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- Day 126
- Saturday, May 11, 2024
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 3,407 m
BoliviaAchumani16°31’43” S 68°4’2” W
Kermesse 2024 - Schulgeburtstag

Die Kermese 2024 - der 101. Geburtstag des Colegio Alemán La Paz - wird mit großem Tamtam gefeiert. Das diesjährige Motto ist der Pixar-Film "Cars".
Bereits Wochen im Voraus wird in den Klassen geprobt, gebastelt und gewerkelt. Jede Klasse organisiert etwas: Spiele mit Ticketverkauf, alle rund um das Auto-Motto, Tänze oder Kuchenstand. Alle sind in vorfreudiger Erwartung auf diesen besonderen Tag, an dem bis zu 5000 Besucher erwartet werden.
Auch die Lehrer werden, so wie auch die Oberstufenklassen, einen traditionellen bolovianischen Tanz aufführen. Die Wahl fällt auf "La Morenada", ein gediegener Tanz, der traditionell sehr würdevoll von den Cholitas dargeboten wird. Die Proben dazu finden zweimal wöchentlich statt - schließlich wollen wir uns nicht blamieren, denn die Messlatte liegt hoch. Es ist schön, dass wir deutsche Lehrkräfte ein Teil dieser Tradition sein dürfen. Wenn wir die Schritte anfänglich etwas unbeholfen und zögerlich umsetzen, stehen immer erfahrene bolivianische Kolleginnen zur Seite, um uns zu zeigen, wie's geht.
Am Tag der Kermesse sind alle in heller Aufregung. Die Vorbereitungen laufen seit dem frühen Morgen auf Hochtouren und langsam füllt sich das Schulgelände mit Besuchern. Die Banda hat ihren großen Auftritt, viele Ex-Alumnos spielen ebenfalls mit und alle marschieren feierlich zu Blechmusik auf den Pausenhof.
Auch wir Lehrer werden von einem eigens dafür engagierten Friseur- und Kosmetikteam herausgeputzt, bevor wir uns schließlich in Schale werfen. Das Lehrerzimmer gleicht einer Umkleidekabine: Die Jungs bekommen schillernde (und super schwere) kunstvolle Kostüme, die Damen werden in Korsett und und die farbenfrohen traditionellen massigen "polleras", die Röcke der Cholitas, gesteckt. Die Haare werden zu kunstvollen Zöpfen ("trenzas") geflochten und mit den traditionellen bunten Puscheln ("Tullmas") versehen. Natürlich dürfen auch Sombrero und extravaganter Schmuck nicht fehlen. Wenn schon, denn schon.
So herausgeputzt betreten wir erhobenen Hauptes den Schulhof, wo schon zahlreiche Zuschauer auf uns warten. Irgendwie lässt einen diese Aufmachung und der Moment ehrfurchtsvoll werden. Wir werden mit stürmischem Applaus begrüßt, die Musik beginnt, und die Röcke fangen an, rhythmisch zu schwingen. Es ist ein Traum, so über die Tanzfläche zu schweben und macht uns Deutsche sehr stolz, ein Teil dieser Kultur sein zu dürfen.
Die Choreografie gelingt, tosender Applaus ertönt, und wir überlassen das Feld den Schülergruppen. Diese liefern eine wahnsinnige Darbietung, und ich bin ein bisschen froh, dass wir zuerst getanzt haben. Aber zuschauen ist mindestens genauso schön, und es gibt noch vieles auf dem Schulgelände zu entdecken. Meine Klasse z.B. hat ein Cars-Puzzle vorbereitet und stockt mit den Einmahmen aus dem Ticketverkauf die Klassenkasse auf, und eine Cumbia-Band spielt am Abend, zu der ich mit meinen Oberstufebschülern tanze. Bis in den Abend hinein wird gespielt, getanzt, gegessen und gelacht.
Am Abend schäle ich mich fast schon ein bisschen wehmütig aus meinen polleras - die müssen wir leider wieder zurückgeben. Ich bin dankbar über diese eindrucksvolle neue Erfahrung und fühle mich Bolivien und seinen Menschen noch ein bisschen stärker verbunden.Read more
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