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  • Day 48

    Safari in der Mabula Game Lodge

    November 4, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 16 °C

    Mabula Game Lodge - den Tipp hatten wir von Jacqui und Brian bekommen. Es ist ein wunderschönes privates Wildsreservat von 12’000ha, zweieinhalb Stunden nördlich von Johannesburg - also deutlich näher als der Kruger Nationalpark. Wir beschlossen, drei Nächte dort zu verbringen. Mit etwas Glück würden wir die südafrikanischen „Big Five“ sehen: Löwe, Elefant, Rhinozeros, Büffel und Leopard. 🦁🐘🦏🐃🐆
    Täglich stehen zwei Safaris an; von einem Ranger geführte Ausfahrten im offenen, sehr hohen Jeep, so dass man die Tiere bestmöglichst sieht. Schon bei der ersten Safari sahen wir die Elefanten - gefährlich nah. 😅Eindrücklich, wenn ein 3t Weibchen auf dein Fahrzeug zugeht, mit den grossen Ohren wackelt und schnaubt. Tian, unser Ranger, setzte zurück.
    Am nächsten Morgen um 5h30 fuhren wir ins Löwengehege. Da die Löwen sehr territorial seien, würden sie die anderen Raubtiere, wie z.B. die Geparde, töten, erklärte uns Tian. Darum würden sie in Mabula ihr eigenes separates Jagdrevier bekommen. Dieses ist zwar nur 2000ha gross, aber gross genug, dass wir drei Stunden lang die Löwen vergebens suchten. Erst ganz am Schluss erspähten wir sie zwischen den Büschen. Leider weit weg. Die Tracks verlassen um näher ranzufahren, das tun die Ranger aus Respekt der Tiere nicht.
    Immerhin konnten die Mädchen sie von ihrer illustrierten Tierliste abkreuzen. Auf dem Rückweg zur Lodge dann aber eine tolle Überraschung: drei Geparde beim Frühstück! 🐆🐆🐆 Sie hatten ein Impala gerissen und wir konnten sie dabei beobachten, wie sie es frassen - nur etwa 7 m von unserem Fahrzeug entfernt. Erst da merkten wir, wie hungrig wir selbst waren! Nach einem reichlichen Frühstück 🥐 und einer längeren Pause ging es dann um 16:30 Uhr wieder los. Es war erstaunlich kalt und wir waren froh um die warmen Decken, die wir aus dem Zimmer mitgenommen hatten. Diesmal hatten wir Pech. So gut wie kein Tier liess sich blicken. 😕 Dafür versorgte uns Tian mit spannende Informationen über die Tiere des Reservats:

    🦓🦓🦓 Zebras setzen mit ihren Streifen auf optische Täuschung nicht auf Camouflage, da die meisten Raubtiere in s/w sehen. Ihre Jungen kommen mit gleich hohen Beinen wie die Erwachsenen zur Welt, weil sie dann besser in der Herde optisch verschwinden.

    Leoparden 🐆 können über einen drei meter Hohen Zaun aus dem Stand springen.

    Elefanten 🐘🐘🐘 haben einen besseren Geruchssinn als Hunde. Ihr gutes Gedächnis ist eng mit ihrem Geruchssinn verbunden.

    Beim vierten Game Drive, wieder früh morgens, hatten wir Glück: erst sahen wir eine Giraffenfamilie. 🦒🦒🦒 Diese Tiere bewegen sich so anmutig, sogar wenn sie ihren Hintern ausgiebig an einem Baum kratzen. Männliche Giraffen erkennt man an ihrem grossen Bauchnabel. Sie kämpfen, indem sie ihre Köpfe wie Abrissbirnen mit bis zu 80km gegeneinander schleudern. Autsch.

    Etwas weiter sahen wir weisse Rhinozeros 🦏🦏🦏 aus der Nähe. Sie sind gar nicht weiss, ihr Maul ist „wide“ (breit), was irgendwann zu „white“ wurde. Ihr (vermeindlich potenzstärkendes) Horn wird auf dem Schwarzmarkt zu 600 CHF pro Gramm (!) angeboten, desswegen werden sie besonders gut von einer Anti-Wilderer-Einheit in Mabula bewacht. Unfassbar, dass ein 2,5 kg Rhinohorn rund 1,5mio CHF wert sein soll! 😳Dabei ist es nur Keratin. Sollen doch diese potenzschwachen Asiaten ihre Nägel kauen, es wäre günstiger und die Tiere müssten wegen einer solchen Dummheit nicht sterben.

    In einem Teich sahen wir auch noch einen Hippo 🦛 auftauchen. Tian verriet uns daraufhin eine unglaubliche Tatsache: Hippos können nicht schwimmen! 😳 Sie trippeln auf dem Wassergrund herum und könnten theoretisch ertrinken, wenn sie in einen Unterwassergraben fallen und das Ufer nicht mehr gehend erreichen könnten. Aber warum verbringt ein Wesen, dass sich von Gras ernährt und nicht schwimmen kann 2/3 seines Lebens im Wasser? Mit Gewissheit weiss man es nicht, aber sicher ist, dass Hippos ihre sonnenbrandanfällige Haut im Wasser nicht verbrennen, dass sie dort chillend Energie sparen und auch vor Raubtieren geschützt sind. Ein Krokodil nimmt es nicht mit ihnen auf und die Löwen schwimmen nicht gerne.

    Bei der letzten Safari sahen wir (zu Tians grossen Freude) wilde afrikanische Hunde. 🐕 Die zu sehen sei ultra selten, etwa so selten wie einen Leoparden. Tatsächlich waren sie wunderschön und aussergewöhnlich mit ihrem bunten Fell und ihren grossen runden Ohren. Sie kamen ziemlich nah an unser Fahrzeug heran und versuchten, uns von ihrem Bau wegzulenken, denn, so verriet uns Tian, sie hatten erst kürzlich Junge bekommen. Auch Schakale wenden diese Taktik an.

    Am letzten Tag wagten die Kinder und ich uns noch zu Pferd in den Busch. Es ist ein ganz anderes Gefühl, sich den Tieren auf diesem Weg zu nähern. Doch allzu nah kamen wir den Rhinozeros dann doch nicht.

    In drei erreignisreichen Tagen mit sechs Safaris haben wir viel gesehen und viel gelernt. Von den Big Fives feht nur noch der Leopard. Wir hoffen, ihn bei der nächsten Safari im Etosha Nationalpark in Namibia zu sehen. Und gerne auch nochmals Löwen und Büffel - diesmal näher.
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