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- Day 8
- Sunday, December 29, 2024 at 11:06 AM
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 55 m
EnglandHelmsley54°14’43” N 1°3’51” W
Helmsley Castle

Helmsley Castle – ein Ort, der perfekt ist, um die Stille und die Majestät einer vergangenen Epoche in Ruhe zu erleben. Es ist einer dieser seltenen Momente, in denen der Gedanke, dass man völlig alleine an einem solch geschichtsträchtigen Ort ist, fast surreal wirkt. Die Luft ist klar, und der sanfte Wind rauscht durch die Bäume, die die Ruinen umrahmen. Der Blick auf die Burg ist wie eine Zeitreise – ein Monument, das mit seiner ruhigen Präsenz die Geschichten vergangener Jahrhunderte flüstert.
Harald, als Kunsthistoriker mit einem geschulten Blick für Architektur und Geschichte, ist besonders von dieser Umgebung fasziniert. Während er langsam durch den Innenhof geht, bleibt er immer wieder stehen, um die Struktur der Mauern zu betrachten. „Schau dir die Steinarbeiten an“, sagt er und zeigt mit einem Finger auf eine Ecke des Turms. „Die unregelmäßige Form der Mauer und die Anordnung der Steine zeigen uns, dass diese Burg im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und angepasst wurde. Die ursprüngliche normannische Bauweise, die wir hier sehen, wurde später durch Elemente der Gotik und Renaissance ergänzt. Ein interessantes Beispiel für die Entwicklung der Militärarchitektur.“
Mit ernstem Blick beugt sich Harald über eine der vielen Stellen, an denen der Wind die jahrhundertealten Steine berührt. „Der Keep, das Herzstück der Festung, ist besonders gut erhalten“, erklärt er, während er die Struktur des Turms in Augenschein nimmt. „Die schlichte Eleganz dieser Architektur, kombiniert mit der robusten Funktionalität, ist typisch für die Zeit der normannischen Herrschaft. Wenn man sich vorstellt, wie dieser Turm vor Jahrhunderten von den Adligen der Familie de Roos genutzt wurde, dann bekommt man einen ganz anderen Zugang zur Geschichte.“
Er dreht sich um und blickt auf die umliegenden Wälle. „Es gibt hier keine übermäßigen Verzierungen oder extravagante Details, aber das macht die Burg umso eindrucksvoller. Die Monumentalität der Mauern spricht für sich selbst – hier ging es weniger um prunkvolle Architektur als um Funktionalität und Verteidigungsfähigkeit.“
Harald setzt seine Erkundung fort, als ob er jeden Zentimeter der Burg wie ein kostbares Kunstwerk behandeln würde. Mit jedem Schritt analysiert er die Details, stellt Verbindungen zu anderen mittelalterlichen Burgen her, die er in seiner langen Karriere als Kunsthistoriker studiert hat. „Wenn man sich die verschiedenen Schichten der Bauweise hier ansieht, kann man die verschiedenen Phasen der Nutzung dieser Burg nachvollziehen“, sagt er nachdenklich. „Das ist es, was die Geschichte so spannend macht – die ständige Veränderung und Anpassung eines Gebäudes im Laufe der Zeit.“
Am Rande des Geländes, wo der Blick auf die umliegende Landschaft weit und weit reicht, hält Harald an und nimmt einen tiefen Atemzug. „Was mich hier besonders beeindruckt, ist die Verbindung zwischen Architektur und Landschaft“, sagt er, als er die weiten Ausblicke auf die Moorlandschaften und das Tal von Helmsley in sich aufnimmt. „Die Lage der Burg wurde strategisch gewählt, um sowohl die Umgebung zu überwachen als auch die Verbindung zur Natur zu bewahren. In der Architektur spiegelt sich diese Symbiose wider – die Burg fühlt sich fast wie ein Teil der Landschaft an.“
Während der Tag sich dem Mittag zuneigt und die Sonne immer mehr herauslugt, ist es, als ob Harald in einem Moment der stillen Kontemplation verschwindet. Der Besuch auf Helmsley Castle hat ihm wieder einmal gezeigt, wie tief er in die Geschichte eintauchen kann – und wie viel eine einzelne Ruine über vergangene Zeiten erzählt, wenn man nur genau hinsieht und die Sprache der Steine versteht. Wir fahren weiter...Read more