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  • Day 17

    Marthe-Routine

    September 9, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Die morgendliche Routine sieht so aus: Gesa wacht unten mit Marthe auf und ich schau von oben hinunter. Ich beuge mich über den Rand des Bettes und sehe dann Marthe sitzend, sie sieht mich, lächelt. Ich bewege meinen Alabasterkörper ungeschickt in die untere Etage, es ist ca. 06:30 Uhr. Die nächsten 90 Minuten wird unten rumgesessen, die Nacht besprochen, Wasser und Kaffee gekocht, Marthe tüddelt und wir tüddeln und die Zeit tüddelt so weg. Und dann frühstücken wir. So langsam, dass man fast wieder einschläft. Häufig schläft dann auch Marthe wieder ein. Im Anschluss startet der Tag mit irgendwas. Heute war irgendwas der Besuch des Schlosses, der sich, vorweggenommen, bis 17 Uhr zog. Ausflüge mit Kind dauern einfach ewig. Dann hält man an, dann wird umgesetzt, dann wird getragen, dann wird in den Schlaf geschoben, dann ruht man sich aus. Dann fängt alles wieder von vorne an, plus Mahlzeiten für uns und für Marthe und dann schlafen. Zwischendrin dann heute die hässlichste Kunst der Welt. Manchmal denk ich, dass der/die Künstlerin bei bestimmten Prozessen denkt: „Ah, ne, das ist zu hübsch. Ich mach das jetzt mal hässlicher.“ Banause. Ich weiß. Aber heute stand ich vor so einem, ja, also vor so einem, ja, Kopf oder so. Der sah aus als wäre ihm Dresden 1945 direkt auf den Kopf gefallen, also ne, als wäre Dresden 45 in seinem Kopf passiert. Heftig. Gesa stand übrigens heute auf einem riesigen Fass Wein. Oben drauf. Und winkte mir zu. Ein wunderschönes Bild. Der Blick vom Schloss übrigens auch. Wunderschön. Morgen gehts weiter mit der Marthe-Routine und wir wissen: Dieser Urlaub geht grade langsam zu Ende.Read more