• SPARGELSTANGEN „EN GROS“

    26–27 окт., Италия ⋅ ⛅ 20 °C

    Was war das für eine unruhige Nacht – nicht, weil es hier auf dem Stellplatz laut gewesen wäre, ganz im Gegenteil  - wir waren die Einzigen, aber der gestern ja schon im Tagesverlauf  wieder zunehmende Wind, hatte nichts besseres zu tun, als in unregelmäßigen Abständen mit ordentlichen, das Womo durchschüttelnden Böen um die Ecke zu kommen und gleichzeitig trommelten auch immer mal wieder   Regentropfen richtig laut auf unser Dach.

    Dementsprechend trüb, windig und nieselregnerisch gestaltete sich daher auch der Morgen, der sich aber zum Glück heute erst eine Stunde später einstellte, da ab jetzt ja  wieder Winterzeit gilt.

    Bei so ungemütlichem Wetter jagt man ja keinen Hund vor die Tür, also ließen wir es ganz geruhsam angehen und ich hielt mein Vormittagsschläfchen diesmal auf meiner Kommandobrücke.

    Gegen 11.00h hatte der immer noch stürmische Wind aber dann die Regenwolken hinweggefegt, zaghaft blinzelte die Sonne uns zu und wir steuerten ein neues Etappenziel an:

    Zungoli – dieser ebenfalls zu den schönsten Dörfern Italiens gehörende Ort, liegt nun schon in der Region Kampanien.

    Auf einem Tuffhügel gelegen, gehen die Ursprünge bis in die Römerzeit zurück. Seine heutige Gestalt, die sich mit seinen kopfsteingepflasterten , eng – verwinkelten Gassen nahtlos in unsere  zuvor besuchten Örtchen einreiht, erhielt auch Zungoli ebenfalls im Mittelalter. Leider stehen hier sehr, sehr viele Häuschen aber leer und sind stark vom Verfall bedroht.

    Mir hat es hier aber trotzdem prima gefallen, mit meiner Nase stets vorneweg, habe ich diesmal meinen Beiden empfohlen, wie wir am besten durch diese Gassen, zu einer kleinen Bar gelangen - ist es doch inzwischen schon eine gute Tradition, sich nach dem Hin und Her, Treppauf – Treppab irgendwo gemütlich niederzulassen, auszuruhen und das italienische Treiben zu beobachten .

    Heut zum Sonntag war in der von mir angesteuerten Bar echt richtig viel Trubel, aber für uns gab es noch ein Plätzchen im Sonnenschein und für die Zweifüßler leckere Getränke zu phantastisch niedrigen Preisen….

    Nach diesem Päuschen ging es zurück zum Womo und weiter durch die Lande, diesmal auch über richtig schlechte Straßen, bei denen mein Boss froh war, dass unsere Schnecke ordentlich Bodenfreiheit hat.

    Ich hatte ja gestern schon von den Windrädern auf den Bergrücken geschrieben, aber heute  wurde dies mehr als getoppt. Soweit das Auge reichte standen überall diese Spargelstangen  und trotz heftigen Wind meist nichtsnutzig herum … wenn das die Zukunft unserer Landschaften sein soll … gruselig…

    Das passt alles so gar nicht zusammen, wenn dann die auf den Hügeln erbauten kleinen Orte auftauchen … wie unser heutiges Etappenziel Monteverde, das ebenfalls der Gemeinschaft der schönsten Dörfer angehört, eine eindrucksvolle, mittelalterliche Festung das Gesamterscheinungsbild prägt und rundum diese rotierenden Gesellen stehen …

    Aber ich als Fellnase kann da sowieso nichts daran ändern …

    Also genoss ich einfach direkt aus dem Womofenster den Blick auf die Burg, zu der wir nach einer Kaffeepause aufbrachen.

    Wie heute schon erprobt, durfte ich größtenteils die Expeditionsleitung übernehmen und so meine Beiden bis zum Burgplateau geleiten. Unterwegs gab es natürlich wieder entsprechende Schnuffel – und Fotostopps, bis es auf einmal nicht mehr weiter ging – auf der hübsch angelegten Terrasse vor der Festung hatte sich meine Leine in einer Ritze des Holzfußbodens derart verhakelt, dass es eine ganze Weile gedauert hat, eh wir die Leine unversehrt wieder herausbekommen hatten … Erleichtert, dass ich wieder mit meinen Zweifüßlern mitlaufen konnte, setzten wir unsere Tour, durch die hübsch beleuchtete Burg und Altstadt fort, um dann, ohne weitere Zwischenfälle, pünktlich zur  Abendbrotzeit wieder im Schneckenhaus angekommen zu sein.

    Hier liege ich nun zu Füßen meiner Lieben in meiner Schlafhöhle und genieße noch ein wenig den Ausblick auf die Festung, bis mir die Augen zufallen werden.
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