Elternzeit

August - September 2020
Wir (Gesa, 34 und Daniel, 34 mit Marthe, 0,7) verbrachten unsere Elternzeit mit unserem T4 California (Hein, knapp 30). Wir waren drei Wochen unterwegs und fuhren im Uhrzeigersinn durch Deutschland. Read more
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  • Day 1

    Start in Kiel

    August 24, 2020 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Marthe hat den Laden im Griff, alles ist gepackt. Bei bestem Regenwetter ziehen wir los. Wir haben alles dabei...glauben wir....

  • Day 1

    Biohof Hümme

    August 24, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Knapp 2 Stunden waren wir unterwegs, bis wir auf dem Biohof Hümme unseren Stellplatz einnehmen konnten. Marthe ist durchgehend gut drauf - am Abend dann auch. An Schlaf ist nicht zu denken. So ist das. Der Hof ist ein Demeterhof mit eigenem Hofladen. Es gibt Eier aus dem hauseigenen Hühnermobil, Tomaten, Kartoffel und Dies Das Gemüse. Die Gastgeber Lars und Anne empfangen uns herzlich. Wir dürfen auch einen Blick in die „Hütte“ werfen. Dort feiert die Landjugend ihre Ernte...oder so ähnlich. Gesa ist entzückt, der Anblick beleuchteter Kornflaschen lässt Heimatgefühle aufkommen. Morgen gehts zum Brauhaus Vielank, dort soll es selbstgebrautes Bier und Schnaps geben.Read more

  • Day 2

    Vielanker Brauhaus

    August 25, 2020 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Knapp 80 Minuten vom Biohof Hümme liegt Vielank. Oder besser das Brauhaus Vielanker in Vielank. Viel Vielank. Der WoMo-Stellplatz ist einfach gehalten, viel Platz aber direkt an der Straße. Nachdem es gestern Gesas Pfannkuchen mit Biohof Eiern gab, stand heute ein Essen im Brauhaus auf der Speisekarte. Der Auerochse musste herhalten, als Gulasch und Burger. Tolles Haus, sehr netter Service auch und grade mit/für Marthe. Familienfreundlich stünde jetzt wohl im ADAC Restaurantführer. Das Bier ist im Haus gebraut, man schmeckts. Gesa bekam ein Apfel-Cider und ich ein Pils. Topp. Es geht weiter zum Waldhof Bruchmühle. Am Telefon sagte man mir grade, dass es morgen Abend Wild(-wurst) gäbe...Gesa, Wild! Die nächsten Tage ist das Wetter durchwachsen angesagt. Wir hoffen auf möglichst wenig Regen, ein Tag im Bus kann lang werden....Read more

  • Day 3

    Waldhof Bruchmühle

    August 26, 2020 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Ein Hoch auf die Chemietoilette. Auf Grund der Pandemie und dem allgemeinen Toilettenmangel an der Müritz, hat das Porta Potti(!) auf der Prioritätenliste die Kaffeemaschine überholt. Darauf ein fröhliches „Potti“ im Chor. Das Wetter ist gar nicht August, eher so Oktober. Aber und das ist eigentlich das Beste: Marthe ist das völlig egal. Wir kämpfen eher mit der leichten Wehmut, dass wir ohne Corona schon in Italien wären. Der Waldhof Bruchmühle bot uns heute das versprochene Wild und eine wirklich nette Grillrunde. Zwar hat das ganze so einen leichten Touch von DDR-Datsche, aber wie sagte meine Oma: Andere Länder, andere Hütten. Oder so. Morgen gehts Richtung Berlin. Das Bedürfnis nach einer Keramiktoilette wächst und wir setzen alle Hoffnung in die Hauptstadt.Read more

  • Day 4

    Von Dingen, die man nicht...

    August 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 17 °C

    braucht und Orten, die etwas wärmer besser schmecken würden, haben wir ne Menge dabei. Wir wussten, dass wir aufpassen müssen, was wir mitschleppen. Der Fernseher blieb zuhause. Aber der große Rest, den nahmen wir mit. Nun plagen wir uns mit zu viel Gedöns. Das nervt. Jetzt überlegen wir, ob wir einen Flohmarkt veranstalten. Solltet ihr einen Malertisch an der A4 sehen, wir freuen uns, wenn ihr uns Großmutters Standuhr oder die mobile Sauna mit Ambiente-Light abnehmt. Wir stehen jetzt übrigens am Krossinsee unter Pinien. Das ist wie Toskana. Und wie der Toskana-Effekt. Also das Dinge, die man im Urlaub genießt, zuhause nicht so gut sind. So ist das auch mit Orten. Stelle die Toskana an den Krossinsee und es ist wie mit dem mitgebrachten Wein aus Florenz. Aber schön ist es trotzdem, nur halt nicht so warm. Marthe hat heute übrigens zum ersten Mal geschaukelt. Ist dann auch egal, wie das Wetter ist. Wenn die schaukelt, dann bleibt die Welt stehen...Read more

