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  • Day 8

    Etappe 6: Gelemis - Kalkan

    September 23, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 24 °C

    Im Moment liege ich hier in Kalkan auf meinem Bett im familiär geführten Hotel und lausch den Gebetsrufen aus der Mosche. Ich liebe diese Stimmung sehr! 😍 Die über Lautsprecher gesprochenen muslimischen Gebete ziehen mich jedes Mal aus der Realität in eine Art Parallelwelt, in der sich plötzlich alles schön, warm und friedlich anfühlt.

    So entspannt war ich heute am Morgen jedoch definitiv noch nicht, das kann ich euch sagen. Ich hatte eine Mückenplage in meinem Zimmer und konnte überhaupt nicht gut schlafen. Als ich dann um 6 Uhr aufgestanden bin, hatte ich mich noch immer nicht entschieden, wie ich heute nach Kalkan laufen will. Einerseits deshalb, weil in meinem Wanderführer stand, dass der letzte Teil der vorgeschlagenen Tagesetappe sehr gefährlich ist, da man direkt über dem Meer an Felsen entlang klettern muss. Andererseits hat mir der Besitzer von meinem Hostel gestern gesagt, dass der erste Teil der Wanderung im Moment gesperrt ist.

    Ich habe mich dann dafür entschieden, dass ich dem Hostelbesitzer doch nicht glauben werde, weil seine Begründung überhaupt keinen Sinn machte. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn die vier Wanderstunden am Morgen gehörten zu den schönsten, die ich bis jetzt auf dem Lykischen Weg erleben durfte. Ich denke, wenn ihr euch die Fotos angeschaut habt, versteht ihr wieso. ❤️

    In Bezug auf den gefährlichen Teil habe ich mich zudem auch bereits am Morgen dazu entschieden, dass ich den längeren Umweg über die Schnellstrasse laufen werde. Es macht keinen Sinn, wenn ich hier ganz alleine mein Leben riskiere. Vor allem auch nicht mit diesem schweren Rucksack inkl. Zeltausrüstung und den starken Wind. Das war rückblickend die richtige Entscheidung, auch wenn die 1 3/4 Stunden neben der Schnellstrasse nicht gerade berauschend waren. 🚗

    Richtig begeistert bin ich vom Kalkan. Das einstige Fischerstädtchen Kalamki hat sich seit seiner Entdeckung in den 80er-Jahren durch einige Individualreisende zu einem beschaulichen Touristenziel gemausert. Ich lief bei meiner Ankunft direkt zum Hafen hinunter, setzte mich in ein Restaurant neben dem Strand und bestellte mir einen frisch gepressten Orangensaft. 🏖 🍊 An so einem Ort kommt man sofort in Ferienstimmung. Ich hatte anschliessend genug Zeit, um online nach einer passenden Unterkunft zu suchen. Es war schon lange klar, dass ich hier in einem Hotel übernachten werde. Nicht nur, weil ich wieder mal richtig schlafen muss. Hinzu kommt, dass morgen 800 anstrengende Höhenmeter bis zur Hochebene Bezirgan vor mir liegen. 🙈

    Mein Plan sieht übrigens vor, dass ich die nächsten beiden Nächte wild kampieren werde, bevor ich dann am Sonntag in Kas ankomme. Ich gehe zwar davon aus, dass ich auch dort oben zumindest ab und zu Empfang haben werde. Falls nicht, hört ihr aber erst am Sonntag wieder von mir.
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