Christo in Paris

September - October 2021
A short but fine adventure by Ronald Richter Read more
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  • Day 2

    L’Arc de Triomphe, Wrapped

    October 1, 2021 in France ⋅ ☁️ 10 °C

    Die von Christo (1935–2020) und Jeanne-Claude (1935–2009) entwickelte Installation »L’Arc de Triomphe, Wrapped« war ein work in progress: Die Idee für das Projekt entstand schon 1962, danach liefen die Vorbereitungen zur Umsetzung viele Jahre lang. Die Künstler haben stets vorgesehen, dass ihre noch nicht vollendeten Projekte auch posthum umgesetzt werden.

    Die Verhüllung des Triumphbogens war ihnen ein besonderes Anliegen: Eine Hommage an Paris, an die Stadt, in der sich Christo und Jeanne-Claude Ende der 1950er Jahre kennenlernten und in der sie bis Mitte 1960 lebten. Eine Hommage an die Stadt, die für sie persönlich so wichtig war – für ihre Verbindung zueinander sowie für ihre künstlerischen Anfänge.

    Weil es ein wahres Herzensprojekt war, arbeitete Christo an »L’Arc de Triomphe, Wrapped« auch nach dem Tod von Jeanne-Claude weiter. Für September 2020 hatte Christo die Umsetzung des final durchgeplanten und fertig finanzierten Projekts vorgesehen, doch bedingt durch Christos Tod im Mai 2020 wurde das Projekt um ein Jahr verschoben. Im September/ Oktober 2021 wird die Installation unter Obhut von Christos Familie und Team durchgeführt.
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  • Day 2

    Faltenwurf und Knoten

    October 1, 2021 in France ⋅ ☁️ 11 °C

    Mit 25.000 m² recycelbares, blau-silbernes Polypropylen-Gewebe, das sich bei Wind und Wetter leicht bewegen soll, wurde der Arc de Triomphe "eingepackt". Vom 18.9. bis zum 3.10.2021 wird der Traum des im Mai 2020 verstorbenen Christo und seiner Frau Jeanne-Claude wahr: Der 50 Meter hohe Triumphbogen verwandelt sich dann vollständig in ein gigantisches Geschenkpaket, das von 3.000 Metern rotem Seil zusammengehalten wird.

    Mit insgesamt 19 Stoffbahnen wurde der Triumphbogen verhüllt. Dabei wurden die ersten drei Rollen zunächst auf einer der beiden Schmalseiten des Bauwerks mitten in Paris entfaltet, insgesamt eine 25.000 m² große Hülle. Ein Vorgang, der für Christo und Jeanne-Claude zum Kunstwerk gehört und deshalb auch nicht von Kränen oder Hubsteigern ausgeführt wird. Das Material für die Realisierung dieses Traums stammt von einem deutschen Unternehmen.

    Ursprünglich war die Verhüllung, für die Christo alle Pläne und Zeichnungen bereits vor seinem Tod fertiggestellt hatte, für den Herbst 2020 geplant. Nach Christos Tod und wegen der Corona-Beschränkungen wurde sie jedoch auf 2021 verschoben. Deshalb wurden die fertigen Stoffbahnen in einer Halle in Greven in Mecklenburg-Vorpommern zwischengelagert. Von dort wurden sie mit Lastwagen nach Paris gebracht. Nach dem Ende der Kunstaktion soll das Material geschreddert und recycelt werden.
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  • Day 2

    Arc de Triomphe

    October 1, 2021 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Der Arc de Triomphe de l’Étoile (Triumphbogen des Sterns) oder kurz Arc de Triomphe ist ein von 1806 bis 1836 errichtetes Denkmal im Zentrum der Place Charles-de-Gaulle in Paris. Er gehört zu den Wahrzeichen der Metropole. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der täglich gewarteten Ewigen Flamme im Gedenken an die Toten, die nie identifiziert wurden. Das ganze Jahr hindurch finden Kranzniederlegungen und Ehrungen statt, die ihren Höhepunkt in der Parade am 11. November finden, dem Jahrestag des Waffenstillstands zwischen Frankreich und Deutschland im Jahr 1918.

