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- Hari 158
- Rabu, 6 Ogos 2025 7:34 PTG
- ☀️ 29 °C
- Altitud: 9 m
GreeceΔημοτική Ενότητα Ανθηδώνος38°27’55” N 23°35’33” E
Rückreise mit Hindernissen Part III

Vathykelos - Loutra Spa Bay - Limni - Neo Artaki (Chalkida)
03. - 06.08.25
In der ruhigen Bucht gönnte ich mir zwei Nächte Erholung – dachte ich zumindest.
Am Samstagabend, bei aufkommendem Nordwind, beschloss mein Anker plötzlich, dass er keine Lust mehr auf Arbeit hatte. Ganze acht (!) Mal versuchte ich, das widerspenstige Eisenstück im vom Seegras getarnten Boden zu verankern. 🙈 Ich schwöre, das Seegras kicherte leise und flüsterte: „Hier hält nix, Kumpel.“
Als der Anker dann endlich widerwillig ein Einsehen hatte, war mir klar: Das ist ein Abschied auf Raten. Am nächsten Morgen hieß es Anker hoch – diesmal freiwillig.
Gemütlich ging es südwärts mit der Genua und Rückenwind, der sanft wie ein Sonntagsspaziergang daherkam. Mit etwa 4 Knoten schaukelte die AMBIRAMUS entspannt bis zur Südwestspitze von Euböa und hinein in den nördlichen Euböischen Golf.
Euböa (griechisch: Evia) ist nach Kreta die zweitgrößte Insel Griechenlands und liegt nur durch schmale Meerengen vom Festland getrennt. Sie erstreckt sich rund 175 km von Nordwest nach Südost und bietet eine beeindruckende Mischung aus Bergen, Wäldern, Thermalquellen, Sand- und Kiesstränden sowie authentischen Dörfern.
Im Norden herrscht Ruhe mit Pinienwäldern und einsamen Buchten, in der Mitte rund um Chalkida pulsiert das Leben, und der Süden lockt mit rauer, fast unberührter Natur. Euböa ist bekannt für ihre Wanderwege, frischen Fisch, den Karystos-Marmor und die wechselhafte Küstenlinie – mal sanft und karibisch, mal wild und dramatisch.
Auf dem Weg nach Chalkida, der Hauptstadt von Euböa, legte ich zwei Zwischenstopps ein:
Nach 4,5 Stunden landete ich in Loutra Spa Bay, wo heiße Quellen Einheimische und Touristen gleichermaßen ans Meer locken – quasi das Thermalbad mit eingebautem Wellengang. Am nächsten Tag tuckerte ich drei Stunden weiter nach Limni, wo ich mir den letzten freien Platz am Hafenquai sicherte. Jackpot!
Hier nutzte ich die Gelegenheit, mich für die nächtliche Brückendurchfahrt in Chalkida anzumelden. Das Prozedere kannte ich schon aus drei früheren Nächten – ein kleines, maritimes Spektakel zwischen 23:00 und 03:00 Uhr, wenn die Brücke sich öffnet.
Diesmal lief es aber anders: Statt Bestätigung und Rechnung bekam ich eine Nachricht, ich möge mich bitte bei der Port Authority melden.
Kurz darauf rief mich eine freundliche Dame an – um mir die erste Hiobsbotschaft zu überbringen: hydraulische Probleme, heute keine Durchfahrt. „Rufen Sie morgen nochmal an.“
Gesagt, getan. Um 08:15 Uhr meldete ich mich hoffnungsvoll wieder – nur um die zweite Hiobsbotschaft zu hören: „Brücke bis auf Weiteres geschlossen. Könnte Wochen dauern. Oder Monate. Oder…“ (hier hörte ich in Gedanken dramatische Geigenmusik).
UPS. Das stand nicht im Drehbuch und hinterließ ein paar tiefe Stirnfalten.
Trotzdem segelte ich Richtung Chalkida, um in der Nähe zu sein. In Nea Artaki, nur 30 Minuten von der Brücke entfernt, war eine sichere, leere Bucht – perfekt. Andere warteten direkt am Stadtquai vor der Brücke.
Online-Check des Status: „Bis auf Weiteres geschlossen“. Na toll.
Ich überlegte: Was, wenn die Brücke gar nicht mehr öffnet?
Plan B hieße: zurück zu den Sporaden, außenrum gen Süden, mitten in den Meltemi – 30+ Knoten Böen und der berüchtigte Andros-Kanal mit Wellen, die eher nach Nordsee im November klingen. Kein Wunder, dass die meisten lieber durch Chalkida fahren.
Ich kontrollierte regelmäßig die Webseite. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Und dann – völlig unverhofft – klingelte mittags mein Telefon: „Heute Abend öffnet die Brücke!“ 🎉
Ich jubelte, machte sofort die Leinen los und legte am Stadtquai an.
Zwischen 23:00 und 03:00 Uhr würde geöffnet, wegen der starken Tide. Um 02:00 Uhr kam der Aufruf:
Zuerst durften 20 Yachten aus dem Süden durch – und alle wollten direkt vor meiner Nase anlegen. Chaos pur. Ich hatte die Leinen schon vorher gelöst und wartete in einer Art „Brückenwartezimmer“.
„AMBIRAMUS – you are next.“
„Thanks and goodbye.“
Direkt nach der hell erleuchteten Brücke lag eine große Bucht, in der man wunderbar ankern konnte. Ich fuhr bis ganz nach hinten, um meine wohlverdiente Ruhe zu haben.
Guets Nächtle 😴
Die Brücke von Chalkida funktioniert technisch anders als viele klassische Klapp- oder Drehbrücken – und das ist genau das Spannende:
• Konstruktion: Es handelt sich um eine versenkbare Brücke (Sliding Bridge).
Anstatt sich nach oben zu klappen, gleitet der mittlere Brückenteil seitlich in eine Art Nische im Ufer, ähnlich wie eine Schublade.
• Warum so selten?
Der extreme Tidenhub und die Strömungsumkehr machen eine Öffnung bei laufender Strömung unmöglich – sonst würde es den Skippern die Boote quer durch die Brücke pusten.Baca lagi
PengembaraDir wirds nid langwilig🙈🤗