• Neue Brücke Chalkida (Euripus-Brücke)
    Bucht von Eretria (Ostseite)Bucht von EretriaWestquai - warten auf DieselAngenehmes Tanken

    Chalkida - Eretria

    7. elokuuta, Kreikka ⋅ ☀️ 32 °C

    12.5 sm / 1.75 h
    Nach einer ereignisreichen Nacht (die Details überlasse ich eurer Fantasie – sagen wir nur, es war nicht Wellness & Kerzenschein) will ich am Morgen früh los, um vor dem Meltemi-Ausläufer sicher in Eretria einzulaufen.
    Kaum ist der Anker oben, führt der Weg direkt durch die neue Brücke von Chalkida – eine elegante, moderne Schrägseilbrücke, die wie ein futuristischer Harfenspieler zwischen Euböa und dem Festland hängt. Technische Meisterleistung: erste Schrägseilbrücke Griechenlands, erdbebensicher, thermisch dehnbar – kurz gesagt, selbst bei einem Erdbeben mit Hitzewelle bleibt sie gelassen.
    Hinter der Brücke begrüßt mich achterlicher Wind. Die Genua wird sofort in Stellung gebracht – schließlich will sie ja nicht den ganzen Tag gefaltet herumliegen. Kurz darauf frischt der Wind auf, wie ich es vom letzten Jahr kenne, und bläst stellenweise mit bis zu 30 Knoten. Die Ambiramus nimmt das sportlich und galoppiert Richtung Eretria, als hätte sie einen Tisch im Hafenrestaurant reserviert und wolle nicht zu spät kommen.

    Eretria liegt an der Westküste von Euböa und empfängt dich mit einer Mischung aus Hafenromantik und „wer-weiß-was-da-gleich-um-die-Ecke-kommt“-Gefühl.
    Hafeneinfahrt:
    Von Westen ansteuernd sieht man schon von Weitem den langen Wellenbrecher, der wie ein ausgestreckter Arm sagt: „Hier rein, aber bitte langsam.“ Vorsicht: Südlich der Einfahrt lauern flache Stellen – die liegen da wie schüchterne Felsen, die gern mal einen Kratzer als Andenken mitgeben.
    Kurz gesagt: Eretria ist der perfekte Stopp für Segler, die Schutz, Versorgung und ein kleines Stückchen griechisches Hafen-Kino suchen.
    Bei Meltemi schläft man wie ein Baby. Bei Südwind eher wie in einer Hängematte auf einem Trampolin.
    Da der Meltemi weiterhin aus der Türkei pustet, als hätte er einen persönlichen Groll gegen Segler, und das laut Wetterorakel noch mehrere Tage so bleibt, mache ich es mir in der gut geschützten Bucht vor Anker gemütlich.
    Heute steht „Logistik-Tag“ an: Einkaufen und Diesel bunkern. Also marschiere ich direkt zur Tankstelle und vereinbare einen Termin für den nächsten Morgen um 9:00 Uhr am Westquai.
    Am nächsten Tag verlege ich die AMBIRAMUS brav an den vereinbarten Liegeplatz.
    Freundliche Fischer, die gerade ihre Netze reparieren, helfen mir beim Anlegen.
    Bisher war ich in Griechenland von der Pünktlichkeit meist angenehm überrascht – so plus/minus griechische Viertelstunde. Doch um 9:30 Uhr frage ich mich langsam, ob mein Diesel vielleicht noch auf der Fähre aus Piräus kommt. Der englisch sprechende Herr von der Tankstelle, welche ich angerufen habe, erklärt mir freundlich, dass sie heute „etwas unterbesetzt“ seien – was offenbar bedeutet: „Keiner ist da.“ Also verschieben wir auf 12:00 Uhr.
    Um 11:30 rollt dann tatsächlich der Tankwagen heran, und 350 Liter Diesel verschwinden in meinen Tanks. Mission erfüllt!
    Nun liege ich wieder vor Anker und lasse mich von der Partystimmung am Strand berieseln. 🥳😂🙉 – Wenn der Meltemi schon nicht nachlässt, dann wenigstens die Musik.
    Lue lisää