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KreikkaΠάνορμος39°6’22” N 23°39’44” E
Skopelos Mamma Mia Church + Glossa

Do. 5. Juni 25
Wie angekündigt lief die SEABBATICAL am Morgen majestätisch in unsere herrliche Bucht ein – als hätte Poseidon persönlich sie geleitet.
Peter und ich eilten zu Hilfe, um Stefan und Galina mit den Landleinen zu assistieren – ganz wie die Leinen-Ninjas, die wir nun mal sind. Mit festem Griff und etwas Felsenakrobatik brachten wir alles sicher zum Stillstand. Voilà – die drei Segel - Musketiere waren wieder vereint, Seite an Seite wie in alten, salzigen Tagen.
Nach dieser heldenhaften Tat zog es uns an Land. Ein kurzer Spaziergang führte uns ins nahegelegene Örtchen, wo wir – natürlich rein zufällig – direkt bei einem charmanten Café landeten. Der Cappuccino schmeckte, als hätte ihn eine italienische Nonna persönlich mit Engelsmilch aufgeschäumt. Wunschdenken. 😂
Nebenbei schmiedeten wir Pläne für den kommenden Tag – Abenteuer warteten! Um flexibel zu bleiben, reservierten wir ein wendiges kleines Mietauto für den nächsten Morgen um 10:00 Uhr. Gleich nebenan deckten wir uns im „Super Market“ (nomen est omen) mit Vorräten ein. Auch fürs gemeinsame Abendessen wurde ordentlich eingekauft.
Wieder zurück auf meiner Ambiramus, ging es nahtlos weiter: Ich zwängte mich heldenhaft in meinen Tauchanzug – ein Unterfangen, das in etwa so elegant verlief wie ein Aal im Neopren.
Ziel Nummer eins: Den Anker eines Nachbarn befreien, der seine Kette liebevoll (und völlig unpraktisch) über Peters und Kerstins Kette geparkt hatte.
Ziel Nummer zwei: Endlich mal wieder mein Unterwasserschiff auf Glanz polieren – schließlich soll’s da unten nicht aussehen wie ein Korallenbuffet.
Nach einem kurzen Systemcheck (alles blinkte grün), tauchte ich ab zur Kettenlage der SMILLA. Peter blieb an der Oberfläche – mit Argusaugen und Supervision deluxe. Der erste Versuch, den Anker einhändig zu lupfen, scheiterte grandios – der Kerl hatte sich ordentlich verbissen. Mit beiden Händen und etwas gutem Zureden gelang’s dann doch. „Good work“, dachte ich mir unter Wasser – vermutlich das Einzige, was man da unten denken kann.
Wieder aufgetaucht, gab ich dem Nachbarn das klassische OK-Zeichen. Ein Dank kam nicht zurück. Kein Problem – Seemannsehre braucht keine Quittung.
Zurück an Bord ging’s weiter: Ich schnappte mir einen Plastikspachtel und begann, mein Unterwasserschiff von Algen und Mini-Korallen zu befreien – eine Aufgabe, die ungefähr so viel Spaß macht wie Steuererklärung in Badehose. Nach einer Stunde war ich durch – sowohl mit der Arbeit als auch mit dem Tauchanzug.
Am Abend wurde dann groß aufgetischt:
• Stefan übernahm den Getränketeil mit legendären Gin Tonic Kreationen – vermutlich mit geheimem Alchemistenwissen.
• Galina servierte feine Anchovis-Appetizer, bei denen selbst die Fische applaudiert hätten.
• Peter unser Griechisch-Salat-Künstler, lieferte wie immer Geschmack auf höchstem Niveau.
• Kerstin brachte alles was noch fehlte.
• Und ich? Chicken-Geschnetzeltes à la Ambiramus – eine kulinarische Umarmung in Soße.
Ihr könnt euch denken, was folgte: Ein Fest für die Sinne, ein Abend voller Gelächter, klirrender Gläser und Geschichten, die vielleicht ein kleines bisschen übertrieben waren – aber genau so müssen Segelabende sein.
Freitag, 6. Juni 25
Punkt 10:00 Uhr – deutsche Pünktlichkeit trifft auf griechische Gelassenheit – übernahmen wir unser Mietauto: ein schnittiger Opel Corsa, der vermutlich schon mehr Serpentinen gesehen hat als ein Schweizer Bergziege.
Wir kurvten quer über die Insel Richtung Nordosten, vorbei an zahllosen Olivenbäumen, die uns freundlich aus dem Wind winkten. Ziel: die berühmte Kirche Agios Ioannis, besser bekannt als „die Mamma Mia-Kirche“. Ja genau – die mit dem Felsen, dem Film und den 1001 Stufen.
Dank unserem strategischen Timing – und vermutlich einem kleinen Wunder – ergatterten wir noch einen Parkplatz direkt vor dem Strand. Dann hieß es: Beine hoch und Treppen zählen. Oben angekommen: Wow! Der Ausblick – filmreif. Kein Wunder, dass Meryl Streep hier getanzt hat (wenn auch vermutlich nicht ganz freiwillig bei der Hitze).
Gerade als wir durchatmen wollten, näherte sich das erste Touristenboot – inklusive Selfiesticks, Flipflops und vollem Programm. Ein Blick auf die heranstürmende Masse reichte: Wir entschieden einstimmig, dass unser Abstieg jetzt beginnen sollte – bevor wir unfreiwillig Teil eines Gruppenfotos wurden.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen spirituellen Zwischenstopp beim Kloster Agios Taxiarches – ein ruhiger, herrlich duftender Ort, umgeben von Pinien und Geschichte. Wir zündeten eine Kerze an, hielten einen Moment inne und schickten liebe Gedanken an unsere Liebsten. Und nein, das lag nicht nur am Weihrauch.
Nächster Halt: Glossa. Das pittoreske Bergdorf überraschte uns mit einer Olivenölmanufaktur – quasi ein flüssiger Tempel der griechischen Lebensfreude. Natürlich ließen wir uns nicht lange bitten: Drei Sorten durften wir probieren, jede ein Gedicht auf der Zunge. Meine Wahl fiel auf das Extra Virgin Olive Oil – preisgekrönt, goldgrün schimmernd und so lecker, dass man es fast pur trinken möchte (aber keine Sorge, ich blieb zivilisiert).
Danach ging’s ins Städtchen – dem charmanten Bergdorf mit Aussicht auf alles, was blau ist. Angelegt, vertäut, festgemacht – und los ging’s den Hügel hoch, vorbei an Katzen, die aussahen, als hätten sie den Ort gegründet.
Oben angekommen: Postkartenpanorama, weiße Häuschen, bunte Fensterläden – alles wie aus dem Griechenland-Katalog, nur echter. Cappuccino mit Blick aufs Meer – dringend nötig nach dem Aufstieg (wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn’s Glossa gibt?).Lue lisää