    Der Triumphbogen diente dem Ruhm der kaiserlichen Armeen und wird von manchen pathetisch als „Altar des Vaterlandes“ bezeichnet, denn an diesem Ort finden die feierlichsten staatlichen Zeremonien Frankreichs statt; häufig führen Festumzüge von hier aus die Avenue des Champs-Élysées hinunter oder enden mit dem Arc de Triomphe als Ziel.

    Er ist Teil der „historischen Achse“, einer Reihe von Monumenten und großen Straßen, die aus Paris herausführen. Zwölf Avenuen gehen sternförmig von diesem Triumphbogen aus. Die heutige Form des Platzes entstand 1854, war in Grundzügen aber bereits seit dem späten 18. Jahrhundert so ähnlich angelegt worden, wenn auch nur mit vier Straßen.

    Der Triumphbogen selbst wurde von Kaiser Napoleon I. nach der Schlacht von Austerlitz zur Verherrlichung seiner Siege 1806 in Auftrag gegeben. Am 15.8.1806 wurde der Grundstein zum Bau gelegt. Zwei Jahre dauerte der Bau der Fundamente. 1810 erhoben sich die vier Pylonen des Triumphbogens aber erst bis zu einer Höhe von 1 m. Napoleon heiratete am 1. April 1810 die habsburgische Prinzessin Marie-Louise; er ließ dazu ein provisorisches Modell des Triumphbogens aus Holz und Stuck in originaler Größe errichten. Ähnlich dem Elefanten der Bastille stand diese Ehrenpforte längere Zeit. Der Triumphbogen wurde (anders als der Elefant) letztlich fertiggestellt.

    Als der zuständige Architekt Jean-François Chalgrin im Januar 1811 gestorben war und Napoleon am 6.4.1814 abdankte, wurden die Bauarbeiten gestoppt. Louis XVIII. ließ sie 1824 unter der Leitung von Héricart de Thury fortsetzen. 1830 entschied sich König Louis-Philippe zur napoleonischen Konzeption zurückzukehren. Er und Adolphe Thiers entschieden über den figurativen Schmuck und seine Ausführenden. Der Bogen wurde 1836 von Huyot und Blouet fertiggestellt. Am 25.6.1836 schoss ein 26-jähriger Anarchist namens Louis Alibaud auf die Kutsche des Königs und verfehlte ihn nur knapp. Der König beschloss daraufhin, nicht an der geplanten großen Militärparade teilzunehmen, die am 29. Juli zur Erinnerung an den sechsten Jahrestag der Julirevolution von 1830 und zur Einweihung des Bogens stattfinden sollte.
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  • Day 2

    Eiffelturm

    October 1, 2021 in France ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Eiffelturm, 324 Meter hoch, wurde 1887 bis 1889 als monumentales Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet. Der nach dem Erbauer Gustave Eiffel benannte und zum Errichtungszeitpunkt noch 312 Meter hohe Turm war von seiner Erbauung bis zur Fertigstellung des Chrysler Building 1930 in New York das höchste Bauwerk der Welt. Mit der Ausstrahlung des ersten öffentlichen Radioprogramms in Europa 1921 und des ersten französischen Fernsehprogramms 1935 trug das Bauwerk als Sendeturm zur Geschichte des Hörfunks und des Fernsehens bei. Der Fernsehturm ist die wichtigste Sendeanlage des Großraums Paris und beherbergt als Turmrestaurant das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Le Jules Verne.

    Als höchstes Bauwerk von Paris prägt er das Stadtbild bis heute und zählt mit rund sieben Millionen zahlenden Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Wahrzeichen der Welt. Der Eiffelturm ist das Vorbild vieler Nachahmerbauten und wird in Kunst und Kultur im Zusammenhang mit Paris und Frankreich vielfach aufgegriffen. Er gilt als nationales Symbol der Franzosen und avancierte zu einer weltweiten Ikone der Moderne.

    Unter regem Interesse der Öffentlichkeit begannen am 28.1.1887 die Bauarbeiten mit den Grabungsarbeiten für die Fundamente. Dafür wurden insgesamt 30.973 Kubikmeter Erdreich ausgehoben. Da die Fundamente unter dem Niveau des Seineflussbetts gründen, leitete man Druckluft in die wasserdichte Metallverschalung, damit die Arbeiten unterhalb des Wasserspiegels ausgeführt werden konnten. Dieses auf den Bergbauingenieur Jules Triger zurückgehende Verfahren hatte Gustave Eiffel bereits 1857 beim Bau der 500 Meter langen Eisenbahnbrücke von Bordeaux erprobt, und wandte es bei den zwei zur Seine ausgerichteten Pfeilerfundamenten an.