  • Day 5

    Vom roten Teppich

    August 28, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Wäsche waschen. Ein ewiges Thema. Weiße Wäsche, bunte Wäsche, bei 90 Grad, Vorwäsche (wer benutzt das eigentlich?) - es ist eine Kunst. Kunst soll nicht umsonst sein. Also auch auf dem Campingplatz kostet sie etwas, 4,50 €. Kartenzahler wie wir haben kaum Hartgeld auf der Hand. Die letzten Euros sind irgendwo, wo die Socken in den Maschinen verschwinden. Der nächste Ort mit Geldautomat heißt Neu-Zittau und ist, richtig, 4,50 Kilometer Fußmarsch entfernt. Wetter ist übrigens gut, spielt aber heute eigentlich kaum eine Rolle. Im Ort angekommen, ist die hiesige Sparkasse in den nächsten Ort gezogen, also ab zum Bus, dessen Fahrer uns auf Grund fehlender Winkzeichen „nicht den roten Teppich“ ausrollen will und uns nach diesem Fußmarsch, verschwitzt mit Marthe auf dem Arm, schnippisch entgegnet „ja, det tut mir alles leid, mhm.“ ‚Arsch’, denken wir und steigen am Müggelpark aus, setzen die Masken auf und holen Geld. Klingt wie Bonnie und Clyde. Das ist alles für die Waschmaschine, nicht vergessen! Der Rückweg dauert, Wartezeiten, dies das. Dann aber der Bus, nur noch wenige Minuten fahren, dann Entspannung und dann...fährt der rote Teppich (schöne Grüße an die Oder-Spree Bus GmbH) an uns vorbei. Er winkt noch hilflos, aber er fährt vorbei. Undenkbar, dass der selbe Busfahrer ca. 3 Minuten später auf der anderen Straßenseite wieder hilflos winkend und sprachlos (er hechelte vor sich hin) mitteilen will, dass er uns einfach zu spät gesehen hätte und uns nun zu einer Rundfahrt einlädt, die sich wenige Minuten später in eine „ich verlasse jetzt die Route und fahr euch nochmal rum“ änderte. Ein feiner Kerl, der uns tatsächlich den roten Teppich ausrollte. Bisschen blind für einen Busfahrer, aber ein feiner Kerl. Nach einigen Umwegen, mit viel Geld in der Tasche wieder auf dem Campingplatz stellen wir fest, dass man die Waschmaschine nur bargeldlos starten kann. Marthe sitzt auf dem Bett und lacht, so wie sie es halt macht. „Ein guter Tag“, sagt Gesa noch, „viel besser als gestern mit dem Regen“. Recht hat sie. Und Marthe auch. Jetzt aber ein Glas Wein.Read more

  • Day 6

    ElternseinimUrlaubinBerlin

    August 29, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Besucht man Berlin, wenn an dem Tag Neonazis, Ver-rückte, Sekten, Familien mit IrgendwasichhabnichtalleTassenimSchrankHintergrund gegen Maßnahmen der Regierung bzgl. der Pandemie demonstrieren? Ja, ne, ja ne, wir ja. Aber mit Abstand. Der Mob in Berlin-Mitte, wir in Friedrichshain. Ich bin da gefühlt ein wenig zuhause, ist natürlich Quatsch, aber ich hab da ein Gefühl von Heimat. Deshalb geh ich da auch durch die Straßen und tu so als würd ich SMSen schreiben, ganz lässig quasi, glotze aber eigentlich dauernd auf GoogleMaps, um mich nicht zu verlaufen. Das geht soweit, dass ick mir n Dialekt anjewöhnt hab, wa. Jetzt aber mit Kind bin ich Fremder, schlimmer - Touri. Darum fahren uns auch deutlich öfter Busse, Züge weg und Trams, Roller und Fahrradfahrer über. Ich bin auf einmal offiziell Deutsche Bahn App - Gucker. Kurz gesagt: Ich bin Papa. Ganz Friedrichshain hat auf einmal neue Ecken, ich lechze nach Sicherheit, aber an jeder Ecke lauert die Gefahr. Zigarettenstummel auf dem Boxhagener Platz, Wespen hier, Kampfhunde da. Maximale Unruhe. Ich bin ein Angsthase mit Tendenz zum Hypochonder. Jede Cola-Dose wird auf Stichtiere untersucht, jeder Penner ohne Maske hat Corona. Und wenn dann echt was schief geht, mich die Sicherheit verlässt, beim letzten Umstieg von Bahn in Bus in Zeuthen, wir dann eine Stunde warten müssen - dann, ja dann is scheiße. Taxi jetzt! Ne. Warten! Ne. Doch. Puh. Aber auch eigentlich normal. Touris und Hypochonder-Daddys verpassen nunmal Anschlusszüge und glotzen in die Bahn App, is halt so. Muss ich mit klarkommen, is halt so. Was den Besuch in Berlin angeht, so im Detail, ich mach’s kurz: war geil. Ich liebe die kleinen Läden, die Cafés, die bunten Leute, das kurz mal Wegschalten, das ungerade Pflaster auf dem sich EmmalJunga-Kinderwägen die Achsen verbiegen und die Erinnerungen, die ich Gesa zum zehnten Mal erzähle und meine Vorstellung, dass Marthe dort ein WG-Zimmer bezieht, damit wir fortan dort übernachten können und wir ein Abo für das Berliner Ensemble haben. Wir bleiben übrigens noch. Ganz Deutschland hat Schlechtwetter bestellt, ick gloob mein Schwein pfeift.Read more

