• Brillenbären und olympische Spiele

    Nov 8–11, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 21 °C

    Google Maps erkennt schon lange keine Strasse mehr. Wir fahren unbeirrt weiter und tiefer in die Andenbergwelt. Fabienne meint, dass es hier irgendwo einen Ort gibt an dem man gute Chancen hat Brillenbären zu beobachten. Nach einem guten Stück Schotter- und Kopfsteinpflasterpiste erreichen wir unser Ziel und werden dort von Danillo in Empfang genommen. Danillo ist Bärenflüsterer. Zwar behauptet er das nicht von sich selbst, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass dem so ist. Immerhin kennt er 62 hier lebende Brillenbären beim Vornamen. Man muss fairerweise aber erwähnen, dass er ihnen die Namen selber gegeben hat und sie üblicherweise auch nicht darauf reagieren. Dennoch bemerkenswert und 'Wetten, dass' tauglich. Auf seinem Grundstück, das auch viele Avocado- und Mandarinbäume (von denen wir naschen dürfen) umfasst, hat Danillo ein statisch nicht sehr vertrauenswürdig wirkendes Baumhaus errichtet. Vom Baumhaus aus hat man freie Sicht auf den gegenüberliegenden Berghang. Und genau dort sollen sich die drolligen, vom aussterben bedrohten Andenbären aufhalten. Wir stellen uns also hin und stechen mit unseren Feldstechern ins Feld. Stundenlang passiert nichts. Dann plötzlich immernoch nichts. Mit müden Augen legen wir uns ins Bett und stellen unsere Wecker, um am nächsten Tag um sechs wieder im Baumhaus zu stehen. Frühmorgens erscheint dann tatsächlich ein Bär, der nach ein paar Sekunden wieder in den Büschen verschwindet. Und das war es dann auch. Wir überzeugen Céline und Dario noch eine zweite Nacht zu bleiben, bevor sie sich in Richtung Kolumbien verabschieden und veranstalten am Nachmittag eine kleine Olympiade. Zwischen den Spielen machen wir immer wieder Pause, um nach den Bären zu sehen. Gegen Abend lassen sie sich dann blicken. Insgesamt drei Bären geben sich zu erkennen und wandern den Berghang hoch und runter auf der Suche nach Nahrung und Freunden.Read more