• Via Nord Rigas nach Porto Koufo

    July 17 in Greece ⋅ ☀️ 30 °C

    13.5 / 18 sm - 2.5 / 3.75 h
    16./17.07.25
    NORD RIGAS
    Auf dem Weg nach Porto Koufo legten wir einen Zwischenstopp in einer neuen Bucht ein, die auf den klangvollen Namen Nord Rigas hört. Eine Mini-Bucht, so klein, dass maximal zwei Boote reinpassen – perfekt also für alle, die gern Privatsphäre mit einem Hauch „VIP-Feeling“ mögen. Der Schutz vor Wind war ausgezeichnet, das Wasser glasklar wie frisch aus der Werbung, und die umliegenden Felsen schrien förmlich: „Schnorchel mich!“ – was wir natürlich sofort taten.
    Tagsüber war die Idylle wie aus dem Bilderbuch, doch am Abend rückten ungebetene Gäste an: Wespen! Und zwar in einer Menge, als hätten sie unseren „Znacht“ auf Google Maps gefunden. Die kleinen Mitesser summten hartnäckig um uns herum, als wären wir das Buffet vom Hotel Ritz.
    Nach dem köstlichen Abendessen beschlossen wir, den Störenfrieden zu entkommen, und sprangen kurzerhand nochmals ins warme Wasser. Dabei verwandelten wir die Bucht in eine kleine Unterwasser-Disco: Lampen an, Spotlights auf den Sandboden – und schwupps hatten wir eine ganze Fisch-Crew als Publikum (oder waren sie die Show?). Manche Fische schwammen so nah heran, als wollten sie sagen: „Und, wie sehe ich im Rampenlicht aus? Schon Netflix-tauglich?“
    Ein perfekter Mix aus Ruhe, Natur und tierischem Entertainment – inklusive Wespen-Bonusprogramm.

    PORTO KOUFO
    Am nächsten Morgen lag ich alleine im Bett – nicht weil ich geschnarcht hätte, sondern weil Luisa die ganze Nacht durchgearbeitet hat. Schon die zweite Nacht in Folge! Home-Office klingt zwar nach Freiheit, bedeutet aber manchmal schlicht: „Schlaf wird überbewertet.“
    Der Kunde wollte seine Pläne unbedingt noch vor Freitag – und wie immer gilt: Der Kunde wünscht, wir liefern. Mission erfüllt, Erholung allerdings eher so auf dem Niveau „Ferien im Baumarkt“.
    Wir legten früh ab, nicht zuletzt, weil unsere Stammgäste, die Wespen, wieder zur Frühstückszeit auftauchten. Anscheinend haben sie eine Art Dauerabo auf unserem Boot.
    Mit der Genua segelten wir entspannt fast bis nach Koufo und fanden dort einen prima Ankerplatz im Hafenbecken, direkt vor dem Stadtquai. Während Luisa weiter heldenhaft an den letzten Plan-Anpassungen arbeitete, übernahmen Leandro und ich die Trash- und Einkaufsmission.
    Am Abend gab’s dann endlich Belohnung: Wir genossen die lokale Fischküche – frisch, köstlich und definitiv ohne Lieferkettendiskussion. Leandro freute sich besonders auf das eigentliche Highlight des Tages: die streunenden Hafen-Kätzchen zu knuddeln. Ganz ehrlich? Ich glaube, für ihn war das Essen nur ein Vorwand, um schneller zu den Katzen zu kommen. 🐱

    Recherche:
    Porto Koufo:
    • Griechenlands größter natürlicher Hafen: Etwa 1,5 km lang und so gut geschützt, dass er als „tauber Hafen“ bekannt ist – man hört kaum das Rauschen des Meeres .
    • Historische Bedeutung: Bereits bei Thukydides erwähnt; im Zweiten Weltkrieg diente er als deutscher U-Boot-Stützpunkt, mit heute noch sichtbaren Bunkern und Fortifikationen .
    • Ruhiges Fischerdorf-Flair: Etwa 110 Einwohner – viele Fischboote, familienfreundlich, ideal für entspannte Ferien ohne Massentourismus .
    • Tauchen, Bootsausflüge & Spaziergänge: Klarer, ruhiger Hafen mit Tiefwasser-Einstieg, Zugang zu Höhlen, Möglichkeiten zum Schnorcheln und kurzen Wanderungen zu Aussichtspunkten und alten Befestigungsanlagen .
    • Buchtennahe Strände & Tavernen: Milde, flache Strände mit sandigem bis kiesigem Grund, Sonnenschirme und Liegen, mehrere hervorragende Fisch-Tavernen am Wasser.

    Fazit: Porto Koufo ist ein charmanter, ruhiger Hafenort mit viel Geschichte, entspannter Atmosphäre und idealer Lage für Erkundungen. Wer’s ruhig, authentisch und maritim mag, liegt hier goldrichtig.
    Am 11. September 2004 stürzte ein CH‑47D Chinook-Hubschrauber der griechischen Armee kurz vor Porto Koufo im Singitischen Golf ab. Alle 17 Insassen kamen ums Leben, darunter der Patriarch Petros VII. von Alexandria sowie 12 weitere Geistliche und 5 Militärangehörige .
    • Im Ort Porto Koufo gibt es mittlerweile ein Gedenkdenkmal für die Opfer dieses Unglücks .
    Read more