernde und mindestens 20 km lange Hochgebirges-Wanderung zu erreichen (unbedingt vorab gut über Ausrüstung und andere Voraussetzungen informieren). Belohnt wird der Wanderer dafür jedoch mit atemberaubenden Ausblicken.
    Wer die Trolltunga erleben will hat ein strammes Programm vor sich.
    Startet man am P3 sind es immerhin noch 20 km Trail mit rd. 800 HM. Alternativ ab P1 oder P2 loszugehen habe ich erst gar nicht in Erwägung gezogen. Für den Hin- und Rückweg werden 7-10 Std. veranschlagt. Verloren gehen kann man hier nicht, die Strecke ist sehr gut gekennzeichnet, außerdem ist man eh nie alleine und folgt einfach nur dem Vordermann. Positiv hervorzuheben ist, dass die Wanderer hier wesentlich besser ausgerüstet sind als am Preikestolen und alle sich ordentlich für das Foto eingereiht haben. Die Temperatur am Gipfel betrug 6°, es war sehr windig und stellenweise hatten wir, trotz guter Wetterprognosen, leichten Nieselregen. Für das Fotoshooting findet man unter dem äußerst internationalen Publikum, auch als Alleinreisender, immer helfende Hände. An Regentagen sollte man von dem Besuch der Trolltunga absehen. Zurück am Shuttle bin ich ziemlich erschöpft und wirklich froh, dass ich mittlerweile mit Wanderstöcken unterwegs bin, meine Knie danken es mir. Erst beim Abendessen kann ich -nach all der Anspannung des Tages- das Erreichte so langsam begreifen und bekomme noch beim Schreiben dieser Zeilen Gänsehaut. Wieder eine „once in a lifetime experience“.

    Timeline: 4:00 aufstehen, Katzenwäsche, kleines Frühstück, Womo herrichten, Rucksack packen; 0:45 Anfahrt P1 (Parken 300 NOK); 6:05 Shuttle zum P2 (100 NOK); anstehen für den Shuttle zum P3 (150 NOK); 7:00 Start der Wanderung; 10:30 Ankunft Trolltunga; 1:15 anstehen für das Trolltunga Foto; Rückankunft P3 um 15:15; Shuttle zum P2 (100 NOK), warten auf den Shuttle-Bus zum P1 (100 NOK) bis 16:50; Rückankunft am Wohnmobil (P1) 17:10; Rückankunft am Campingplatz 18:00. Und war es das Erlebnis wert ? Auf jeden Fall !!!
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  • Hardangerbrua und Vøringsfossen

