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- Day 152
- Thursday, July 31, 2025 at 4:59 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: Sea level
GreeceΔημοτική Ενότητα Τρικερίου39°5’13” N 23°3’30” E
Rückreise mit Hindernissen Part II

Skopelos - Trikeri - Glyfa
42 sm / 10 h
Donnerstag 31.07.25
Aus der Bucht hinaus, mit leichtem Wind im Rücken und dem beruhigenden Gefühl, dem kommenden Unwetter davonzusegeln – so zumindest der Plan – nahm die AMBIRAMUS Kurs südlich an Skiathos vorbei. Schon bald konnte ich alle Segel setzen und mit gutem Speed herrlich dahinziehen.
Doch je näher ich Skiathos kam, desto bedrohlicher wuchs im Norden über der Insel eine gewaltige Regenfront heran, die wie ein schlecht gelaunter Gast ohne Einladung direkt auf mich zusteuerte.
Zum Glück noch ohne Blitze – ich wollte schließlich segeln, nicht als lebender Blitzableiter in die Geschichte eingehen.
Ausweichen? Keine Chance. Also hieß es: AMBIRAMUS sturmsicher machen. Um Punkt 10:00 Uhr war es so weit – das Ding traf mich voll. Sicht gleich null, die Welt nur noch in 50 Shades of Grau. Das AIS wurde mein bester Freund und zeigte mir brav alle Fähren und Motorboote, die meinen Weg kreuzten – in diesem Moment war ich für diese blinkenden Punkte auf dem Plotter unendlich dankbar.
Der Regen prasselte gnadenlos herunter, aber immerhin bekam die AMBIRAMUS mal wieder eine Gratis-Vollwäsche, inklusive Deckschrubben durch Mutter Natur. 😂
Mit Böen über 25 Knoten und einem Speed von über 9 Knoten pflügten wir durchs Unwetter, bis es nach einer dreiviertel Stunde vorbei war. Dann – als hätte jemand die Kulisse gewechselt – strahlte blauer Himmel, die Sonne wärmte und das kurze Höllen-Intermezzo war fast vergessen. Fast.
Meine geplante nächste Destination war Trikeri.
Trikeri ist ein charmantes Fischerdorf an der Südspitze der Halbinsel Pelion in Griechenland, bekannt für seine entspannte, fast zeitlose Atmosphäre. Das kleine Hafenbecken wird von bunten Fischerbooten und ein paar Segelyachten gesäumt, Tavernen servieren frischen Fisch direkt am Wasser.
Ich rief Manolas an, um nach einem Liegeplatz zu fragen. Die Nummer hatte ich aus der Navily-App – also musste sie ja stimmen. Er meinte jedoch, wegen der Sturmwinde sei aktuell nichts zu machen, ich solle mich nach 18:00 Uhr nochmal melden.
Also ankerte ich erstmal eine Bucht weiter – mucksmäuschenstill, fast schon Wellness. Nach 18:00 fuhr ich dann frohen Mutes „ums Eck“ Richtung Trikeri. 😂🙈 Ja… vergiss es! 25 Knoten Wind direkt ins Gesicht, und von Volos her rollte auch schon das nächste Unwetter an.
Also Plan B: Kurs weiter nach Süden, wo es laut Wetterbericht angeblich ruhiger sein sollte. Das war dann ungefähr so angenehm wie seitlich mit einer Bratpfanne geohrfeigt zu werden – Wellen knallten von der Seite in den Rumpf, und ich dachte nur: Da muss ich jetzt durch.
Nach zwei Stunden Kampf landete ich in Glyfa, im neuen Stadthafen. Platz gab’s leider nur an der Außenmole – suboptimal, aber besser als gar nichts. Dachte ich. Ein Fehler, der sich noch rächen sollte…
Die Nacht verlief ruhig, auch am nächsten Tag lag die AMBIRAMUS noch recht stabil. Ich war gerade dabei, mir den Lauf von Noe Ponti über 100 Meter Delfin bei der Schwimm-WM anzusehen, als das Boot plötzlich zu schaukeln begann – und wie! Es hörte nicht mehr auf, die Wellen wurden höher, der Takt wilder, und ich merkte schnell: Das wird ein Desaster.
Obwohl ich reichlich lose Leine gelegt hatte, katapultierte es den Katamaran regelrecht in die Luft. Die Leinen knirschten, die Klampen quietschten und das ruckartige Abbremsen ließ Böses ahnen. Ich stand breitbeinig an einer Stange wie ein Cowboy auf einem wild gewordenen Rodeo-Bullen, während im Salon alles, was nicht niet- und nagelfest war, durch die Gegend flog.
Im Cockpit landeten die Scherben meiner Blumenkübel, drinnen herrschte das pure Chaos. Am Ufer suchten Badegäste fluchtartig das Weite, während die hohen Wellen alles überspülten.
Als sich das Wasser wieder beruhigte, machte ich Bestandsaufnahme: Zwei Klampen gebrochen, je eine Hälfte fast aus dem Deck gerissen. Das wird im Frühling wieder Arbeit geben… viel Arbeit.
Und die Ursache? Höchstwahrscheinlich ein größeres Motorboot, das in Höchstgeschwindigkeit vorbeigedonnert ist. 🙈🤯 Wenn Blicke töten könnten…
Eigentlich wollte ich noch Diesel tanken aber ich hatte die Schnauze voll verliess blitzartig den Ort und ankerte in der nächsten Bucht, gut geschützt von etwelchen Meerespiraten.Read more
TravelerMir blieb wahrhaft der Atem stecken.. schlimmer als ein Horrorfilm...
Traveler
Hoi, was ist denn mit der Klampe passiert 🫣 und das alles wegen einem gestörten Motorbootfahrer!! So ein Mist, aber Hauptsache du bist heil geblieben!!
Traveler😂😂🤕