• Augen - und Gaumenschmaus

    October 25 in Italy ⋅ 🌬 17 °C

    Auch gestern Abend frischte der Wind wieder ordentlich auf und ruckelte uns in den Schlaf.

    Heute Morgen schien Petrus erst einmal die Puste ausgegangen zu sein und bei windstillem Wetter, ging es am Morgen noch einmal auf die Burg – ihr wisst schon … Sonnenaufgangsfotos standen auf unserer ToDo – Liste , anschließend bin ich mit Mom noch ein bisschen durch den Ort getingelt, damit ich mir  die Beine vertreten  und alles erledigen konnte. Insgeheim hatte ich gehofft, noch einmal auf die kleine Fellnasenlady zu treffen, aber leider konnte ich ihr nicht Arrivederci sagen, denn kurze Zeit später war unsere Schnecke startklar und wir setzten unsere Tour fort.

    Ein erneuter Regionenwechsel stand auf der Tagesordnung, nachdem wir gestern aus den Abruzzen nach Molise gewechselt waren, ging es heute in die Region Apulien.

    Aus der Hügellandschaft wurde eher welliges  Ackerbaugelände. Außer akkurat angelegten Olivenhainen – in denen heute große Ernteeinsätze stattfanden und schon leergelesenen Rebstockreihen, wurde dem bis jetzt verwöhnten Auge diesmal nicht viel geboten.

    Im Gegenteil die auf den Höhenzügen der Region aufgestellten vielen Windräder gefallen mir überhaupt nicht.

    Daher  schlummerte ich fast die ganze Zeit und wurde erst durch das Einlegen des Rückwärtsganges auf einem Parkplatz in Troia geweckt.

    Die Hauptattraktion dieses Ortes ist die, der Himmelfahrt Maria gewidmete, Kathedrale.

    Eine beeindruckende Fensterrose aus dem 13. Jh. dominiert die Vorderfassade und taucht den hohen, fast leeren Innenraum in ein  angenehmes Licht. Toll sind auch die aus 28 Feldern bestehenden Bronzetüren mit ihren Türklopfern, die  einem schon seit 1119 den Zugang zu diesem Gotteshaus gewähren.

    Ganz in Ruhe betrachteten meine Beiden dieses majestische Bauwerk ehe wir weiter durch diese  recht belebte Stadt pilgerten, in einem Straßencafe den obligatorischen Latte genossen, den Schulkindern beim Start ins Wochenende zusahen – ja ihr lest richtig, in Italien ist fast überall auch noch Samstag Schultag und die viele - im wieder aufgefrischten Wind – flatternde, an Seilzugleinen befestigte Wäsche in den schmalen Gassen bestaunten.

    Als nächstes Etappenziel wollten wir eigentlich in Osara di Puglia halten, dazu hieß es 20% Steigung zu bezwingen – chapeau vor Schnecke und Fahrer , aber sehr einladend wirkte dieser Ort dann doch nicht, also gab es nur für die am Parkplatz herumlungernden Streuner ein paar Hundekekse und weiter ging die Fahrt nach Panni.

    Einem etwas abseits gelegenen Ort, der  aber seit Mai diesen Jahres einen wunderschönen Womostellplatz – sogar mit  Grillplatz und Duschanlagen für die Zweifüßler -  besitzt und somit entsprechende Touristen in die schon im 1.Jh,  vor Christus erwähnte Gemeinde lockt.

    Nach einem Schneckensiestapäuschen, mit Käffchen für meine Lieben und einigen Leckerlis für meine Berichterstattung, rüsteten wir uns, zur Erkundung der auch hier wieder verwinkelten  Sträßelchen.

    Es ist jedes mal beeindruckend, wie liebevoll und mit handwerklichem Geschick in Vorzeiten, Türklopfer, die schmalen Eingangsportale, Fensterumrandungen etc. die  kleinen Häuschen - die oft nicht viel breiter als die Haustüren sind – verzieren.

    Ich bin jedes Mal froh, wenn die Beiden sich solche Details genauer betrachten, habe ich dadurch Gelegenheit noch intensiver die obligatorischen Markierstellen  beschnüffeln zu können.

    Auf der Suche nach einem Lokal, in dem meine Zweibeiner zu Abend essen konnten, waren uns sehr nette Dorfbewohner behilflich, allerdings hatten wir alle nicht bedacht, dass anders als von zu Hause gewohnt, hier in Süditalien Restaurants abends nicht vor 20.00h / 21.00h öffnen. Aber der nette Pizzariabetreiber vom La Locanda di Pan, war so nett, für uns schon Pizzen to go zu backen , so haben wir die Wartezeit auf einem nahen Spielplatz verbracht und die Terrasse der Verliebten besucht  ;)

    Nur eine gute halbe Stunde brauchte der Pizzabäcker und dann kam der Boss mit herrlich duftenden Kartons aus dem Restaurant zurück, flotten Schrittes ging es zurück zur Schnecke , wo  es sich meine Zwei  schmecken ließen und auch ich meinen Futternapf wieder restlos leerschleckerte.

    Während ich schon zufrieden auf meiner Kommandobrücke schlummerte, nutzten Mom & mein Boss den Stellplatzluxus ausgiebig duschen zu können, ehe auch sie sich zur Ruhe legten.
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