• Reise nach Bukarest (Tag 1)

    August 16 in Romania ⋅ ☀️ 31 °C

    Die heutige Reise nach Bukarest war mit viel mehr Aufregung verbunden, als ich es mir gewünscht hatte. Als ich nämlich um kurz nach 12 Uhr in den Zug einsteigen wollte, hat mir der Zugführer immer wieder gesagt, dass es sich nicht um den Zug handelt, der auf meinem Ticket steht. Ich habe ihm das jedoch nicht geglaubt, weil es nur einen Zug gab, der um 12.17 Uhr losfuhr, so wie es auf meinem Ticket stand. Das Problem konnte erst mit der Hilfe vom englischsprachigen Zugbegleiter geklärt werden, der etwas später eintraf. Tatsächlich war das nicht mein Zug. 😳 Weil ich mein Ticket online bei den Österreichischen Bundesbahnen gekauft hatte, war auf dem Ticket die Zeitverschiebung zwischen Österreich und Rumänien nicht berücksichtig. Die Abfahrtszeit entsprach deshalb der Zeit in Österreich und nicht der Zeit vor Ort. Wer kommt denn auf so etwas? 🙈 Da ich nicht noch eine weitere Stunde im Bahnhof warten wollte, habe ich mir dann beim Zugbegleiter ein Ticket den Zug um 12.17 Uhr gekauft und bin eingestiegen.

    Kommen wir nun zum Feedback zu meiner Wanderung entlang vom Fernwanderweg „Via Transilvanica“. In den vergangenen 19 Tagen bin ich von Putna bis nach Odorheiu Secuiesc gewandert und habe dabei 478 Kilometer hinter mich gebracht. Zudem liegen über 13‘000 Höhenmeter sowohl im Aufstieg wie auch im Abstieg hinter mir. Pro Tag war ich folglich im Durchschnitt 25 Kilometer unterwegs. Unter Berücksichtigung der effektiven Leistungskilometer erhöht sich diese Zahl sogar auf 35 Kilometer pro Tag. Nicht schlecht, oder?

    Der Weg an sich war eine wunderbare Erfahrung und er ist wahrscheinlich der am besten markierte Fernwanderweg der Welt. Neben der schönen Landschaft werden mir vor allem die herzlichen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung bleiben. Ich habe zudem viele wilde Tiere gesehen, auch wenn sich die Braunbären leider bis am Schluss erfolgreich vor mir versteckt haben. Natürlich bin ich mir bewusst, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht. Wenn es um die Gefahr durch Bären geht, wird jedoch meiner Meinung nach ein viel zu grosser Wirbel gemacht. Oft erzählen sich die Leute irgendwelche alten Gruselgeschichten, die nicht viel mit der Realität zu tun haben. Wenn schon, dann sollte man sich meiner Meinung nach im Voraus mit der Bedrohung auseinandersetzen, die von den vielen Hirten- und Hofhunden ausgeht. Jedoch auch bei diesem Thema gilt, dass man eigentlich nichts zu befürchten hat, wenn man sich an die wichtigsten Grundregeln im Umgang mit Hunden hält.

    Toll an der „Via Transilvanica“ ist, dass man regelmässig in unterschiedlich grossen Dörfern mit kleinen Lebensmittelläden vorbeikommt, in welchen man bei Bedarf oft auch übernachten kann. Um die Wasservorräte muss man sich deshalb eigentlich nie Sorgen machen. Etwas erstaunt hat mich jedoch, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Ländern (wie zum Beispiel der Türkei) fast keine Brunnen mit frischem Quellwasser gibt. Noch eine ergänzende Information für Personen, die wie ich mit dem Zelt unterwegs sind: Ich bin an keinem einzigen Fluss oder Bach vorbeigekommen, aus dem ich ohne bedenken Wasser getrunken hätte. Ich weiss nicht, ob ich mir das eingebildet habe, aber das Wasser sah nie gut aus.

    Da es mir hier wirklich sehr gut gefallen hat, ist für mich bereits jetzt klar, dass ich eines Tages nach Rumänien zurückkehren werde, um die restlichen Etappen der „Via Transilvanica“ zu absolvieren. Da bin ich mir ganz sicher und ich freue mich bereits jetzt darauf.

    Übrigens bin ich inzwischen in meinem Apartment in Bukarest angekommen und es übertrifft alle meine Erwartungen. 😍 Die Wohnung, das Bad, der Balkon und die Aussicht sind einfach nur wunderbar.
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