    August 17, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    So langsam gehen mir die Sehenswürdigkeiten aus.
    Das war nur ein Scherz ;-)
    Für den Samstag ist wieder mal ganztägig Regen angesagt und Regentage sind ja bekanntlicherweise Fahrtage. Folglich geht es weiter Richtung Geiranger Fjord, rd. 450 km, übersetzt auf Norwegisch 8 Std. Fahrt, sprich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von knapp 60 km die Stunde, also mit einer Zwischenübernachtung. Der Weg ist das Ziel.
    Und schon der erste Halt, wie cool ist denn der Rastplatz in Espenes. Eine Picknick- und Toiletten-Anlage als Kunstobjekt und nebenan kann man noch auf Vertrauensbasis lokale Leckereien erwerben, respekt! Als Nächstes steuere ich die Hardanger Brücke an. Wenn man kurz vor der Brücke im Tunnel an einen blau illuminierten Kreisverkehr kommt und dann in Richtung Oslo weiterfährt, findet man direkt hinter dem Tunnel auf der linken Seite einen Parkplatz, von dem aus man sich in aller Ruhe -mit wunderbaren Ausblicken- zu Fuß der Hardanger Brücke nähen kann. Die Hardangerbrücke spannt sich 1.380 Meter über den gleichnamigen Fjord und ist damit die längste Hängebrücke Norwegens. Über 200 m hoch sind ihre Pylonen, die sie vom Land aus tragen müssen, da der Fjord in der Mitte einfach zu tief ist. Trotz ihrer Dimensionen können Kreuzfahrtschiffe die Brücke nicht passieren.
    Schon die Anfahrt zum Vøringsfossen ist spektakulär, denn die letzten 5 km schraube ich mich in Serpentinen und Tunnelanlagen mit bis zu 8% Steigung dem Ziel entgegen. Der Vøringsfossen gehört zu den berühmtesten Wasserfällen Norwegens. Tiefe Schluchten säumen den Rand des Fjellplateaus Hardangervidda, Europas größter Hochebene. Am Weststrand dieses Plateaus stürzt sich der Wasserfall 183 m in die Tiefe, davon immerhin ganze 145 m im freien Fall. Genießen kann man den Wasserfall von den spektakulären Aussichtsterrassen und zwei Brücken, die den Wasserfall überspannen. Die Infrastruktur ist perfekt, es gibt einen großen Parkplatz, von dem aus man zum Wasserfall geführt wird. Die Wege sind mit Handläufen abgesichert. Die Hauptattraktion ist natürlich die 47 m lange Stufenbrücke, die den Besucher mit 49 Stufen in schwindelerregender Höhe über den Wasserfall führt. Es war zwar mystisch, wie der Nebel durch die Schlucht zog, hatte allerdings den Nachteil, dass mir dadurch auf den obersten Terrassen die Sicht verloren ging.
    Die 67 km lange Fahrt durch das Fjellplateau Hardangervidda (ein 8.000 qkm großes Naturschutzgebiet auf einer Höhe von 1.200 Metern) konnte ich leider nicht so genießen, da mittlerweile wieder stärkerer Regen eingesetzt hatte. Wer hier unterwegs ist muß sich sprichwörtlich warm anziehen, denn die Temperaturen sanken bis auf 7°.
    Durch Zufall stoße ich im Verlauf meiner Fahrt noch auf eine sehr schöne Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert, die leider aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht zu besichtigen war. Einen Tankstopp und Einkauf später habe ich mir -um mittlerweile 18:30 Uhr- einen Übernachtungsplatz gesucht. Heute gibt es Tiefkühlpizza aus dem Omnia, unserem kleinen Camping-Backofen. Yummy !
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  • Stabkirche Lom, Ankunft Geiranger

    August 18, 2024 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    Am Sonntag geht es weiter über Lom nach Geiranger. Eigentlich liegt eine traumhafte Strecke durch den Jotunheimen Nationalpark vor mir, doch leider bleiben mir die schönen Aussichten ob des schlechten Wetters wieder mal verwehrt.
    In Lom treffe ich dann auf eine der größten Stabkirchen, die es in Norwegen noch zu besichtigen gibt. Wahrscheinlich wurde sie ursprünglich um 1150 herum erbaut und dann über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und verziert. Eigentlich bedarf es dessen jedoch nicht, denn die wunderschöne alte Holzkonstruktion selbst ist der Schmuck dieser Kirche. Sie steht mittig in einem Friedhof und wenn man zu den berüchtigten Drachenköpfen hinaufschaut hat man schon das Gefühl der ein oder andere Wikinger haucht einem noch seinen letzten Atem in den Nacken.
    Jetzt steigt die Vorfreude auf den Geiranger Fjord. Die Anfahrt ist fantastisch aber auch sehr kurvenlastig. An der Aussichtsplattform Flydalsjuvet angekommen verschlägt es einem den Atem, einerseits ob der Schönheit des Geirangers, andererseits ob des Ozeanriesen, der sich in den Fjord verirrt zu haben scheint. Nachdem auch die letzten Serpentinen geschafft sind, suche ich mir ein nettes Plätzchen auf dem Campingplatz und parke mich mal hinter der Mein Schiff 4 ein. Nachdem uns der Kreuzfahrer gegen Abend verlassen hat, bereite ich mir noch Pasta an Gorgonzola Sauce mit Walnüsse zu und lasse den Tag dann gemütlich ausklingen.
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