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  • Jour 31

    Ranthambore (25.03.)

    25 mars 2016, Inde ⋅ ⛅ 31 °C

    In der Hoffnung, einen Tiger in freier Wildbahn zu sehen, sind wir heute nach Ranthambore gefahren, denn dort ist ein Nationalpark, in dem es welche gibt. Die Fahrt von Jaipur aus ist mit drei Stunden eine der kürzeren und deswegen kamen wir schon mittags an. Da es bis zur Safari noch ein paar Stunden waren, fuhren wir - natürlich - zum Fort, das im Nationalpark steht.
    Bei brütender Hitze kämpften wir uns 200 Stufen den Berg hinauf. Man hatte uns einen wunderschönen Ganescha-Tempel versprochen, aber außer einem schönen Ausblick auf den Park und einem quietschbunten Bungalow, das wohl den Tempel darstellen sollte, fanden wir nichts. Bemerkenswert waren zwei indische Frauen, die ein rund zwei Meter langes und eineinhalb Meter hohes Stück eines massiven Metallzauns auf ihren Köpfen den gleichen Weg hoch trugen. Uns haben unsere eigenen Körper bei annähernd 40° schon gereicht und nach einer Stunde gings zurück hinab und zum Hotel.

    Um zwei Uhr wurden wir dann abgeholt und wieder zum Park gebracht. Wir stiegen in einen offenen 20-Sitzer ein, von denen zu jeder Zeit nur eine bestimmte Anzahl im Park sein darf, um die Tiere nicht zu sehr zu irritieren. Da Tiger eher gegen Abend aktiv werden, fuhren wir zunächst in Zonen des Parks, in denen eine Sichtung ohnehin nicht sehr wahrscheinlich ist. Auf den staubigen und holprigen Straßen, die in Kombination mit dem Metallgeländer des Wagens bei mir ein paar blaue Flecken verursachten, gings immer an Wasserlöchern vorbei, von denen die meisten drei Monate vor Beginn des Monsun jedoch trocken sind. Die noch gefüllten Löcher ziehen am Tag die meiste Tiere an und am größten von Ihnen machten wir auch den ersten längeren Stop. Wir sahen einige Axishirsche, Wildschweine, Nilgauantilopen, unterschiedlichste Vogelarten und im Wasser entspannten sich ein paar Krokodile. Es war schön, mal einen Ort zu sehen, an dem wirklich auf Tiere geachtet wird und wo die Leute auch Ahnung von ihnen haben. Wie zum Beispiel der Ranger, der mit im Wagen war und zu jedem Tier etwas wie aus einer Doku erzählen konnte.
    Als wir an einem weiteren Wasserloch hielten, gab's auf einmal Aufregung. Die Leute plapperten durcheinander und zeigten auf einen Punkt in einiger Entfernung. Tiger? Leider nein, aber ein Schakal der getrieben vom Durst an den Hirschen vorbei zur Wasserstelle trottete.
    Es ging weiter und weiter und die Sonne sank immer tiefer. Als wir auf einer Kreuzung einen Jeep trafen, teilte der andere Ranger unserem mit, dass eine andere Gruppe die Rufe der Tiere vernommen hatte, die sich gegenseitig vor dem Tiger warnen. Hinterher! Schnell war aus den beiden Fahrzeugen ein regelrechter Tross geworden, der in die entsprechende Richtung fuhr. Nach einer halben Stunde, in der sich leider nichts neues ergab, brachen wir die Suche jedoch ab. Heute kein Tiger. Aber hey, dass man einen Schakal zu Gesicht bekommt, passiert wohl deutlich seltener, als einen Tiger zu sehen. Haben wir ein Glück!

    Trotz des ausgeblieben Erfolgs war der Park definitiv sein Geld wert. So viele teils außergewöhnliche Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen, war ziemlich cool.

    Bild 1: Blick vom Fort auf den Park
    Bilder 2 bis 6: Krokodil, Hirsch, gut getarnter Schakal, Schakal am Tümpel, Hirsch im Sonnenuntergang
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