- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Monday, July 14, 2025 at 12:04 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 12 m
FranceRouen49°26’35” N 1°4’26” E
Pub‑Konversationen & Straßenkulinarik

Gerade als wir wieder in Rouen einfuhren, fiel mir auf der rechten Seite entlang der Seine eine Gruppe moderner und alte Hallen auf – langgezogen, industriell, irgendwie einladend. Mein kulinarisches Gespür sprang sofort an. Ich sagte zu Margriet:
„Das macht mich neugierig.“
Wir bogen spontan ab, fuhren langsam an den Hallen entlang. In der ersten: ein englisches Pub. Danach eine große Halle, in der im Kreis angeordnet kleine Foodtrucks standen – sie boten Spezialitäten aus aller Welt an. Brasilianisch, indisch, japanisch, Risotto, Cocktails – es duftete und dampfte, aber die klassischen Bierzeltgarnituren drinnen schreckten uns etwas ab.
Ich wollte nicht einfach nur essen – ich wollte sitzen. In Ruhe.
Also entschieden wir uns für das Pub mit seinen gemütlichen Leder-Loungesesseln. Und wir wurden sofort in ein kleines Theaterstück hineingezogen: Eva, unsere Bedienung – quirlig, freundlich, etwas schrill – trat auf die Bühne.
„Woher kommt ihr?“ fragte sie uns.
Wir antworteten – und Eva begann sofort zu erzählen. Über amerikanische Touristen, die oft unhöflich seien. Über Engländer, die nach drei Bieren die Contenance verlieren. Aber:
„Die Deutschen… die sind respektvoll.“
Sie blickte zu Margriet.
„Ach, Sie sind Holländerin?“ – kurze Denkpause –
„Na, die Holländer natürlich auch!“
Wir mussten lachen.
Eva war ein Original. Studierte Politik, in Wales. Möchte wieder zurück nach England, weil es dort schöner sei. Und redete wie ein Wasserfall, ungebremst, leidenschaftlich – und dabei irgendwie herzlich.
Nach dem Essen gingen wir noch kurz hinaus, liefen ein Stück an der Seine entlang. Die Hallen zeigten sich in abwechselnden Licht – modern, industriell, doch belebt und stimmungsvoll.
Wie wir später erfuhren, nennt sich dieser Ort:
L’Entrepôt – Food Hall Rouen.
Ein Konzept im historischen Hangar E, direkt am rechten Ufer der Seine gelegen. Unter dem riesigen Dach befinden sich zehn bis zwölf Küchen, Barbereiche, eine große Lounge und eine offene Terrasse mit Blick aufs Wasser.
Hier mischt sich regionale Qualität mit internationaler Vielfalt – und genau das ist der Trend in der Normandie: Food Halls wie diese verwandeln alte Hafengebäude in lebendige Treffpunkte, in denen Kulinarik und Kultur miteinander verschmelzen.
Ein schöner, unerwarteter Zwischenstopp auf unserem Weg zurück in die Altstadt. Und wieder ein Beweis, dass spontane Entscheidungen manchmal die besten sind.Read more