    Eiffel verwendete als Baumaterial im Puddelverfahren produziertes Schmiedeeisen, was zu seiner besonderen Haltbarkeit beigetragen hat. Da die Eisenverbindung mit geringem Kohlenstoffgehalt nicht geschweißt, sondern nur genietet werden konnte, ließ Eiffel in seinem Firmensitz in Levallois-Perret die notwendigen Einzelteile im Baukastenprinzip vorproduzieren und in Paris vor Ort zusammensetzen. Die Teile wurden exakt berechnet, geschnitten und mit den Löchern für das spätere Nieten versehen. Für die Vorproduktion bis zur Errichtung hatte Eiffel einen festen Ablaufplan. Fehlerhafte Teile wurden wieder zur Fabrik zurückgeschickt und nicht vor Ort angepasst. Ein Stab von etwa 40 technischen Zeichnern, Architekten und Ingenieuren erfasste in 700 Gesamtansichten und 3.600 Werkzeichnungen das gesamte, aus 18.038 Einzelteilen bestehende Bauwerk.

    Am 1.7.1887 begann die Errichtung der vier Turmfüße. Die zunächst freitragend montierten Sparren wurden von 30 Meter hohen provisorischen Baugerüsten getragen. Am 7. 12.1887 erfolgte die Montage der ersten Etage, auf deren Höhe ein 45 Meter hohes Gerüst zur Abstützung der Horizontalbalken diente. Oberhalb der Etage stützten sich die Strebepfeiler von selbst. Alle Werkstücke wurden von dampfgetriebenen Kränen auf den Führungsschienen positioniert, auf denen später die unteren Fahrstühle verkehren sollten. Einer der heikelsten Bauabschnitte war die Verbindung der vier horizontalen Tragbalken in der ersten Etage. Für deren exakte Ausrichtung nutzte Eiffel sogenannte Sandkisten, mit denen die Träger millimetergenau ausgependelt werden konnten. In zwei Pfeilern befanden sich manuell mit Handpumpen bedienbare hydraulisch verstellbare Hubspindeln, mit denen die Sparren auf ihre Position gebracht wurden. Damit war eine sehr präzise Justierung der Balken möglich. Nachdem die Tragpfeiler fest miteinander verbunden waren, ersetzte man die Hubspindeln durch verankerte Stahlkeile. Die sorgfältige Planung und Ausführung führte dazu, dass die Nietlöcher erst ab einer Höhe von 57 Metern angepasst werden mussten. Vermutlich wurde die hohe Präzision durch Zusammenlegen der Teile in der Werkstatt und anschließendes Aufreiben der Nietlöcher erzielt. Eiffel selbst führte dazu aus:

    „[…] bei unserem Verfahren waren alle Löcher im voraus mit großer Genauigkeit gebohrt, die Montage durch die Löcher selbst reguliert, und durch Zusammenheften, d. h. durch gewaltsames Eintreiben einer großen Zahl von Stahldornen in die Löcher, führte man die Zusammenfügung herbei.“

    Am 14.8.1888 wurde die zweite Etage errichtet und der sich nach oben anschließende Teil freitragend montiert. Gleichzeitig stattete man die Plattformen aus. Die im Werk vorgebohrten Einzelteile wurden vor Ort mit konischen Dornen unter Schlageinwirkung in ihre endgültige Position gebracht. Insgesamt halten im Eiffelturm 2,5 Millionen Niete die Bauteile zusammen. Das Vernieten führten jeweils vier Männer durch. Der erste Arbeiter ließ den Niet heißstauchen und brachte ihn mithilfe einer kleinen Esse zum Glühen. Als zweiten Schritt führte ein anderer Arbeiter den Niet an das Bohrloch. Ein dritter schlug den Schließkopf in Form. In einem letzten Schritt wurde der Bolzen gestaucht.