  • Day 7

    2m^2

    August 30, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Ich bin in Mathe so schlecht, das kann man kaum messen. Aber es können hier, also im Bus, nicht mehr als diese zwei Quadratmeter sein. Etliche Elternblogs oder Mamablogs oder Papablogs oder Ichbloggeüberallesblogs suggerieren dir folgendes: „Alles ist wunderbar gewesen im Campingurlaub, wir liebten uns alle. Wir wuchsen hart zusammen.“ Es ist also nie anstrengend. Also. Naja. Vor allem Marthe wächst. Das macht sie allerdings recht gut. Aber bei Regen im Bus, also heute hatten wir ca. (also echt nur ca., weil ich nicht genau...genau) 50% Regen. Echt nicht schlimm, weil wir uns ja so hart lieben. Aber halten wir einmal fest: Marthe (!) hat sich dreimal den Kopf gestoßen, nicht wild, aber sie ist immerhin die Kleinste hier. Die Kaffeemaschine heizt den Raum so auf, dass wir schwedische Saunagänge machen könnten. Alle Sachen, die wir haben, waren schon einmal ganz woanders und sind jetzt entweder nochmal ganz woanders oder weg. Dass Dinge hier verschwinden können ist mir schlichtweg ein Rätsel, geht aber. Aber was noch auf 2m^2 geht ist Baden. Marthe hat gebadet, in unserer Transportkiste und sie hat es genossen. Und niemand badet so schön wie Tante Marthe.Read more

  • Day 8

    Jurassic Park im Osten...

    August 31, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    und warme Herzen. Wir fahren nach Wildenau hinein und die Fassaden der Dörfer sind weniger einladend als ein Weihnachtsfest unter Palmen. Vor den Toren der Straußenfarm aber, empfängt uns Peter, der nicht nur die Pforten zu seinem Hof sondern auch zu seinem, das klingt natürlich jetzt nach Telenovela, Herzen öffnet. Weil er eben nicht protzt und prahlt sondern Geschichten erzählt. Von 2006, als er mit seiner Frau Ninette den Hof kaufte oder den Kindern, die eine schöne Fete unter Corona-Auflagen feierten. Von den Gästen, die diesen Sommer so viele wie noch nie waren und dem Straußenfleisch. Diese Strauße übrigens machen Geräusche nach denen sich Steven Spielberg die Kamera geleckt hätte. Es röhrt über den Hof, als hätte ein Brontosaurus asthmatische Anfälle. Der Strauß an sich ist ein Urtier, das eben nur hier überleben kann. Wild-enau, das Jurassic Park des Ostens.
    Übrigens: Wer noch Grundstücke sucht, der ist hier gut bedient. Unter 60€ den Quadratmeter ist hier noch was zu bekommen, röhrende Risenvögel inklusive.
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  • Day 9

    Königstein nicht im Taunus

    September 1, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    The eagle has landed. 12 mal. In Marthes Gesicht. Dr. Google sagt Mumps, Masern, Röteln und mit Pech Bettwanzen. Die Realität sieht so aus: Mücken. Schon in Berlin hatte sie ein bis zwei Stiche zu verkraften, jetzt also die fiese Maximalattacke im Jurassic Park Wildenau. Nebenbei kommen jetzt Zähne. Ich sag mal so, gäbe es die Mama nicht, der flaschenanrührende Papa wäre auf ganzer Linie verloren. Mama Gesa, Marthe und ich sagen: Gott sei Dank gibt es dich. Da ist es dann auch zu verzeihen, dass du uns Hoffnung gemacht hast, dass das Wetter in Königstein gut sei, dann aber leider das Königstein im Taunus mit dem in der Sächsischen Schweiz verwetterwechselt hast. Es ist übrigens bildschön hier, niemand möchte woanders sein. Nebenbei: Unsere Nachbarn brechen grade zu einer „Gute-Nacht-Fahrradtour“ auf. Hab ich belauscht. Was soll der Quatsch. Fahren die jetzt über den Platz und sagen jedem Gute Nacht und werfen die Camper mit Sand ab? Zu allem Überfluss auch noch Ostholsteiner. Da fährt man durch die komplette WallaPampa und trifft Ostholsteiner, dessen einzig wirklich toller Ort der Hansa Park ist. Fällt mir nichts mehr zu ein. Außer: Es ist schön hier und ich freu mich auf morgen. Da gehts aufn Berg. Mit Marthe unserem Streuselkuchen.Read more