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  • Day 43

    Schweinebraten à la Cusco

    May 13, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 14 °C

    Um 5 Uhr werden wir etwas unfreundlich durch die grelle Beleuchtung im Bus geweckt und stehen kurz darauf in leichter Trance am Busbahnhof. Erstmal ins Hotel....auch wenn unser Zimmer erst in 7 Stunden bezugsfertig sein sollen. Am Hotel angekommen werden wir durch laute Musik davon in Kenntnis gesetzt, dass in Cusco schon am Donnerstag die Parties lang gehen. Wir fühlen uns wie an einem Sonntag in München, an den man früh in die Berge will und morgens nur Alkoholleichen in der U-Bahn sieht. Naja, das Zimmer war natürlich noch nicht fertig, aber wir dürfen im Frühstücksraum Unterschlupf suchen und - wer hätte es gedacht - vertreiben uns die Zeit mit Kartenspielen. Da unser Anblick die zwischenzeitlich eintrudelnten Gäste verstörte, wurden unser Zimmer schon bis 9 Uhr aufgeräumt. So konnten wir endlich etwas Schlaf nachholen. Toll.

    Nach dem Aufstehen gegen 12 Uhr haben wir uns im überschlagenen Vorgehen geduscht, dreckige Wäsche in die Wäscherei gebracht und die Planung für den Besuch von Machu Picchu gemacht. Da Jule noch etwas müde war (bzw. noch ein paar Folgen ALF hören wollte), zogen wir anderen in die Stadt los, um die Karten für die verborgene Inca-Stadt und den Zug zurück zu buchen. Cusco ist eine schöne und sehr aufgeräumte Stadt, in der aber leider der wichtigste Laden der Stadt, das Ticket-Office für den Machu Picchu, etwas versteckt ist....Zumindest sind wir trotz der Hilfe einiger Locals etwas länger umhergeirrt. Nicht toll. Leichter fiel die Buchung des Zuges, den es in teuer und sehr teuer gibt. Wir entscheiden uns für den teuren Zug, aber nicht da uns das Geld fehlt, sondern da wir auf eine Showeinlage in Form einer Modenschau traditioneller Inca-Tracht im Zug verzichten können.

    Auf Anregung von Jule entschließen wir uns, den Abend im lokalen Planetarium zu verbringen. Es wird Zeit, dass wir endlich mal mehr über den tollen Sternenhimmel erfahren, den wir hier schon so häufig bewundert haben. Das Planetarium wird privat von einem Astronomomen und seiner begeisterten Familie betrieben, die mit voller Leidenschaft eine tolle Veranstaltung bieten. In einem runden Raum mit Kuppeldach wird mit Hilfe selbstgebauter Schablonen der Sternenhimmel an die Decke projiziert und kurzweilig die wichtigsten Sternbilder erklärt. Dann geht es raus zum Begutachten des echten Himmels mit Hilfe einiger Teleskope. Trotz Bewölkung sehen wir Jupiter mit 4 seiner Monde sowie seine charakteristischen Streifen, die Krater auf dem Mond und eine mit bloßem Auge nicht sichtbaren Formation namens Schmuckkästchen Cluster, der aus einem roten, grünen und blauen Stern besteht. Schließlich ging es noch darum, wie gut sich bereits die Incas mit den Sternen auskannten. Insgesamt sehr toll.

    Leider hielt die Freude darüber nicht lang an, denn die abgeholte Wäsche entpuppte sich als nicht völlig trocken, was Teile der Gruppe in Rage brachte. Um die Wogen zu glätten, gingen wir ins Restaurant und bestellen uns zwei lokale Delikatessen: Meerschweinchen und Alpaka. Ersteres sieht aus wie eine kleine Schweinshaxe mit Schwarte und schmeckt wie eine Mischung aus Schwerin und Hühnchen, und letzteres sieht aus und schmeckt wir ein Rindersteak. Toll. Der Abend geht zu Ende mit dem obligatorischen Umpacken der Rucksäcke für die Tour zum Machu Picchu am nächsten Tag.
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