    An den Bauarbeiten waren bis zu 250 Personen beteiligt, rund 150 davon waren für das Vernieten der Bauteile vor Ort eingesetzt. Neben Zimmerleuten befanden sich unter den Bauarbeitern auch Schornsteinfeger, da sie das Arbeiten in großen Höhen gewohnt waren. Die Arbeitsschichten dauerten in den Wintermonaten neun und in den Sommermonaten zwölf Stunden. Im September 1888 kam es zu einem Streik der Arbeiter; drei Monate später legten sie erneut die Arbeit nieder und forderten mehr Lohn. Gustave Eiffel verhandelte mit ihnen und richtete in der ersten bereits fertiggestellten Plattform eine Kantine für sie ein. Während der gesamten Arbeiten kam es zu einem einzigen tödlichen Unfall. Ein italienischer Arbeiter verunglückte beim Einbau der Aufzüge nach der offiziellen Eröffnung.

    Gleichzeitig mit der freitragenden Montage der obersten Stockwerke ab Dezember 1888 wurden die Plattformen ausgestattet. Nachdem am 15. März die Laterne auf der Spitze des Turms errichtet worden war, konnten wenige Tage später, am 31.3.1889, planmäßig wenige Wochen vor Eröffnung der Weltausstellung, die Arbeiten abgeschlossen werden.
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  • Day 3

    Notre Dame

    October 2, 2021 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Die römisch-katholische Kirche Notre-Dame de Paris ist die Kathedrale des Erzbistums Paris. Die unter dem Patrozinium Unserer Lieben Frau, also der Gottesmutter Maria, stehende Kirche wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist damit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement.

    Die Kirche ist mit der Hauptachse etwa parallel zum nahen linken Ufer des rechten Armes der Seine ausgerichtet, dadurch weist die Apsis mit dem Altar in eine Richtung etwa 30 Grad südlicher als nach Osten. Die symmetrisch beidseits des anderen Astes der Hauptachse stehenden Türme werden oft gemeinsam als Westtürme bezeichnet, vor Ort als Nord- und Südturm unterschieden.

    Die beiden Türme aus Naturstein sind 69 Meter hoch. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz. Der schlanke hölzerne Dachreiter reichte bis 93 Meter Höhe und diente auch als Vermessungspunkt 5. Ordnung. Victor Hugos 1831 erschienener historischer Roman Der Glöckner von Notre-Dame, dessen Handlung zum Großteil im Gebäude spielt, fand Eingang in die Weltliteratur.

    Am Abend des 15. April 2019 kam es in der Kathedrale zu einem Großbrand, der erst am frühen Morgen des Folgetags unter Kontrolle gebracht werden konnte. Weite Teile des Dachstuhls aus Eichenholz verbrannten, der hölzerne Vierungsturm stürzte ein und das Gewölbe der Hauptschiffe wurde an mindestens zwei Stellen durchbrochen. Zahlreiche Kunstschätze und Reliquien konnten dagegen gerettet werden. Am 16. Juli 2019 beschloss das französische Parlament die originalgetreue Rekonstruktion von Notre-Dame. Im September 2020 öffnete die Krypta wieder ihre Tore für Besucher. Diese archäologische Zone unter der Kathedrale existiert seit 1980 und wurde vor dem Brand von 13 Millionen Menschen pro Jahr besucht. Die Sicherungsarbeiten sind jetzt abgeschlossen, so dass der Wiederaufbau beginnen kann.
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  • Day 3

    Nuit Blanche 2021

    October 2, 2021 in France ⋅ 🌧 17 °C

    Wenn die Tage kürzer werden und der Herbst den Winter ankündigt, bietet die Nuit Blanche in Paris die Gelegenheit, die Stadt der Lichter mal anders zu entdecken, im Schutz der Dunkelheit bei Mondenschein, im Glanz der Neonlichter und der Straßenlampen.

    Am 2. Oktober 2021 nimmt die zeitgenössische Kunst im Rahmen der Nuit Blanche die Straßen und Denkmäler von Paris ein. Dieses wichtige Ereignis des kulturellen Lebens, halb Erkundungstour und halb Spaziergang, lädt dazu ein, von französischen und internationlen Künstlern geschaffene Werke kennenzulernen. Skulpturen, Projektionen, Konzerte oder temporäre Installationen sind über die ganze Stadt verteilt, für eine unvergessliche Nacht!

    Wie herrlich "nach Corona" über 1 1/2 Stunden vor dem Centre Pomdidou im Nieselregen anzustehen, um die Ikonen der Kunst des 20. Jahrhunderts wieder zu sehen...
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