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  • Day 57

    Swakopmund

    November 13, 2022 in Namibia ⋅ 🌙 15 °C

    Nordseestättchen in Afrika gefällig? Kommt nach Swakopmund! Hier ist es erstaunlich frisch (18-22 Grad), da die kalte Benguela Strömung die ganze namibische Küste auf eisige Temperaturen abkühlt. Baden ist wirklich nur für Hartgesottene - also nicht für uns! Dafür gibt es deutsche Bäckereien, Brauereien und Restaurants. Wir haben Crèpes und Berliner am Pier geschmaust und im Restaurant Brewer & Butcher, wurde mir die grösste Schweinshaxe mit Sauerkraut meines Lebens aufgetischt. Ich habe nur einen Viertel davon aufessen können und habe den Rest einem Mann auf der Strasse geschenkt, der sich sehr darüber gefreut hat.
    Die deutschsprachige Bevölkerung von Swakopmund beträgt ca 30%, und das deutsche Erbe aus der Kolonialzeit, wird immer noch gepflegt. Es gibt einige Jugendstil-Gebäude, so wie der Bahnhof, welcher jetzt das Hotel Swakopmund ist, in dem wir übernachten.
    Doch so richtig gemütlich fanden wir es nicht in Swakopmund. Ob es an den zu breiten Stassen liegt, am kalten Wind, der durch sie fegt, oder daran, dass man als Weisse regelmässig angebettelt wird auf der Strasse?
    Alice und ich besuchten noch den Pier und das Kristallmuseum mit der weltgrössten Quarzkristallformation der Welt und kauften einem Strassenverkäufer ein paar Kristalle ab, die er selbst in seiner Mine geschürft hatte. Stolz hielt er uns seinen Schürfvertrag unter die Nase. Das Wahrzeichen von Swakopmund ist sein rotweisser Leuchtturm.
    Das schönste Erlebnis von unserem Aufenthalt am Meer war aber der Ausflug nach Sandwich Harbor, eine Lagune mit riesigen Dünen, südlich von Walvis Bay.
    Alex, unser Guide, führte uns erst zu den zahlreichen Flamingos, welche in der geschützen Bucht von Walvis Bay anzutreffen sind.
    Danach besuchten wir die Salinen und waren erstaut über das leuchtend pinke Wasser, welches in Fussballfeld grossen Becken zum verdunsten lag.
    Dieses stammt vom Halobakterim Salinarium, welches auch die Krebse und dadurch schliesslich die Flamingos rosa färbt.
    Von hier an ging es offroad auf Sand weiter. Plötzlich hielt Alex an, stieg aus, und fing an im Sand zu graben. Nach etwa drei Minuten winkte er uns herbei. In seiner Hand hielt er einen winzigen Namib Webfooted Geko, auch Palmato genannt. Dieser bleibt tagsüber im Sand vergraben, denn seine Haut ist sehr sonnenempfindlich. Nachts kommt er heraus und leckt sich den Tau von seinen Augen. Die Mädchen fanden den Geko sehr süss und ihn auf ihrer Hand halten zu können war - besonders für Louise - ein Highlight des Tages. Ein weiteres waren die Baby Seals am Strand. Während ihre Robbenmütter im Meer jagen gehen, bleiben ihre Kleinen alleine zurück. Eine leichte Beute für Schakale. Zum Glück wurden wir nicht Zeugen davon.
    Dach gut einer Stunde erreichten wir den Namib Naukluft Park. Hier wird die Landschaft spektakulär denn die hohen Dünen gehen nahtlos ins Meer über. Man muss sich gut mit den Gezeiten auskennen, denn die Gefahr steckenzubleiben ist gross.
    Die Dünen sind auf dem ersten Blick aus hellem Quarzsand, aber am Strand erkennt man auch dunkelroten und sogar schwarzen Sand, welcher aus Metall besteht, wie uns Alex mit einem Magnet eindrücklich bewies.
    Zur grossen Freude der ganzen Familie wagte er sich danach in die Dünen zu einer rasanten Berg- und Talfahrt.
    Die Sicht aufs Meer hinunter war atemberaubend schön. Leider fegte einem der heftige Wind unbarmherzig Sand ins Gesicht, was das Vergnügnen ein wenig trübte. Florian und die Mädchen liessen sich aber davon nicht abhalten, Sandboarden zu gehen. Dabei sitzt oder steht man auf einem biegsamen Holzfaserteppich und flitzt die Düne hinunter. 😁
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